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Nürburgring: Klassentreffen der Tourenwagen-Stars

Von Otto Zuber
Nürburgring: Klassentreffen der Tourenwagen-Stars

Nürburgring: Klassentreffen der Tourenwagen-Stars

Beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring (9. bis 11. August) werden rund 500 historische Rennwagen zu sehen sein – und in vielen sitzen höchst bekannte Stars von einst und jetzt.

Zum wahren Klassentreffen der DTM-Asse wird der Lauf der Tourenwagen-Classcis, bei dem die Fahrzeuge aus der ehemaligen DTM im Mittelpunkt stehen. Ob BMW M3 oder Mercedes C-Klasse und Evo-190er, ob Ford Sierra oder Audi Quattro: Wenn diese Fahrzeuge auf die Strecke gehen, dann erinnern sich viele an eine goldene DTM-Ära in den 80er- und 90er-Jahren.

Faszinierende Rennwagen sind aber nicht nur in diesem Starterfeld zu sehen. Auch die weiteren Tourenwagen- und GT-Läufe – und erst recht die Formel- und Sportwagen-Starterfelder – werden stark besetzt sein.

Schon bei den «normalen» Läufen der Tourenwagen Classics klettern viele bekannte Piloten in die legendären Fahrzeuge. Doch für den Nürburgring zeichnet sich eine besonders rege Beteiligung ab, bei der viele bekannte Piloten von einst mit dabei sind. Hier wollen Legenden wie Harald «Nippel» Grohs und Kris Nissen, Leopold Prinz von Bayern und Otto Rensing im BMW M3 antreten. Olaf Manthey – am Nürburgring bestens bekannt als Gründer eines der erfolgreichsten Langstreckenteams auf der Nordschleife – geht mit seinem ersten «Manthey-Porsche» (einem 993 RSR) an den Start.

An die Historie eines der erfolgreichsten Ford-Teams in der DTM erinnern Armin Hahne, Klaus Niedzwiedz und Roland Asch, die in Ford-Modellen antreten: Ringshausen stieg 1984 mit einem Ford Mustang in die Serie ein, ein Jahr später griff Roland Asch hier ins Volant – beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix erinnert er im Mustang-Cockpit an diese frühe Zeit. Hahne und Niedzwiedz dagegen werden im Ford Sierra Cosworth RS 500 an die Turbo-Ära von Ford anknüpfen.

«Niedze» trug seinerzeit als Pilot selbst zur positiven DTM-Bilanz von Ringshausen bei, die in sechs Jahren zehn Siege, acht Pole Positions und sieben schnellste Runden sammelten. Zu den absoluten «Hinguckern» im Feld wird aber sicherlich auch der Audi V8 quattro von 1991 gehören, in dem Hubert Haupt Platz nimmt.

Er war als junger Pilot Anfang der 90er bereits im Quattro unterwegs, hat seine Rennkarriere aber noch längst nicht beendet: An den Nürburgring hat er ganz frische positive Erinnerungen, holte er im Juni doch hier beim 24-Stunden-Rennen den zweiten Platz.

Auch die weiteren Tourenwagen- und GT-Klassen beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix versprechen das Wiedersehen mit legendären Autos und beste Rennsportunterhaltung. So zeichnet sich für das beliebte Revivalrennen Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) in diesem Jahr ein ganz besonderes Starterfeld ab, denn die DRM-Tourenwagen und GT werden ergänzt durch Teilnehmer der «100-Meilen-Trophy», die GTs und Sportwagen umfasst. So kommt es hier zu einer wahren Parade von Klassikern, zu der etwa das Berliner Mücke-Team mit dem legendären Ford Zakspeed Turbo-Capri im Gruppe-5-Trim beiträgt, den einst Klaus Ludwig bewegte.

