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Nürburgring: Die BWM-Stimmen nach dem Rennen

Von Vanessa Georgoulas
Jens Marquardt und Augusto Farfus

Jens Marquardt und Augusto Farfus

Nach dem ereignisreichen Regenrennen auf dem Nürburgring gesteht BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt: «Ich habe jetzt definitiv ein paar graue Haare mehr.»

Der Brasilianer Augusto Farfus fuhr in einem turbulenten Regenrennen auf dem Nürburgring auf den zweiten Platz. Martin Tomczyk sicherte sich als Fünfter zum ersten Mal in dieser Saison Punkte. Bruno Spengler wurde zum zweiten Mal in Folge von einem Gegner getroffen und blieb als 14. ohne Punkte. Lesen Sie hier, was BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt, die vier Teamchefs und die acht BMW DTM-Fahrer nach dem Rennen auf dem Nürburgring zu sagen hatten:

Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor)

«Das war ein dramatisches und unglaublich intensives Rennen. Ich habe definitiv ein paar graue Haare mehr. Bei diesem Rennverlauf war es nicht einfach, sich vorne zu behaupten. Deshalb bin ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz von Augusto Farfus, der bei diesen sehr schwierigen Bedingungen eine tolle Leistung gezeigt hat. Ganz besonders freue ich mich über Martin Tomczyks sensationelles Rennen. Gerade nach den schwierigen jüngsten Auftritten war das für ihn und das ganze Team ein grosser Befreiungsschlag. Auch Marco Wittmann hat nach seinem Ausrutscher noch eine tolle Aufholjagd gezeigt. Für Bruno Spengler war es ein sehr frustrierendes Rennen. Er wurde mehrfach hart getroffen. Dabei wurde sein Fahrzeug so sehr beschädigt, dass er am Schluss nicht mehr viel ausrichten konnte. Da halfen auch die tollen Boxenstopps nicht mehr. Unter dem Strich sind wir mit dem Wochenende am Nürburgring aber zufrieden. Wir konnten wichtige Punkte für die Herstellerwertung sammeln. Auch in der Fahrerwertung ist noch nicht alles verloren, wenngleich sich die Situation in der Gesamtwertung nicht verbessert. In den drei noch verbleibenden Läufen werden wir alles geben, um bis zum Finale noch in einer guten Position zu sein. Glückwunsch an Mercedes und Robert Wickens zum Sieg.»

Bart Mampaey (RBM-Teamchef)

«Es ist fantastisch, dass wir es mit Augusto Farfus auch hier am Nürburgring auf das Podium geschafft haben. Die Bedingungen waren alles andere als einfach. Trotzdem ist er gut gestartet, was schon einmal sehr wichtig war. Unsere Strategie hat gepasst, die Stopps waren gut getimt –und so hat sich Augusto den zweiten Platz verdient, obwohl er teilweise auf der Strecke von anderen Fahrern geblockt wurde. Wir müssen uns noch ansehen, was bei Joey Hand in der ersten Kurve los war. Jedenfalls steckte er früh im Kies fest und musste leider früh aufgeben. Trotzdem können wir mit unser Performance auch auf dem Nürburgring sehr zufrieden sein.»

Stefan Reinhold (RMG-Teamchef)

«Der Nürburgring scheint uns Glück zu bringen. Ich habe mich wohl noch nie so sehr über einen fünften Platz gefreut. Endlich ist der Bann gebrochen –und Martin Tomczyk konnte nach langer Durststrecke wieder Punkte holen. Er hat ein ganz starkes Rennen gezeigt, und unser Team wurde für seinen Kampfgeist belohnt. Obwohl es für Andy Priaulx bei der Regenlotterie heute nicht so gut lief, nehmen wir viel Selbstvertrauen von unserem Heimspiel mit.»

Ernest Knoors (MTEK-Teamchef)

«Mit Marco Wittmann haben wir einige Punkte gesammelt, aber insgesamt auch viele verloren. Die Pace war an diesem Wochenende richtig gut, so dass wir eigentlich um Top-Positionen hätten kämpfen können. Aber es kam anders. Marco hat bei einem Ausrutscher Zeit verloren, sich dann aber wieder bravourös nach vorn gekämpft. Timo Glock wurde von einem Konkurrenten umgedreht. Danach sind wir bei der Strategie ein hohes Risiko eingegangen. Das hat sich leider nicht ausgezahlt.»

