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BMW-Pilot Glock: Ton in der DTM wird rauer

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Bei seinem ersten Rennen wurde er noch geschont. Im zweiten Lauf in Brands Hatch gab es für Glock nun den ersten Feindkontakt mit Lackaustausch.

Timo Glocks Eingewöhnung bei seinem neuen Arbeitgeber BMW fiel ihm nicht schwer. Wie nach Hause zu kommen sei es gewesen, betonte der 31-Jährige nach seiner Verpflichtung im Januar immer wieder. Die Umgewöhnung von einem Formel-1- auf einen DTM-Boliden war da schon wesentlich komplizierter. Doch Glock kommt immer besser zurecht und sowohl BMW und auch Glock selbst haben Geduld bei der Umstellung auf den Tourenwagen. Wesentlich schneller ging es jedoch, bis Glock endgültig in der DTM angekommen ist – was den Feinkontakt und sowohl den Lack- als auch den anschließenden verbalen Austausch angeht.

Zum Saisonauftakt in Hockenheim ging die Konkurrenz noch behutsam mit dem Neuling um. Die Sorge Glocks, dass es beim Start zum Kontakt mit den Kollegen kommen könnte – unbegründet. Abgeflogen ist der Odenwälder schließlich, weil er sein rechtes Hinterrad verlor. In Brands Hatch war die Schonfrist vorüber. «Ich habe echt was gelernt über meine Fahrerkollegen. Es war der eine oder andere dabei, der ein bisschen härter zur Sache gegangen ist», sagte Glock nach seinem zweiten DTM-Einsatz.

Wut auf Merhi

Der ein oder andere war zum Beispiel Mercedes-Pilot Roberto Merhi, der den Deutschen in der Anfangsphase des Rennens bei einem harten Überholmanöver von der Strecke drängte. Darüber hatte sich Glock nach dem Rennen im Gespräch mit SPEEDWEEK.de aufgeregt. «Der gehört hier nicht hin. Egal wo er auftaucht und ein Unfall ist, ist er involviert. Ich habe keine Ahnung was er für eine Sichtweise hat. Er sagte zu mir, dass er komplett neben mir gewesen sei. Aber komischerweise ist mein Auto hinten links komplett verkratzt. Und wenn ich mir die TV-Aufnahmen ansehe, ist er gerade mal sein Vorderrad an meinem Hinterrad», sagte Glock und forderte: «Der sollte noch einmal die Fahrschule besuchen oder woanders fahren. Der soll uns einfach in Ruhe lassen.» Für Glock war das Rennen ab diesem Zeitpunkt gelaufen.

Glock handelte noch während des Rennens: Er habe sich das dann angeschaut, mitgespielt «und am Schluss ein bisschen was zurückgegeben», so Glock. Allerdings ist Überholen in Brands Hatch grundsätzlich schon schwierig, Kontakt mit der Konkurrenz ist da praktisch nicht vermeidbar. «Ich habe in Turn 2 einen der Audis überholt, wo ich mich sehr stark angelehnt habe. Ich hatte schon die Augen zugemacht und dachte, dass jetzt die Kotflügel fliegen. Aber es war noch alles dran und das Auto hat funktioniert», schilderte Glock seine Eindrücke.

Green spielt mit

Dass es auch anders geht als beim Kontakt mit Merhi bewies Audi-Pilot Jamie Green. Den hatte Glock in Schlagdistanz – und der Brite spielte mit. «Er hat gesehen, dass ich über drei, vier Runden gedrückt habe. Dann hatte ich einen guten Run aus Turn 5 heraus und war in Schlagdistanz. Da habe ich gesagt: 'Okay, ich probier's jetzt einfach, ich halte rein.' Und da hat er schon mitgespielt», so Glock.

Eine Rolle spielen will Glock auch beim nächsten Rennen in Spielberg am übernächsten Wochenende. Im Gegensatz zu Brands Hatch kennt Glock die Strecke aus seiner Formel-3-Zeit. «Ich hoffe, dass ich mich dort leichter tue, aber wir müssen schauen, wie unser Auto da funktioniert.»

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