GT3-DTM: Was bedeutet das für die aktuellen Fahrer?
Welche aktuellen Fahrer sehen wir 2021 in der Startaufstellung?
Gerhard Berger machte keinen Hehl daraus, wie er sich die neue DTM vorstellt, was die Fahrer betrifft. «Die Fahrer werden hoffentlich die sein, die wir von heute kennen», so Berger.
Was stimmt ihn da zuversichtlich? «Weil es die beste GT3-Sprintserie der Welt sein wird», so Berger, der professionelle Rennteams, die von den Herstellern unterstützt werden, in den Mittelpunkt stellen will. «Audi und BMW haben das zugesagt, die Teams bleiben aber eigenständig. Wir müssen alle diese Teams wieder in den Mittelpunkt rücken und die Leistungen der Fahrer in den Vordergrund stellen, das ist unser Ziel», so Berger.
Nun, wir haben uns im Fahrerlager des Nürburgrings umgehört, und da ist freudige Zurückhaltung angesagt.
Es gibt keinen Fahrer, der sich nicht über die Nachricht über die geplante Fortsetzung auf der Plattform freut. Erleichterung gab es bei den Piloten auch, da dies auch ein Zeichen in der Corona-Krise und damit auch wichtig für den deutschen Motorsport ist.
Doch wenn es darum geht, ob die GT3-DTM auch eine Option für die eigene Karriere sei, wird aus der Freude Vorsicht. Echte Bekenntnisse gibt es kaum, die meisten agieren so, wie man das in dieser Zeit der Saison macht, wenn die eigene Zukunft offen ist: Keine Türen zuschlagen, unverbindlich bleiben.
Denn die Gespräche über die Cockpits starten jetzt erst. «Wir schauen uns unsere Programme an und verteilen die Fahrer auf die Programme», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt, der zum Beispiel für die Formel E noch einen Fahrer neben Maximilian Günther benötigt. Philipp Eng soll da der Favorit sein.
Der generelle Tenor: Noch sei zu viel unklar und zu viele Fragen offen, was die GT-DTM betreffe, so die Fahrer. Das Reglement ist noch nicht fixiert, außerdem suchen die Teams jetzt nach Möglichkeiten, einen Einsatz zu stemmen.
Für die neue DTM gilt laut Marquardt: «Erst einmal müssen Teams da sein, die auf der Plattform fahren wollen. Wenn sie Unterstützung haben wollen, was die Fahrer angeht, starten die Gespräche. Das beginnt aber jetzt erst.»
Audis Motorsportchef Dieter Gass kündigte an, dass man den einen oder anderen Werksfahrer wiedersehen könnte. «Darüber sprechen wir mit den Teams, die mit einem Budget kommen und nach Fahrern fragen, und das würden wir unterstützen», sagte er.
Wie das genau aussieht, ist noch offen. Denn als Werksfahrer wird man bezahlt und muss kein Geld für das Cockpit mitbringen. Das Kundenteam-Modell sieht normalerweise aber vor, dass die Piloten Geld mitbringen, um den Einsatz zu finanzieren.
Nicht auszuschließen ist zum Beispiel, dass Audi die Werksfahrer vermittelt und auch weiter bezahlt, oder auch nur zum Teil. Eine Entscheidung ist da aber noch nicht gefallen. Solange heißt es: Freundlich, aber unverbindlich bleiben.