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Aston Martin: Vor Mercedes-Ende kommt der Einstieg

Von Andreas Reiners
Noch vor dem Finale soll der Einstieg verkündet werden

Noch vor dem Finale soll der Einstieg verkündet werden

Mercedes absolviert beim Finale in Hockenheim nach 30 Jahren die letzten DTM-Rennen. Noch vorher soll der Ersatz verkündet werden: Aston Martin.

Es könnte eine große Woche für die DTM werden. Eine mit einem großen Abschied, einem Titelkrimi, vielen Tränen und einem großen «Hallo». Denn vor dem endgültigen Abschied von Mercedes und dem Finale im Titel-Dreikampf ist eine wichtige letzte Hürde für den DTM-Einstieg von Aston Martin genommen worden: Der Autobauer vollzog in dieser Woche den lange erwarteten Börsengang.

Auch wenn der Gang aufs Börsenparkett etwas rutschig verlief: Für Aston-Martin-Chef Andy Palmer ist er ein «historischer Meilenstein. Wir sind begeistert von der Dynamik im gesamten Unternehmen und konzentrieren uns voll und ganz darauf, unsere aufregende Wachstumsstrategie weiter umzusetzen».

Nach Informationen von SPEEDWEEK.com soll nun in der kommenden Woche vor dem Finale in Hockenheim der Einstieg ab 2020 offiziell verkündet werden. In den vergangenen Wochen waren auch innerhalb der DTM letzte Zweifel ausgeräumt worden: Neben BMW bekannte sich auch Audi offiziell zu einer Zukunft in der Tourenwagenserie, auch über 2019 hinaus.

Das Konstrukt des Aston-Martin-Projekts ist relativ komplex, gleich mehrere Parteien sind dabei involviert. Auch ein Grund, warum sich der Vollzug über mehrere Monate zog. Den Renneinsatz stemmen würde AF Racing AG mit dem Rennteam R-Motosport, beide sind bereits erfolgreich in verschiedenen GT Serien aktiv. Zudem ist AF Racing strategischer Partner des Hyper-Sportwagenprojekts Aston Martin Valkyrie, gemeinsam mit Aston Martin Lagonda Ltd. und Red Bull Technologies. R-Motorsport würde für Aston Martin in der DTM als Einsatzteam fungieren.

Im Juli hatten zudem die AF Racing AG und die HWA AG die Gründung eines Joint-Ventures, also eines gemeinsamen Unternehmens, angekündigt. Ziel des Joint Ventures sei die Entwicklung einer strategischen Innovationspartnerschaft für Entwicklungsprojekte im Automobil-Rennsport sowie im Automotivbereich allgemein, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung: Die Stärken der AF Racing AG und der HWA AG sollen in dem neu zu gründenden Unternehmen gebündelt werden. Schon damals wurde das als starkes Vorzeichen für eine Zusammenarbeit bei dem DTM-Projekt interpretiert.

HWA ist wie Aston Martin inzwischen auch ein börsennotiertes Unternehmen. Heißt: CEO Ulrich Fritz, zugleich auch Mercedes-Teamchef in der DTM, konnte sich zu dem Projekt nur sehr vage und allgemein äußern. «Wir haben 19 Jahre lang solche Autos gebaut. Es wäre unser Tagesgeschäft. Theoretisch wäre es denkbar, dass HWA in einem definierten Rahmen für einen anderen Hersteller oder für ein anderes Team tätig wird», hatte er vor einigen Wochen erklärt und verraten: «Es gibt bei HWA einen Vierzylinder-Turbo mit zwei Litern Hubraum, der auf dem Prüfstand läuft.» Fritz betonte zudem, dass dieses Triebwerk ein von HWA eigenständig entwickelter Motor ist, der nichts mit dem ursprünglichen Turbomotor zu tun hat, der von Mercedes im englischen Brixworth für die DTM entwickelt worden ist. Bedeutet: HWA könnte Aston Martin die Motoren zur Vewrfügung stellen.

Hinzu kommt: Erst kürzlich hatte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko auf die Frage nach den in Red-Bull-Farben lackierten Boliden, die es 2018 erstmals seit einer halben Ewigkeit nicht im Starterfeld der DTM gibt, gesagt: «Es ist generell ein Thema. Mit der Arbeit, die Gerhard leistet, ist der Sport wieder attraktiver. Und damit ist es ganz klar ein Punkt, den Red Bull berücksichtigen wird.» Gut möglich, dass mit der Marko-Aussage sowieso nicht nur die Lackierung der Autos gemeint ist. Denn Red Bull soll auch in den komplexen Deal um den Einstieg von Aston Martin involviert sein, als Partner fungieren.


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