Fünf Meister, vier Rookies: Die DTM-Klasse von 2019
Paul di Resta, René Rast und Marco Wittmann (v.l.)
Rene Rast (Audi): 2017 als Rookie wurde er auf Anhieb Meister, 2018 nach sechs Siegen in Serie am Saisonende nur hauchdünn geschlagen Vize – es ist keine Frage, dass Rast 2019 die Speerspitze bei Audi ist. Er brachte bei der Entwicklung des neuen Autos zudem seine Expertise ein. Er war schon immer einer der fleißigsten. Mit ein Grund, warum er seit seinem Debüt ganz vorne mitfährt.
Mike Rockenfeller (Audi) 2013 wurde er Meister, seitdem versucht er vergeblich, mal wieder den Gesamtsieg zu holen. War als Gesamtelfter 2018 der drittbeste Audi-Mann. Sorgte mit einem Vettel-Move in der Winterpause für Schlagzeilen: "Rocky" findet in den sozialen Medien nicht mehr statt, er hat sich komplett zurückgezogen. Auch Sebastian Vettel kann Twitter und Co. bekanntlich so gar nichts abgewinnen.
Jamie Green (Audi) Er hat ein Horrorjahr hinter sich. Der 36-Jährige gehört zu den erfahrensten DTM-Fahrern und seit Jahren auch stets zum engsten Titelkreis, doch 2018 wurde der Brite chancenlos Letzter in der Gesamtwertung – ein Novum für ihn in der DTM. Er bekommt 2019 die Chance, sich zu rehabilitieren.
Nico Müller (Audi) Er blickt auf ein solides Jahr zurück, war als Zehnter der zweitbeste Audi-Mann. Hat als Ersatzfahrer in der Formel E einen netten Nebenjob, die Hauptrolle spielt aber weiterhin die DTM. Der Schweizer geht in seine sechste Saison. Seine beste Ausbeute bislang: Rang neun 2016. Es soll endlich mal mehr werden.
Robin Frijns (Audi) Er hatte als Rookie 2018 einige starke Ergebnisse, unter anderem zwei zweite Plätze. Der Niederländer verdiente sich so seinen Platz für diese Saison. 2019 ist er viel unterwegs, er fährt parallel zur DTM auch in der Formel E, Überschneidungen gibt es aber keine.
Loic Duval (Audi) Er kommt nicht wirklich in Fahrt, auch sein zweites Jahr 2018 war enttäuschend. 2017 wurde er Gesamtletzter, in der vergangenen Saison Vorletzter. Der Franzose durfte sein Cockpit trotzdem behalten.
Timo Glock (BMW) Die letzten beiden Jahre fuhr der frühere Formel-1-Pilot im Dunstkreis des Titelrennens mit, führte 2018 die Gesamtwertung einige Rennen lang an, musste aber auf der Zielgeraden abreißen lassen, wurde Fünfter. Ansporn genug, um in neuen Saison mal bis zum Ende ganz vorne dabei zu sein.
Bruno Spengler (BMW) Er wartet weiterhin darauf, dass er an alte Glanzzeiten anknüpfen kann. Der Meister von 2012 hat eine enttäuschende Saison hinter sich, der Kanadier lässt sich die Laune dadurch aber nicht vermiesen und greift auch 2019 wieder an. Er ist als Entwicklungspilot für BMW sowieso unbezahlbar, war in die Tests mit dem neuen Autos von Anfang an eingebunden.
Marco Wittmann (BMW) Der zweimalige Meister war 2018 als Gesamtvierter bester BMW-Pilot. Fest steht: Mit dem Fürther ist auch in der neuen Saison wieder zu rechnen.
Philipp Eng (BMW) Der Österreicher war 2018 der beste der drei Rookies. Er war von Anfang an auf Tempo, feierte als jeweils Dritter zwei Podestplätze, wurde starker Gesamtneunter und will 2019 nun ganz vorne angreifen.
Joel Eriksson (BMW) Der Schwede hat 2018 in seiner Rookie-Saison einige gute Ansätze gezeigt und das Vertrauen bestätigt, dabei im Regenchaos von Misano sogar seinen ersten Sieg gefeiert. Darauf kann man aufbauen.
Sheldon van der Linde (BMW) Der Ersatz für den zum GT-Sport abgewanderten Augusto Farfus. Der 19 Jahre alte Südafrikaner setzte sich im Dezember im Casting beim Young Driver Test gegen drei Konkurrenten durch. Er hatte sich zudem im GT Masters empfohlen, er wurde mit seinem Bruder Kelvin mit nur einem Punkt Rückstand Zweiter in der Gesamtwertung.
Paul di Resta (Aston Martin) Der Schotte bot sich nach dem Mercedes-Ausstieg als Anführer für den Neueinsteiger an. Gesagt, getan: Ex-Meister di Resta bringt 2019 seine ganze Erfahrung ein, um die britische Kultmarke auf Kurs zu bringen. Immerhin blickt der frühere Formel-1-Pilot auf 126 Rennen zurück, in denen er für Mercedes elf Siege feierte und 2010 den Titel holte. 2018 wäre es fast wieder soweit gewesen, er landete am Ende auf Platz drei.
Daniel Juncadella (Aston Martin) Auch der Spanier stand nach dem Mercedes-Abschied aus der DTM erstmal ohne Job da. Klar war: Mit der Aufgabe als Ersatzfahrer für HWA in der Formel E ist er nicht ausgelastet. Und da die Erfahrung aus fünf DTM-Saisons Aston Martin nicht schaden wird, wurde auch er verpflichtet.
Jake Dennis (Aston Martin) Ein Debütant, der Brite ist 23 Jahre alt und kommt quasi aus dem eigenen R-Motorsport-Stall. Er ist seit dem vergangenen Jahr eine feste Größe, als er gemeinsam mit R-Motorsport unter anderem erfolgreich im Blancpain GT Series Endurance Cup an den Start gegangen ist. Auch einen Formel-1-Test hat er schon absolviert.
Ferdinand Habsburg (Aston Martin) Adel verpflichtet: Ferdinand Habsburg feiert 2019 sein Debüt in der DTM. Habsburgs Uropa war Karl I – Österreichs letzter Kaiser. Ferdinand ist Österreichs Nachwuchshoffnung, der 21-Jährige kommt aus der Formel 3. Blaues Blut hin oder her, er weiß: «Als Newcomer in einem Feld mit den weltweit besten Tourenwagen-Piloten zu bestehen, wird nicht leicht.»
W Racing Team: Zwei Plätze hat WRT zu bieten, das Audi-Kundenteam hat ein Cockpit erst besetzt: Jonathan Aberdein aus Südafrika (21) mischt 2019 mit. Wer der Teamkollege wird, ist allerdings noch offen.