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ADAC-Kritik an GT3-DTM: Schadet dem Motorsport

Von Andreas Reiners
Die Zukunft der DTM bleibt offen

Die Zukunft der DTM bleibt offen

DTM-Chef Gerhard Berger will mit einem GT3-Reglement die Zukunft der Serie gestalten. Bei ADAC-Sportpräsident Herrmann Tomczyk kommen die Pläne nicht gut an.

Der ADAC sieht die GT3-Pläne von DTM-Chef Gerhard Berger äußerst kritisch. «Ich sehe keinen Sinn in einer weiteren GT3-Serie in Deutschland, denn sie würde dem gesamten deutschen Motorsport schaden», sagte ADAC-Sportpräsident Herrmann Tomczyk der Autozeitung.

Die DTM kämpft um ihre Zukunft, nachdem Audi und inzwischen auch BMW den Ausstieg erklärt haben. Inzwischen geht es darum, ob und wie die Plattform als solche am Leben erhalten und fortgeführt werden soll.

Die Gespräche zwischen ITR, Audi und BMW als Mitglieder des ITR e.V. gestalten sich dabei schwierig und langwierig. Unklar ist zum Beispiel, ob und wie die beiden Hersteller involviert bleiben wollen und die Zukunft mitgestalten wollen. Am zweiten DTM-Rennwochenende auf dem Lausitzring wurde zwar viel zu dem Thema gesagt, sowohl von DTM-Chef Gerhard Berger, als auch von Audi und BMW, kompliziert bleibt es trotzdem, denn wirklich konkret wurde es zu keinem Zeitpunkt.

Klar ist zumindest, dass Berger auf ein GT3-Reglement setzen will. Beim ADAC kommt das nicht gut an. Bisher habe die «DTM auf Werkssport» gesetzt «und das ADAC GT Masters auf professionellen Kundensport mit Top-Fahrern in Top-Teams. Beide Serien hatten so seit vielen Jahren klare Abgrenzungen voneinander», sagte Tomczyk.

Sollte nun aber die DTM ihr Modell ändern «und ebenfalls auf Kundensport und die GT3-Klasse» abzielen, «tritt sie in direkte Konkurrenz zum GT Masters. Damit würde es voraussichtlich nur Verlierer geben, denn eine weitere GT3-Serie geht klar zu Lasten des deutschen Motorsports», sagte Tomczyk. Schließlich lasse sich die Anzahl der möglichen Teilnehmer und Teams nicht beliebig vervielfachen.

Hier ist der Punkt, an dem Berger am vergangenen Wochenende ansetzte, denn er sieht eine klare Trennung zum GT Masters, er nannte die Serie dabei «Hobby-Rennmeisterschaft» und sorgte dabei für Wirbel.

Kundensport sei ein Geschäftsmodell, «das sich trägt, und das ist ein Geschäftsmodell des ADAC. Das ist eine absolut gerechtfertigte Plattform und sie machen einen guten Job. Das hat aber mit Profi-Rennsport nichts zu tun, das ist eine Hobby-Rennmeisterschaft», sagte Berger.

«Die DTM steht nicht für Kunden-Rennsport. Das Format und die DNA der DTM ist komplett etwas anderes», so Berger weiter. Der Österreicher betont immer wieder: Geht es mit der DTM und einem GT3-Reglement weiter, soll die DTM weiterhin Profi-Rennsport bleiben, er sieht deshalb keine Konkurrenz-Situation zum GT Masters.

Die große Frage für Berger: «Glaubt man wirklich, dass man Hobby-Rennsport über große Fernsehsender vermitteln kann? Dass Hunderttausende Menschen einschalten? Ich glaube nicht. Und ich glaube daher nicht, dass es für die DTM empfehlenswert wäre. Es gibt unterschiedliche Geschäftsmodelle und Bedürfnisse. Einen Teil davon deckt der ADAC mit seiner Plattform sehr gut ab.»


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