Heute wird er von Teamgründer Peter Mücke gefahren, während Sohn Stefan – selbst ein erfolgreicher Langstrecken-WM-Pilot – einen Gruppe-2-Ford Capri RS3100 fährt. Sie treten zum Beispiel an gegen den nicht minder bekannten Porsche RS 3.0 des Kölner Teams Porsche Kremer, das bereits in der Historie der von 1972 bis 1985 ausgetragenen DRM eine feste Größe war. Aus der 100-Meilen-Trophy kommen Rennsportwagen etwa von Lola und McLaren hinzu, aber auch Porsche oder die legendären BMW M1 sind hier (ebenso wie im DRM-Revival) daheim.

Nicht minder spannend wird es im Rennen der AvD-Tourenwagen- und GT-Trophäe zugehen, die die etwas älteren Baujahre umfasst. Eine ganze Horde von Alfa-Romeo GTA und Giulia balgt sich hier um die separat ausgeschriebene Alfa-Romeo-Wertung, der kleine Skoda 130 RS zeigt Rennsporttechnik aus dem Osten, und quer durch alle Klassen fighten Teams um den ebenfalls ausgeschriebenen «Generations-Cup», in dem Teams gewertet werden, in denen Eltern-Kind-Gespanne sich das Steuer teilen.

Die GTs der 60er-Jahre sind im Rennen der britischen «Gentlemen Drivers» zu Hause. Hier treten eher großvolumige GTs von der britischen Insel ebenso an, wie italienische Bizzarrini und Ferrari, und selbstverständlich fehlen auch nicht die Porsche 911. Last but not least bahnt sich ein stark besetzter Lauf der «A Gentle Drivers Trophy» an.

«Flügeltürer»-Mercedes 300 SL, Leichtbau-Lotus und Ur-Porsche 356A fighten hier ebenso um den Sieg, wie Jaguar XK und Ferrari 330 GTO: Ein Gipfeltreffen all jener Modelle, die den GT- und Tourenwagensport für Privatfahrer in den 50er und 60er-Jahren attraktiv machten und zu einem wahren Rennsport-Boom führten. Auch heute sind sie mit ihren klassischen Formen eine echte Augenweide.

Natürlich bietet das Wochenende beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix noch weitaus mehr als die sehenswerten Tourenwagen- und GT-Läufe. So treten gleich drei historische Rundstrecken-Championate des Motorsport-Weltverbandes FIA an: Es sind die FIA Masters Historic Formula One Championship mit ihren Grand-Prix-Boliden der Cosworth-Ära, die FIA Lurani-Trophy für Formel-Junior-Rennwagen und die spektakulären Sportwagen und Prototypen in der FIA Masters Historic Sports Car Championship.

Letztere finden ihre Fortsetzung im Rennen der Aston Martin Masters Endurance Legends, die den Langstrecken-WM-Boliden der jüngeren Vergangenheit eine motorsportliche Heimat bietet. Auch die Le-Mans- und Langstreckenhistorie der 50er-Jahre ist präsent – das Rennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61 ist ein Höhepunkt im Programm. Denn hier starten zahlreiche seltene, besonders schöne und historisch wertvolle Fahrzeuge. In die Frühzeit der Formel 1 entführen außerdem die Historic Grand-Prix-Cars bis 1965.

Mit der Vintage Sports Car Trophy sind außerdem die Vorkriegsrennwagen im Programm vertreten. Abgerundet wird das Programm durch die FCD RacingSeries für Ferrari-Modelle, in der fast 40 Fahrzeuge am Start stehen. Das Programm am Nürburgring beginn am Freitag (9. August) mit den ersten Qualifyings und Trainings.

Ab Freitagnachmittag werden Rennen ausgetragen. Der Samstag bietet über 13 Stunden Motorsport von 8:15 Uhr bis 21:25 Uhr. Höhepunkt ist das Rennen der zweisitzigen Rennwagen und GT bis 1960/61 (Start: 20:20 Uhr). Zehn Rennen an einem Stück gibt es dann am Sonntag ab 8:15 Uhr zu sehen – praktisch alle Klassen gehen dann erneut auf die Piste.

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