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Gastfahrer in der DTM? «Serie auf zu hohem Niveau»

Von Andreas Reiners
Gastfahrer in der DTM?

Gastfahrer in der DTM?

Die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes sehen eine mögliche Idee, Gastfahrer in die DTM zu holen, nur schwer umsetzbar.

Neue Länder, neue Märkte – und neue Fahrer? Die DTM expandiert. In diesem Jahr fuhr die Tourenwagen-Serie erstmals in Russland und im kommenden Jahr kehrt sie nach China zurück. Weitere Ausflüge in wichtige Absatzregionen der Hersteller sind in Planung. Eine Möglichkeit, dem Gastgeberland die DTM näher zu bringen und noch mehr Fans an die Strecke zu locken, wären Gastfahrer.

In Russland auf dem Moscow Raceway hätte sich in diesem Jahr beispielsweise der frühere Formel-1-Pilot Vitaly Petrov angeboten. Doch der Russe musste sich am Rennwochenende mit einem Einsatz in einem Renntaxi begnügen. Die drei Hersteller sind sich allerdings auch einig, dass ein Einsatz von lokalen Motorsport-Größen wenig Sinn macht.

Zum einen ist so ein Gaststart sportlich durchaus fragwürdig. Zum anderen mit einem hohen Aufwand verbunden, wie Audis DTM-Leiter Dieter Gass anmerkte. «Die Teams haben sowieso genug zu tun. Außerdem ist die DTM sehr speziell, so dass sich derjenige sehr schwer tun würde.» Außerdem würden grundsätzliche Dinge Probleme bereiten: Es ist dann weder Galgen, noch die Box vorhanden, außerdem bräuchte der Fahrer ein Extra-Auto.

«Das Talent spielt die allererste Rolle», sagte Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling. Wenn ein Fahrer vorher noch nicht mit der DTM in Berührung gekommen sei, sei so etwas sehr schwierig, merkte er an. Die zahlreichen früheren F1-Piloten, die sich zumeist eher weniger erfolgreich in der DTM versucht haben, können ein Lied davon singen.

Timo Glock muss aktuell laut eigener Aussage immer noch kämpfen, was die Umstellung auf einen Tourenwagen angeht. «Die Autos sind schon besonders», sagte Schattling. Ein weiteres Problem: Die Gefahr, dass derjenige bei seinem Gasteinsatz dem Feld hinterher fährt, ist besonders hoch. «Und das sollte man ihm nicht antun», so Schattling.

Auch BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt kann sich mit der Idee nicht wirklich anfreunden. «Ich weiß nicht, ob die DTM so etwas braucht», sagte der 46-Jährige. Wenn ein Fahrer performancemäßig in die Mannschaft passe, schaue man sich das an. Aber zu PR-Zwecken? «Dafür ist die Serie auf einem zu hohen Niveau», so Marquardt, der auch keinen kausalen Zusammenhang zwischen lokalen Fahrern und vollen Tribünen sieht. Immerhin steht in Andy Priaulx ein britischer WTCC-Weltmeister in den BMW-Reihen. Mehr Fans lockt das aber auch nicht nach Brands Hatch.

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