Abt gegen Lawson: «Wollen kein Autoscooter sehen»
Kelvin van der Linde
Es geht heiß her in der DTM. Nicht nur quer durch das ganze Feld wie am Sonntag im achten Saisonrennen, sondern auch im Titelkampf. Denn da ist das Verhältnis zwischen Youngster Liam Lawson und dem Abt-Duo Kelvin van der Linde und Mike Rockenfeller angespannt.
Alles fing im Qualifying an, als van der Linde und Lawson kollidierten – noch ohne große Folgen. Doch im Rennen gerieten beide dann wieder aneinander, auch Rockenfeller war involviert.
Lawson, der vor dem vierten Rennwochenende Zweiter in der Gesamtwertung war, musste am Samstag einen Nuller hinnehmen – nachdem er von Abt-Ersatzmann Markus Winkelhock gedreht worden war.
Ganz offensichtlich hatte AF-Corse-Pilot Lawson am Sonntag jede Menge Wut im Bauch. Erst recht, nachdem er sich in der Anfangsphase des Rennens einen Plattfuß eingefangen hatte. In Runde 18 versuchte er dann ein sehr optimistisches Manöver in der Schikane, als er sich an van der Linde vorbeidrücken wollte und sowohl den Südafrikaner als auch Rockenfeller abräumte. Das Rennen der beiden Abt-Fahrer war damit beendet. Lawson gab später auch auf.
«Ich war auf dem Weg in die Schikane hinter Kelvin. Ich habe es versucht, weil er die Tür offen gelassen hat», sagte Lawson: «Das war auf jeden Fall keine Absicht, ich habe es einfach versucht. Das ist sehr frustrierend und kein guter Tag für uns und auch nicht für ihn.»
Van der Linde war angefressen. Er hatte am Samstag noch gewonnen und die Führung auf 129 Punkte ausgebaut.
Konkurrenten wie Maximilian Götz (96 Punkte) und Marco Wittmann (94) konnten nun etwas Boden gutmachen. «Der Typ dreht uns einfach mal um im Qualifying und dann noch mal im Rennen», wetterte van der Linde in Sat.1. «Ich weiß nicht, was er überhaupt will. Sein Rennen ist eh im Arsch. Und dann kommt er über die Wiese gefahren, da waren zwei, drei Autos nebeneinander. Ich habe keine Ahnung, was er da machen will.» Lawson schmerzen die beiden Nuller, der 19-Jährige ist mit 80 Punkten nur noch Fünfter.
«Lawson hat was probiert, was nicht geht. Man muss halt immer bedenken, was dann noch kommt. Er ist noch unerfahren, er muss es noch lernen. Das ist zu viel. Wenn du so aus dem Rennen genommen wirst, ist das kein hartes Racing mehr», sagte Rockenfeller.
Auch Abt-Teamchef Thomas Biermaier zeigte wenig Verständnis. «So schön der Samstag war, so bitter war für uns der Sonntag. Wir wollen harte Zweikämpfe sehen. Aber die DTM sollte kein Autoscooter werden.“