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Zoff mit dem ADAC: DTM-Chef Berger feuert zurück

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Der Kampf um die Zukunft des deutschen Motorsports wird emotional geführt. Leider vor allem verbal – und gegeneinander anstatt miteinander.

Der Zoff zwischen der DTM und dem ADAC geht in die nächste Runde. Diesmal feuert DTM-Chef Gerhard Berger zurück, nachdem er von ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk dafür kritisiert wurde, die Tourenwagenserie nach den Ausstiegen von Audi und BMW mit einem GT3-Reglement retten zu wollen.

«Ich sehe keinen Sinn in einer weiteren GT3-Serie in Deutschland, denn sie würde dem gesamten deutschen Motorsport schaden», sagte Tomczyk der Auto Zeitung, denn dann «tritt sie in direkte Konkurrenz zum GT Masters», und «eine weitere GT3-Serie geht klar zu Lasten des deutschen Motorsports», so Tomczyk weiter.

Der Konter lässt nicht lange auf sich warten. «Es wäre keine Gefahr für den deutschen Motorsport, sondern eine Gefahr für seine Plattform - nur um das richtig zu stellen», sagte Berger im Rahmen einer internationalen Medienrunde (via Motorsport.com).

Er sieht es natürlich komplett anders als Tomczyk, er betont, eine Fortführung der DTM, «egal unter welchem technischen Reglement, wäre großartig für den deutschen Motorsport. Die DTM ist seit 30 Jahren der deutsche Motorsport - nicht der ADAC Deutschland. 1,2 Millionen Menschen sitzen an einem Wochenende vor dem Fernseher, mit 30.000 bis 50.000 Menschen an der Rennstrecke.»

Ob die verbalen Scharmützel unter dem Strich zielführend für den deutschen Motorsport sind, darf man sicher in Frage stellen. Hatten ITR und ADAC beim Motorsport Festival 2016 und 2017 noch zusammengearbeitet, scheint das Tischtuch inzwischen komplett zerschnitten.

Die Austragung des aktuellen Zoffs über die Medien dürfte die Fronten bloß weiter verhärten. Berger teilt weiter aus: Ein Aus der DTM «wäre positiv für die wirtschaftlichen Interessen von Hermann Tomczyk. Wäre ich also in seiner Position, würde ich jeden Tag in die Kirche gehen und hoffen, dass es mit der DTM vorbei ist.»

Berger würde Tomczyk den Gefallen «ja gerne machen», grinste Berger: «Aber ich bin verantwortlich für die DTM. Und ich bin verantwortlich dafür, vielen deutschen Fans Motorsport zu liefern. Ich versuche mein Bestes, damit es weitergeht und wir den Sport nächstes Jahr wieder zu den Fans bringen können.»

Er sagt hinsichtlich der drohenden Konkurrenzsituation einer GT3-DTM und dem GT Masters: der Stärkere wird gewinnen. «Wir befinden uns hier auf dem freien Markt - und wir alle müssen uns durchsetzen. Das ist das System. Und die Fans entscheiden am Ende. Sie haben 0,5 Prozent Marktanteil im Fernsehen, während die DTM sechs, sieben Prozent hat. Dort sind es 5.000 Menschen an der Rennstrecke, bei uns sind es 30.000. So funktioniert der Markt.»


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