Mercedes-Sportchef Norbert Haug über das derzeitige Kräfteverhältnis in der DTM.
Realistisch betrachtet, hat Audi jetzt schon keine echte Titelchance mehr. Holt Mattias Ekström beim drittletzten Saisonrennen in Hockenheim nicht mindestens sechs Punkte mehr als DTM-Tabellenführer Bruno Spengler (auf Paul Di Resta darf der Schwede nicht mehr als höchstens einen Zähler verlieren), kann die Mercedes-Mannschaft schon am Abend des 17. Oktober die Korken knallen lassen.
Von einer Mercedes-Dominanz will deren Sportchef Norbert Haug aber ebenso nicht sprechen wie von einer Audi-Überlegenheit im Jahr davor: «Nachdem wir das erste Rennen 2009 verloren hatten, gewannen wir sechs der verleibenden neun. Ich sehe Mercedes-Benz in der DTM nicht als dominant, ich sehe uns vielmehr als derzeit siegreich. Das kann sich aber morgen schon ändern», gibt der Schwabe im Exklusiv-Interview mit der Fachzeitschrift SPEEDWEEK zu bedenken.
Haug glaubt nicht, dass der diesjährige Dunlop-Reifen besser zur Fahrzeugcharakteristik der C-Klasse passt, er deutet vielmehr an, der Mitbewerber habe – mit Ausnahme von Valencia – nicht das Maximum aus seinen Möglichkeiten gemacht: «Bei uns liefen die Dinge in acht Rennen nur einmal nicht richtig zusammen, bei Audi war das öfter der Fall. Aber Audi kann schon morgen wieder gewinnen und hätte – wie in Oschersleben gesehen – auch gestern schon gewinnen können.»
Daher sieht der 57-Jährige weder die Notwendigkeit für Nachhomologationen zu Gunsten von Audi noch für einen neuen Reifen für die Saison 2011: «Das wurde nie zwischen DMSB, ITR und Herstellern diskutiert. Ich bin sicher, das wäre passiert, würde es solche Gedanken geben. Aber, wie gesagt: Wer wie Audi gewinnen kann, muss sich nicht heranarbeiten, sondern ist bereits dran.»
Was Norbert Haug noch zur aktuellen und kommenden DTM-Saison sowie zum neuen DTM-Reglement ab 2012 sagt, lesen Sie in der kommenden Ausgabe von SPEEDWEEK. Ab Dienstag am Kiosk.