Formel 1: Abschied in der Unterhose

TV-Vertrag mit Sat.1: Wegweisende Wochen für die DTM

Von Andreas Reiners
TV-Vertrag: Wegweisende Wochen für die DTM

TV-Vertrag: Wegweisende Wochen für die DTM

Der TV-Vertrag läuft nach dieser Saison aus, die Quoten schwanken, und wie es nach 2019 weitergeht, ist noch offen. DTM-Chef Gerhard Berger über den Fahrplan.

Für die DTM ist 2019 ein wichtiges Jahr. Ein wegweisendes. Nicht nur aufgrund der neuen Ära, mit den Vierzylinder-Motoren und Neuling Aston Martin, mehr Internationalisierung. Auch der Vertrag mit TV-Partner Sat.1 läuft nach dieser Saison aus.

Es ist ein sensibles Thema. Das war nach der Trennung von der ARD nach 18 Jahren zu deutlich zu sehen, als man in der DTM alles, was auch nur im Ansatz als Nachtreten interpretiert werden konnte, so gut es ging vermeiden wollte. Klappte nicht immer, aber klar ist: Einen TV-Partner verärgert man nicht, auch wenn es der Ex ist.

Mit Sat.1 kam frischer Wind in die Übertragungen, neue Idee, andere Ansätze, aber wenig überraschend gab es auch niedrigere Quoten. 2018 waren es im Schnitt rund 600.000 Fans pro Rennen, bei der ARD waren es im letzten Jahr allerdings auch nur noch 890.000 Zuschauer.

2019 hinterlässt bislang ein Fragezeichen. Der Auftakt in Hockenheim war mit 820.000 und 880.000 Zuschauern das bislang stärkste Wochenende, Zolder zuletzt mit 400.000 und 520.000 Fans das schwächste.

Die Marktanteile in der Zielgruppe, die für Sat.1 besonders wichtig sind: 7,1, 6,3, 6,5 und 5,4 Prozent. Der Wunsch hier: eine 6 vor dem Komma.

Wie wichtig sind denn die Quoten für die Hersteller? «Sat.1 ist ein wichtiger Partner für uns, um die spannenden Rennen entsprechend in die Wohnzimmer der Fans zu bringen. Das können sie. Und die Quoten sind für die DTM wichtig, und damit auch für uns», sagte R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger SPEEDWEEK.com.

Er wusste aber bereits vor Zolder: «Die Quoten in Hockenheim waren großartig. Man muss sie aber in Relation setzen zu einem Schlechtwetter-Wochenende, an dem sonst keine Sportübertragungen gelaufen sind.»

Parallel zum Zolder-Wochenende gingen Samstag und Sonntag das Saisonfinale der Bundesliga und der 2. Bundesliga über die Bühne, um nur zwei Beispiele zu nennen. Parallel dazu sollte man auch das Stream-Angebot, ob nun auf ran.de oder dtm.com, bei der Beurteilung des Interesses nicht vernachlässigen. Konkrete Zugriffszahlen gibt es hier allerdings (noch) nicht.

«Man muss einige Rennen abwarten, um sich ein durchschnittlicheres Bild machen zu können», sagte Kamelger: «Das Ziel muss sein, so viele Zuschauer wie möglich an die Strecken und die Fernseher bringen, das können wir nur durch einen spannenden Motorsport, wo dem Fan das Wesentliche geboten wird, und kein Schnickschnack. Darauf arbeiten wir weiterhin hin.»

Gerhard Berger lobt den TV-Partner immer wieder, ist mit der Zusammenarbeit zufrieden. Und abgerechnet wird auch nicht nach zwei Rennwochenenden, sondern voraussichtlich im Juli.

«Wir werden uns im zweiten Halbjahr konkret damit auseinandersetzen, denn wir haben abgesprochen, dass wir die erste Saisonhälfte abwarten, wie es läuft. Ein Rennwochenende herauszupicken, wäre nicht zielführend. Nach dem Norisring werden wir wissen, wo wir stehen», sagte der Österreicher SPEEDWEEK.com.

Er kündigte an, dass die DTM die TV-Rechte ausschreiben wird. «Es sind eine Handvoll von Mitspielern, mit denen wir in die Diskussion gehen.»

Die Saison 2019 (Samstag/Sonntag in Millionen):

Hockenheim: 0,82/0,88
Zolder: 0,40/0,52

Schnitt nach vier Rennen: 0,65

Die Saison 2018 (Samstag/Sonntag in Millionen):

Hockenheim: 0,70/0,63
Lausitzring: 0,47/0,69
Budapest: 0,66/0,87
Norisring: 0,58/0,58
Zandvoort: 0,52/0,61
Brands Hatch: 0,51/0,59
Misano: 0,46/0,41 (auf Kabel eins)
Nürburgring: 0,52/0,60
Spielberg: 0,55/0,74
Hockenheim 2: 0,50/0,71

Gesamtschnitt: 0,595

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