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DTM Electric: Da gerät sogar René Rast ins Schwärmen

Von Andreas Reiners
Die DTM Electric drehte in Spielberg Demorunden

Die DTM Electric drehte in Spielberg Demorunden

Beim fünften Rennwochenende in Spielberg nahm René Rast im Prototypen der elektrischen DTM-Zukunft Platz. Der 34-Jährige zeigte sich begeistert.

Bei diesem Auto gerät sogar René Rast ins Schwärmen. Und das will etwas heißen. Denn der Audi-Star ist in seiner Karriere bis auf ein Formel-1-Auto so ziemlich alles gefahren, was vier Räder hat. Doch der Prototyp «DTM Electric» beeindruckte sogar den 34-Jährigen nachhaltig.

«Der geht ordentlich aufs Gas. Ich hatte sofort ein Grinsen im Gesicht. Du kannst dir nicht vorstellen, wie das Auto beschleunigt», sagte Rast, nachdem er als Sat.1.-Experte am fünften DTM-Rennwochenende in Spielberg Runden in dem Demo-Fahrzeug drehte. Und dabei einen Blick in die Zukunft der Traditions-Rennserie werfen konnte.

Das von der DTM und Partner Schaeffler entwickelte Demo-Auto wurde bereits Ende 2020 erstmals präsentiert, der Bolide leistet mit vier Elektromotoren knapp 1.200 PS. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 2,4 Sekunden. Ausgestattet ist das Auto zudem mit Steer by Wire, es hat also keine mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe mehr, sondern wird stattdessen mittels Steer-by-Wire-Technologie gesteuert.

Höchstgeschwindigkeit: 340 PS. Angepeilter Start auf der DTM-Plattform: 2023. In welcher Form genau – ob als Ergänzung, als Mischung oder gar als Hauptattraktion – wird sich noch zeigen. «Man muss sich in alle Richtungen aufstellen», sagt DTM-Chef Gerhard Berger.

Beim Debüt in Hockenheim saß auch Legende Hans-Joachim Stuck im Cockpit. Der 70-Jährige zu SPEEDWEEK.com: «Für einen Rennfahrer gibt es nichts Geileres als die 1000 PS, das ist eine coole Nummer, denn Leistung kann man nie genug haben. Es ist sicher eine Alternative, die man nicht auslassen kann.»

Nun sind die DTM-Fans allerdings auch als Petrolheads bekannt, und viele von ihnen gelten nicht als offen für elektrischen Motorsport. Glaubt Stuck, dass die Zuschauer eine DTM Electric akzeptieren würden? «Ich würde es nicht ausschließen. Am Ende geht es dem Zuschauer darum, dass er spannenden Motorsport sieht. Ich finde es auch toll, wenn die Rennautos Krach machen. Es geht aber auch ohne Krach.»

In Spielberg wurde fleißig für die Elektro-DTM getrommelt, denn garniert wurde der Auftritt mit einer zusätzlichen Aktion: Das Demoauto drehte auf dem Red Bull Ring zusätzlich eine Runde ohne Fahrer im Cockpit – der sogenannte «DTM Electric Remote Run».

Gesteuert wurde der Wagen von DTM Trophy-Champion Tim Heinemann aus einem hochmodernen Fahrsimulator, der 82 Kilometer entfernt beim DTM-Partner AVL in Graz steht. «Der DTM Electric Remote Run ist der nächste Schritt auf dem Weg hin zu einer vollelektrifizierten High-Performance-Rennsportserie. Das Projekt zeigt Elemente, die künftig im Rahmen einer völlig neu gedachten, globalen, elektrifizierenden Rennserie zum Einsatz kommen könnten, wie wir sie mit der DTM Electric neben der bewährten DTM aufbauen wollen», sagte ITR-Geschäftsführer Benedikt Böhme. Im Rennen soll zwar immer der Fahrer den Unterschied ausmachen, jedoch sind Remote Control oder autonom agierende Fahrzeuge vorstellbar, um beispielsweise Sicherheit und Chancengleichheit während Safety-Car-Phasen zu erhöhen.

Es war mal wieder ein Lebenszeichen der DTM Electric, nachdem es um das ambitionierte Projekt relativ ruhig geworden war. Hinter den Kulissen wurde der Bolide aber weiterentwickelt. «Das Engineering des Fahrzeugs ist in vollem Gange. Das Konzept für den Antriebsstrang, die Spezifikation der Batterie, Aerodynamik sowie das konzeptionelle Design des Fahrzeuges befinden sich in ihren jeweiligen Phasen der Fertigstellung», sagte Michael Resl, bei der ITR Director Competition & Technology.

Der kurzfristige Plan: Beim Saisonfinale am Norisring soll es einen weiteren Auftritt geben. Einen Blick auf den nächsten Schritt. Um am Ende auch die Fans von der Zukunft zu überzeugen.


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