Nach DTM-Rettung: Diese Baustellen geht Berger an
Die DTM steht auf einem stabilen Fundament
Gerhard Berger kann sich nicht zurücklehnen. Im Gegenteil: Der DTM-Chef gibt weiter Gas. Muss weiter Gas geben, aufs Tempo drücken. Denn die Baustellen in der Tourenwagenserie werden zwar weniger und kleiner, aber zu tun gibt es immer etwas.
Es war in Hockenheim das wohl entspannteste Rennwochenende, seit der Österreicher im Frühjahr 2017 den Job übernommen hat. Denn vor dem Finale konnten die Verantwortlichen um Berger die Weochen für die Zukunft stellen, mit Aston Martin als Mitstreiter ab 2019, dem Kalender, dem Rahmenprogramm und einem Audi-Kundenteam. Viel mehr ging fast nicht.
Aber: Stillstand ist Rückschritt. Heißt: «Wir können uns in vielen Bereichen verbessern. Es geht um Tuning, das nehmen wir für 2019 überall vor», sagte Berger SPEEDWEEK.com.
Im Detail: Die Position der DTM im Ausland verbessern, in Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Denn 2019 fährt die DTM wie schon in diesem Jahr in Misano und Brands Hatch. Der Zuschauerzuspruch war überschaubar, was angesichts der jahrelangen Pause in beiden Ländern abzusehen war. Klar ist: «Das ist ein Prozess von drei bis fünf Jahren», kündigte Berger an.
Ein weiterer Punkt: Den Ticketverkauf früher ankurbeln, nachdem man 2018 durch einen verspäteten Verkaufsstart viele Zuschauer verloren hat. In Hockenheim gab es die Möglichkeit, sich Karten für den Auftakt im Mai 2019 zu sichern. Der allgemeine Vorverkauf startet im November, das ist rund drei Monate früher als vor der abgelaufenen Saison. Der späte Start machte sich auf den Tribünen deutlich bemerkbar.
Hinzu kommt: Mit dem neuen TV-Partner Sat.1 ist Berger im Debütjahr «extrem glücklich, sie haben Feuer und Leidenschaft. Es war frisch und neu.» Aber: «Auch dort wollen wir uns weiter verbessern.»
Und klar: «Wir brauchen gute Kundenteams und weitere Hersteller. Eine gute Mischung», so Berger. BMW will mit ROWE zwei weitere Autos an den Start bringen, auch Audi erwägt die Möglichkeit, neben WRT ein weiteres Team auszurüsten.
Was neue Marken betrifft, stehen drei Möglichkeiten im Raum: Lexus, Nissan oder Honda. Denn: Ab 2019 fährt die DTM unter dem neuen Class-One-Reglement.
Heißt: Neue Autos, mehr PS (620), weniger Aerodynamik, Vierzylinder-Turbomotor. Die Super GT zieht 2020 nach, dann wäre ein Einstieg möglich. Berger: «Das würde Sinn machen, dann können wir gleichwertige Rennen in Japan und Europa austragen.» Erste Aufeinandertreffen soll es 2019 bereits geben, als Zusatzevents zum neun Rennen umfassenden Kalender. Wo und wann, steht noch nicht fest.