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Lausitzring: Kosten bereiten Kopfzerbrechen

Von Andreas Reiners
Die DTM auf dem Lausitzring

Die DTM auf dem Lausitzring

Der Vertrag mit der ITR ist ausgelaufen und bis jetzt noch nicht verlängert worden. Neben dem Asphalt bereiten den Lausitzring-Betreibern auch die Kosten Kopfzerbrechen.

Die gute Nachricht vorneweg: Die Betreiber des Lausitzrings sind grundsätzlich optimistisch, dass auch im kommenden Jahr die DTM auf dem Traditionskurs fahren wird. «Ich gehe fest davon aus, dass wir unseren ausgelaufenen Vertrag mit der ITR verlängern werden», sagte Geschäftsführer Bert Poensgen der Lausitzer Rundschau. Doch ein Spaziergang wird die Vertragsverlängerung bei weitem nicht. Auch wenn Poensgen glaubt, «spätestens in zwei Monaten» sei alles unter Dach und Fach.

Denn natürlich geht es bei den Details auch um Geld. «Es hat sich seit dem letzten Vertrag einiges verändert. Unter anderem ist jetzt ja mit BMW wieder ein dritter Hersteller in die DTM zurückgekehrt. Konkret: Wir verhandeln, wer welche Kosten übernimmt oder was mit den Zuschauereinnahmen passiert», erklärte Poensgen.

Immerhin seit 2000 ist die DTM auf dem EuroSpeedway zu Gast. In dieser Saison mehrten sich nach dem Lauf allerdings die Fahrerstimmen, dass die Bodenwellen die Grenzen des Ertragbaren erreicht hätten. Vonseiten der ITR gab es laut Poensgen keine Beanstandungen. «Allerdings wissen wir selbst um dieses Problem. Der Asphalt ist 13 Jahre alt. Klar, dass der an einigen Stellen nicht mehr holperfrei ist», so Poensgen.

Und das ist auch gleichzeitig das Problem. Den kompletten Kurs zu sanieren, würde die Betreiber ruinieren. «Das können wir definitiv nicht leisten, so rentabel ist unser Geschäft leider nicht», sagte Poensgen. Um grundsätzlich überleben zu können, hat der Lausitzring eine Anfrage bei der EU gestellt. «Unsere Anfrage betrifft allgemein das Vergabeverfahren bei Subventionen der öffentlichen Hand für Sportstätten beziehungsweise Rennstrecken. Uns wurde bisher gesagt, dass es mit geltendem Recht nicht vereinbar ist, unsere Rennstrecke oder auch bestimmte Veranstaltungen aus der öffentlichen Hand zu fördern. Dabei ist das bei anderen Sportstadien möglich. Ganz klar: Wir brauchen die Hilfe der Politik – dafür muss uns die EU die Erlaubnis geben», so Poensgen. Eine Antwort steht allerdings noch aus.

Konkurrenz erwächst aber möglicherweise in der Nachbarschaft. Seit dem Gastspiel der DTM auf dem Lausitzring gibt es Gerüchte, dass die DTM in Zukunft in Berlin auf dem Flughafen Tempelhof ein Rennen austragen könnte. Doch das ist Zukunftsmusik – auch in den Augen Poensgens. «Ich persönlich glaube allerdings nicht, dass es dort 2014 ein DTM-Rennen geben wird. Der alte Flugplatz liegt mitten in der Stadt und dort eine Betriebsgenehmigung zu erhalten, dürfte auch bei den Anwohnern nicht gerade leicht werden», so der Lausitzring-Chef.

Und Poensgen ist sich auch bewusst, dass ein Rennen in der Hauptstadt letzten Endes wohl bessere Karten hätte. «Wenn der politische Druck groß genug ist, dann wird auch investiert werden. Und wenn man sieht, wie trostlos Tempelhof derzeit daliegt, kann man sich vorstellen, wie der Druck wächst», so Poensge, der auch auf Hilfe von der brandenburgischen Landesregierung hofft. Aber: «Wenn bei uns über den Asphalt diskutiert wird und gleichzeitig über ein Rennen auf einem Flugplatz nachgedacht wird, zeigt das, wie verschieden da die Sichtweisen sein können», sagte Poensgen.

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