«Amateure»: Berger will nicht mit Schmutz schmeißen
Gerhard Berger
Gerhard Berger hatte zuletzt ganz schön ausgeteilt. Dass er das ADAC GT Masters als «Hobbyrennmeisterschaft» bezeichnete, kam bei den Beteiligten nicht gut an. Seitdem fliegen die Giftpfeile munter hin und her, ob nun durch Teams oder aber den ADAC-Sportpräsidenten Hermann Tomczyk persönlich.
Berger antwortete auf die Kritik Tomczyks mit harten Aussagen. Die Art und Weise der Auseinandersetzung über die Medien und auch die Schärfe verwunderten dann doch.
Berger ruderte in einer Medienrunde in Assen, von SPEEDWEEK.com auf den Zoff angesprochen, zurück. Ein wenig zumindest.
«Das Hin und Her bringt in dieser Phase gar nichts», räumte er ein: «Ich würde das Thema gerne sachlich diskutieren. Es geht mir überhaupt nicht darum, mit Schmutz zu schmeißen.»
Er versuchte sich dann an einer neuen Einschätzung. Und dürfte das nächste Fettnäpfchen nicht verfehlt haben. «Mit Hobby-Meisterschaft habe ich das falsche Wort gewählt. Gemeint habe ich Amateur-Meisterschaft. So ist sie auch als Geschäftsmodell von Hermann Tomczyk kommuniziert und gewollt. Es gibt Amateur-Meisterschaften, die genauso eine Berechtigung haben wie alles andere und auch funktionieren», sagte er.
Nun gibt es sicher einen Unterschied zwischen den Begriffen Hobby und Amateur, ob man das GT Masters ersatzweise aber als «Amateur-Meisterschaft» bezeichnen kann, darf man ebenfalls in Frage stellen.
Für Berger heißt das, «dass es Fahrer sind, die nicht vom Rennsport leben können, die einen Beruf haben, Geld verdienen und entsprechend das Geld in den Motorsport investieren, sich Autos kaufen und am Wochenende diese Rennen fahren. Das ist ja eigentlich super, die brauchen ja auch eine Plattform dafür. Die sind da oder dort auch etwas gemischt mit dem einen oder anderen ehemaligen Profi, der Zeit hat. So ist es halt eine Amateur-Meisterschaft.»
Berger weiter: «Was der ADAC zusätzlich macht: Er stuft die Fahrer auch unterschiedlich ein und gleicht sie aus.» Das passiert je nach Fahrer-Kategorie der Duos über Zusatzgewichte.
«Das wird bei uns nicht passieren. Wir wollen das Thema mit Profis fahren. Ich tue mich persönlich schon schwer mit einer Einstufung auf technischer Seite, aber noch viel schwerer mit der Einstufung auf Fahrerseite», sagte Berger.
Klarstellen muss man aber: Von den bislang 72 gestarteten Fahrern im GT Masters werden 32 mit einem FIA-Ranking der Kategorien Platin oder Gold eingestuft.
Heißt: Etwas weniger als die Hälfte sind keine Amateure, sondern offiziell Profis. 38 Fahrer werden in der Silber-Kategorie gelistet und exakt zwei sind tatsächlich Amateure.