Formel 1: FIA spricht Urteil

DTM 2021: Auch Timo Glock mit «Space Drive» am Start

Von Rob La Salle
Timo Glock

Timo Glock

Rowe Racing und Timo Glock vertrauen in der DTM-Saison 2021 auf das innovative Lenksystem Space Drive von Schaeffler Paravan. Das gab der Rennstall am Donnerstag bekannt.

Der BMW M6 GT3 des ehemaligen Formel-1-Piloten hat keine mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe mehr, sondern wird stattdessen mittels Steer-by-Wire-Technologie gesteuert.

Dabei werden die Lenkbefehle des Fahrers elektrisch an die Räder übertragen. Zum ersten Mal unterwegs sein mit dem umgerüsteten Fahrzeug wird Timo Glock am kommenden Dienstag bei den offiziellen DTM-Testfahrten auf dem Lausitzring.

Nach erfolgreichen Testeinsätzen des Steer-By-Wire-Systems von Schaeffler Paravan beim ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring, in der Tourenwagenserie GTC Race und im Rallyesport gehört Rowe zu den ersten Teams, die mit Space Drive in der DTM an den Start gehen.

Glocks Teamkollege Sheldon van der Linde tritt im zweiten BMW mit einem klassischem Lenksystem an und liefert für die Weiterentwicklung von Space Drive wertvolle Vergleichsdaten.

Beim Steer-By-Wire-System von Schaeffler Paravan gibt es keine Lenksäule und damit keine mechanische und hydraulische Verbindung zwischen dem Lenkrad und dem Lenkgetriebe.

Stattdessen überträgt ein Steuergerät die von einem Sensor am Lenkrad erkannten Lenkbewegungen des Fahrers elektrisch über ein Kabel («by wire») an einen Elektromotor am Lenkgetriebe, der dann die Lenkbefehle ausführt. Für die bekannte Rückmeldung der Lenkung im Lenkrad, die bei klassischen Systemen über die Lenksäule zu spüren ist, erzeugt ein weiterer kleiner Elektromotor direkt am Lenkrad.

Das Space Drive-System ist das weltweit einzige mit einer Straßenzulassung. Die Erprobung und Weiterentwicklung im Motorsport soll im Renntempo neue Erkenntnisse und eine weitere Verfeinerung des Systems auf dem Weg zur Großserienreife schaffen, wo Space Drive dann viele Einsatzmöglichkeiten bis hin zum autonomen Fahren in ganz verschiedenen Fahrzeugkategorien finden soll.

«Es ist spannend, von Anfang an beim Einsatz einer Technologie wie dem Steer-by-Wire-System in einer hochprofessionellen Rennserie wie der DTM dabei zu sein. Der Motorsport mit seinen extremen Anforderungen an die Fahrzeuge ist ein ideales Prüffeld für eine solche, zukunftsweisende Technologie, die in einigen Jahren ein alltäglicher Baustein moderner Automobile sein wird, da der Verzicht auf eine klassische Lenksäule ganz neue konstruktive Freiheiten bietet. Vielen Dank an Schaeffler Paravan für das Vertrauen, dieses hochinteressante Projekt umsetzen zu dürfen», sagte Hans-Peter Naundorf.

Timo Glock: «Ich bin schon einmal bei Schaeffler Paravan mit Joystick gefahren und auch mit einem Straßenfahrzeug. Das hat sich gut angefühlt. Aber im Rennauto ist ein Steer-by-Wire-System noch mal was ganz anderes. Ich bin sehr gespannt darauf. Es ist eine völlig neue Herausforderung und ein Projekt, das die Zukunft des Automobils mitgestaltet, egal ob im Rennauto oder auf der Straße. Im Rennsport wird vieles erprobt, was später in der Serie umgesetzt wird. Ich freue mich auf die Herausforderung, dieses Thema mit Schaeffler Paravan, ROWE RACING und BMW weiterzuentwickeln.»

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