Timo Glock verteidigt DTM: Kein Chaos hoch zehn
Timo Glock
Timo Glock hatte nach seinem Wechsel von der Formel 1 in die DTM die Tourenwagen-Serie in den höchsten Tönen gelobt. Die DTM sei eine sehr gute Plattform, hatte er nach seinem Weggang von Marussia erklärt. Das ist gute sechs Monate her. Einige Kuriositäten, Kritik und Zwischenfälle später hat sich an der Meinung des BMW-Piloten nicht viel geändert. Auch wenn der 31-Jährige selbst noch auf dem Norisring gewarnt hatte, die DTM mache sich lächerlich, nachdem der Einsatz der Blauen Flaggen bei Duellen zwischen zwei Kontrahenten in der gleichen Runde für Aufregung gesorgt hatte.
«Die DTM ist immer noch eine sehr gute Plattform. Kuriositäten hast du überall im Sport, das bleibt nicht aus. Man darf jetzt nicht sagen, dass in der DTM Chaos hoch zehn herrscht», stellte Glock klar. Strafen-Chaos, der Ekström-Skandal und jüngst der Abbruch des Qualifyings wegen des russischen Präsidenten Wladimir Putin: Die DTM musste in den vergangenen Monaten teilweise viel Häme einstecken.
Vor allem für die Disqualifikation von Mattias Ekström auf dem Norisring. Glock, der auch in der Formel 1 schon viele Kuriositäten erlebt hat, will zu dem Fall gar nicht viel sagen. «Das liegt nicht in meinen Händen. Das entscheidet der DMSB. Da gibt es viele Aussagen in den letzten Wochen. Ich kenne nicht alle Einzelheiten. Ich habe auch nur die TV-Bilder gesehen. Die, die es entschieden haben, haben genug Fakten zusammengesucht. Die wissen, warum sie die Entscheidung so getroffen haben», so Glock.
Der Odenwälder ist sich aber bewusst, dass auch etwas getan werden muss. «Klar gibt es Punkte, die man verbessern muss und besser machen kann, aber das sind Dinge, die wir als Fahrer nicht ändern können. Da müssen die Verantwortlichen Lösungen suchen, um die Plattform eben noch besser zu machen.» Einen Vorschlag hätte Glock dann auch gleich: «Der ein oder andere Hersteller mehr und dann wäre es eine Wahnsinnsplattform.»
Der frühere Formel-1-Pilot hat nach den ersten sechs DTM-Rennen seiner Karriere eine durchwachsene Bilanz vorzuweisen: In Spielberg fuhr er als Dritter auf das Podium, die restlichen Rennen waren für Glock vor allem Erfahrungswerte. So auch in Moskau, wo Glock nur 16. wurde. Denn auch als Ex-F1-Fahrer setzt man sich nicht einfach in einen Tourenwagen und fährt die Konkurrenz in Grund und Boden.
Im Gegenteil: «Ich muss schon noch kämpfen. Es ist auch so, wie es der ein oder andere gesagt hat: Du kommst zu Rennstrecken, die vom Fahrstil nochmal anders sind. Du kannst da mit dem Auto nochmal anders fahren», erklärte Glock und ergänzte: «Bei mir ist das noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Ich hoffe, dass wir genug Erfahrungen sammeln, dass wir nächstes Jahr besser sind.»