Charly Lamm (Schnitzer-Teamchef)

«Das berüchtigte Eifelwetter hat hier wieder einmal für ein spannendes und turbulentes Rennen gesorgt, von dessen Ausgang wir natürlich bitter enttäuscht sind. Bruno Spenglers Auto wurde bereits in der ersten Runde stark beschädigt. Insbesondere in Rechtskurven klagte er darüber, dass es nur noch sehr schwierig zu fahren sei. Zunächst konnte er noch vorne mitmischen, fiel dann auf abtrocknender Strecke aber zurück. Das war natürlich schade, denn wir wollten hier unbedingt Punkte mitnehmen. Auch für Dirk Werner lief das Rennen alles andere als optimal. Ein Lob geht abermals an unsere Boxenmannschaft: Wir haben die beiden schnellsten Stopps des Rennens absolviert. Jetzt haken wir dieses Wochenende schnell ab. In Oschersleben greifen wir wieder an.»

Augusto Farfus (Platz 2, Reifen: Option-Regen-Option)

«Ich bin sehr glücklich über den zweiten Platz, gratuliere aber auch Robert Wickens zu seinem ersten Sieg. Es war heute sehr schwierig, denn im Nassen war ich nicht ganz so schnell wie erwartet. Das hat mich die entscheidenden Meter auf der Strecke und letztlich den Sieg gekostet. Alles in allem müssen wir das Ganze so sehen: Unter solchen Bedingungen Zweiter zu werden, ist ein sehr gutes Ergebnis. Es war ein wenig eine Lotterie, die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen. Jetzt haben wir erst einmal eine Pause und Zeit, die vergangenen Rennen zu analysieren und in Oschersleben mit voller Kraft zurückzukommen.»

Martin Tomczyk (Platz 5, Reifen: Option-Regen-Option)

«Natürlich bin ich glücklich, endlich die ersten Punkte der Saison eingefahren zu haben. Dass es ausgerechnet beim Heimspiel vom BMW Team RMG geklappt hat, ist besonders schön. Schon die erste Runde war sensationell. Ich konnte mich bis auf Position neun nach vorn schieben. Es hat grossen Spass gemacht, im Regen zu fahren. Unter nassen Bedingungen war das Auto richtig schnell. Als die Strecke dann abtrocknete, konnte ich die Pace nicht mehr ganz halten. Am Ende bin ich als Fünfter ins Ziel gekommen. Wenn man bedenkt, dass ich von Startplatz 20 ins Rennen gegangen bin, bin ich damit sehr zufrieden.»

Marco Wittmann (Platz 7, Reifen: Option-Regen-Option)

«Der Speed für mehr war da, aber leider sind wir eine Runde zu spät in die Box gekommen. Ich habe auf der immer nasser werdenden Strecke mein Auto nicht mehr halten können und bin von der Strecke gerutscht. Ohne diese unglückliche Runde hätte ich um den Sieg fahren können.»

Bruno Spengler (Platz 14, Reifen: Option-Regen-Option)

«Schon nach der ersten Runde war mein Auto schwer beschädigt. Im Regen konnte ich meinen Platz in der Spitzengruppe noch verteidigen. Aber als es dann abtrocknete, konnte ich leider nicht mehr viel ausrichten. Das war natürlich ein Rückschlag für uns. Aber wir werden garantiert nicht aufgeben. Schon in Oschersleben werde ich wieder kämpfen wie ein Löwe.»

Dirk Werner (Platz 15, Reifen: Standard-Regen-Regen-Option)

«Ich denke, heute war mehr drin. Deshalb bin ich auch sehr enttäuscht. Im Regen war es zunächst sehr schwierig, auf Slicks war mein Speed dann gut. Insgesamt war das aber ganz und gar kein gutes Wochenende. Jetzt gilt es, sich für das kommende Rennen neu zu motivieren.»

Andy Priaulx (Platz 16, Reifen: Option-Regen-Option)

«Ich hatte einen guten Start und eine gute erste Runde, nach der ich schon auf Platz 12 lag. Doch danach ging es nur noch rückwärts. Ich hatte das ganze Rennen über keinen Grip. Das ist enttäuschend.»

Timo Glock (Platz 18, Reifen: Option-Regen-Option)

«Für mich war das eines der enttäuschendsten Rennen meines Lebens. Nachdem ich umgedreht worden war, lagen wir mit unserer Strategie daneben und waren deutlich zu früh auf Trockenreifen unterwegs. Das hat alle Chancen auf Punkte zunichte gemacht. Glückwunsch an BMW und Augusto Farfus zum Podestplatz bei diesen schwierigen Bedingungen.»

Joey Hand (Ausfall, Reifen: Standard)

«Das war mein bester Start, seit ich in der DTM fahre. Aber leider hat er sich nicht ausgezahlt. Ich bin hinten getroffen worden und habe mich ins Kiesbett gedreht. Das ist sehr ärgerlich, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich schon drei oder vier Positionen gutgemacht.»

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