DTM-Chef Aufrecht: Wichtige Zukunfts-Entscheidung
DTM-Chef Hans Werner Aufrecht
Die DTM nimmt Kurs auf Amerika: Am Dienstagabend hat der DTM Rechte-Inhaber und -vermarkter ITR e.V. ein Lizenz- und Kooperationsabkommen mit der GRAND-AM und dem US-Motorsportverband IMSA abgeschlossen, das die Einführung einer DTM-ähnlichen Rennserie in Nordamerika ab 2015 zum Ziel hat. Dafür wird – wie in der japanischen Super GT ab dem Jahr 2014 – das Technische Reglement der DTM als Grundlage genutzt. Der ITR-Vorstandsvorsitzende Hans Werner Aufrecht spricht im Interview über die Hintergründe dieser Vereinbarung.
Herr Aufrecht, was bedeutet dieses Abkommen mit GRAND-AM und IMSA für die DTM?
Das ist eine ganz wichtige Entscheidung für die Zukunft. Durch dieses Abkommen ist die Basis für unsere Hersteller geschaffen worden, in Amerika tätig zu werden. Natürlich liegt da noch eine Menge Arbeit vor uns, aber es ist alles in die richtigen Wege geleitet. Wir und unsere Hersteller müssen in den wichtigen Märkten wie in den USA präsent sein.
Es soll eine neue Serie in Nordamerika entstehen. Sind dafür auch amerikanische Hersteller im Gespräch?
Wir haben mit den drei großen amerikanischen Herstellern bereits Gespräche geführt. Jetzt müssen wir eine Möglichkeit schaffen, dass diese Kollegen bei uns in der DTM einmal hinter die Kulissen schauen können. Das wird sicher rund um unser erstes Rennen am 5. Mai in Hockenheim passieren.
Erwarten Sie in der Zukunft auch US-Hersteller in der DTM?
Wie die deutschen Hersteller weltweit in wichtige Märkte gehen, werden sicher auch amerikanische und japanische Konzerne den deutschen Markt anpeilen.
Grundlage für die Internationalisierung der DTM ist das 2012 eingeführte Technische Reglement. Was war der Gedanke dahinter?
Alle Automobilkonzerne sind in diesen Zeiten aufgefordert, Kosten zu reduzieren. Was unsere drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes-Benz zusammen mit dem Deutschen Motor Sport Bund und dem ITR e.V. in dem neuen Reglement erarbeitet haben, ist ein evolutionärer Schritt in diese Richtung. Man kann die Kosten reduzieren, ohne den Herstellern die Möglichkeit zu nehmen, sich selbst definieren zu können.