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Habsburg: Irrer Macau-Crash hat Tür zur DTM geöffnet

Von Andreas Reiners
Ferdinand Habsburg 2017 auf drei Rädern

Ferdinand Habsburg 2017 auf drei Rädern

Ferdinand Habsburg kehrt nach Macau zurück. Ein irrer Crash bei einem völlig verrückten Finish 2017 ebnete ihm den Weg zu höheren Aufgaben im Motorsport.

Ferdinand Habsburg will es noch einmal wissen. Will noch einmal ein ganz besonderes Macau-Kapitel schreiben. So ähnlich wie 2017, nur mit Happy End.

Damals griff er nach dem Sieg beim Formel-3-Weltfinale auf dem legendären Kurs in der südchinesischen Zockerstadt. Ein Rennen, das früher Legenden wie Ayrton Senna oder Michael Schumacher gewonnen haben. Ein Rennen, bei dem ein Podiumsplatz für jede Menge Aufmerksamkeit reicht.

Habsburg ging All-in, griff auf Platz zwei liegend den Führenden Sergio Sette Camara immer wieder an, bis es zum irren Finish kam, das Motorsport-Geschichte schrieb. Als Habsburg es in der letzten Kurve noch einmal versuchte, tatsächlich vorbeikam, und dann beide Fahrer unabhängig voneinander in die Streckenbegrenzung rauschten. Dan Ticktum war der lachende Dritte, Habsburg schaffte es auf drei Rädern als Vierter über die Ziellinie.

Er war der heimliche Sieger, der Held des Tages. Zwar ohne Podium, dafür aber hatte der Urenkel des letzten österreichischen Kaisers gezeigt, dass da nicht einfach nur ein Adeliger versucht, einem Zeitvertreib nachzugehen.

«Das Duell mit Camera war ausschlaggebend für meine Zukunft», betont Habsburg bei der «Kleine Zeitung»: «Da war ich durch die TV-Bilder von heute auf morgen ein Popstar auf Youtube. Das hat mir auch die Tür in die DTM geöffnet.» Dort feierte er in der abgelaufenen Saison sein Debüt für Aston Martin.

Bei der 2019er-Ausgabe des Macau-GP (14.-17. November) fährt er im Formel-3-Weltcup für ART. Das Angebot konnte er sich nicht entgehen lassen. «Der Macau GP ist ein Rennen, bei dem alle aufhorchen. Deshalb habe ich mich 2017 auch so sehr bemüht, die Führung zu übernehmen - ich war nicht da, um den zweiten Platz zu belegen. Leider habe ich es bei dieser Gelegenheit nicht geschafft, aber das möchte ich heuer bei meinem Debüt mit ART nachholen.»

Allerdings muss sich Habsburg an ein neues Auto gewöhnen, das in der Formel 3 seit dieser Saison eingesetzt wird. «Wir haben jetzt statt 270 über 400 PS. Die Autos sind größer, schwerer, dadurch auch völlig anders zu fahren. Wir haben jetzt wie in der Formel 1 das DRS-System. Da gibt es doch noch einige Unklarheiten mit dem Kurs von Macau. Die werden wir erst vor Ort feststellen können», sagte er.

Hinzu kommt: «Beim Formel-3-Rennen sind nicht nur absolute Rennsportprofis am Start. Da fährt man auch gegen weniger erfahrene Piloten.»

Er hat 2019 in der DTM mit Aston Martin kennengelernt, wie es auf ganz hohem Niveau abläuft. «In der DTM kann ich mich darauf verlassen, dass jeder Gegner im Zweikampf nicht das Falsche macht. Das kann ich durchaus sagen, weil in der DTM war ich heuer wohl der unerfahrenste Fahrer.»

Aber: «Grundsätzlich bleibt Macau immer gleich. Und dann fährst du raus und denkst dir: Na, so ist der Senna vor vielen Jahren hier auch schon gefahren.»

Seine Bilanz der ersten DTM-Saison? «Zu viel hat niemand erwartet. Unser Plan mit Aston Martin war ja sehr knapp. Mein Ziel war es, gegen Ende des Jahres auf Augenhöhe mit den Teamkollegen zu sein. Das habe ich auch geschafft.» Fix ist für 2020 noch nichts, erklärte er: «Die Gespräche laufen aber in die richtige Richtung.»


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