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DTM 2019: Ist Aston Martin auf dem richtigen Weg?

Von Andreas Reiners
Der Aston Martin Vantage DTM

Der Aston Martin Vantage DTM

Das DTM-Projekt von Aston Martin ist ambitioniert. R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger zieht bei SPEEDWEEK.com nach zwei Tests eine Zwischenbilanz.

Das DTM-Projekt von Aston Martin legt den nächsten Gang ein und nimmt Tempo auf: In der vergangenen Woche holte R-Motorsport mit dem Vantage DTM in Estoril die zweiten privaten Testfahrten nach. Mit Erfolg, wie Teamchef Florian Kamelger bei SPEEDWEEK.com bestätigt.

«Sie sind äußerst positiv verlaufen. Alle Dinge, die wir seit unserem DTM-Einstieg angegangen sind, verliefen durchweg positiv», sagte Kamelger, der betont: «Wir sind einhundertprozentig auf dem richtigen Weg.»

Damit widerspricht er vereinzelten Mutmaßungen, beim ersten Test in Jerez vor rund vier Wochen hätte es größere Probleme gegeben. Nach nur 90 Tagen Entwicklungs- und Bauzeit hatte Technikpartner HWA den Vantage auf die Strecke gestellt. Bei widrigen Wetterbedingungen wurden damals nach einem Funktionstest grundsätzliche Dinge ausgetestet.

Audi-Pilot René Rast berichtete von dem ersten gemeinsamen Test: «Sie sind durch die fehlende Zeit noch etwas im Hintertreffen und haben sich noch ein wenig schwergetan. Bei ihnen sieht es so aus, als bräuchten sie noch etwas Zeit.» Er betonte aber auch: «Das wird kommen: Ich denke, dass es im Laufe des Jahres immer besser sein wird.»

Kamelger stellt klar: «Es verläuft – Stand jetzt - alles in den richtigen Bahnen, es gab keine Probleme. Wir haben die lange Checkliste unseres Technikpartners angefangen abzuarbeiten. Das ist uns bislang gelungen.» Heißt: Das Projekt befindet sich Stand jetzt genau dort, wo man sein wollte. «So, wie es sein muss, damit wir am Saisonstart bereit sind», sagte Kamelger.

In Estoril machte Aston Martin laut Kamelger große Schritte hinsichtlich Zuverlässigkeit und Fahrzeugverständnis. Auch Longruns und Rennsimulationen standen bereits auf dem Programm. Das Feedback der Fahrer um die Routiniers Paul di Resta und Daniel Juncadella ist positiv, auch die beiden Rookies Jake Dennis und Ferdinand Habsburg machen sich.

Was die abgespulten Kilometer betrifft, hüllt sich Kamelger in Schweigen. Dort sei man absolut im Plan, bestätigte er. Zum Vergleich: Audi hat nach drei privaten Tests beziehungsweise neun Tagen 4577 Kilometer, BMW 3733. Aston Martin fehlen noch drei weitere private Testtage, außerdem kommen für alle drei Hersteller noch die ITR-Testfahrten auf dem Lausitzring (15. bis 18. April) hinzu.

Die Herausforderungen für Aston Martin sind vor allem die, mit denen Audi und BMW ebenfalls zu kämpfen haben. Auch die Konkurrenz muss trotz der größeren Erfahrung das neue Class-One-Reglement, den neuen Vierzylinder-Turbomotor und das neue Auto verstehen lernen. Wie das Auto auf die erhöhte PS-Anzahl (rund 610 statt wie bislang 500) reagiert und wie die Reifen auf die vermehrte Kraft, die auf die Hinterachse geht, reagieren. Oder wie das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten funktioniert, wie man zum Beispiel mit den Vibrationen umgeht, die es durch das neue Aggregat gibt. Der Turbo stellt BMW, Audi und Aston Martin vor ganz neue Herausforderungen, da er wesentlich empfindlicher und weniger tolerant als der alte V8-Sauger ist. «Das ganze Paket funktioniert, wir haben keine Überraschungen erlebt, was die konstruktive Seite betrifft», sagte Kamelger.

Natürlich stellt sich die Frage nach einem Vergleich mit der Konkurrenz, auch wenn der noch ein wenig schief sein mag. «Wir haben Anhaltspunkte, was die anderen in Estoril gemacht haben. Aber einen echten Vergleich wird man erst nach dem ersten Rennen ziehen können», sagte Kamelger, der weiß, dass eine gute Vorbereitung wichtig, aber nicht unbedingt alles ist. Denn die Saison ist lang. «Dann wird es auch darum gehen, sich im Laufe des Jahres weiterzuentwickeln und sich an die verändernden Umstände anzupassen.»


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