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DTM: Die Saison 2013 im BMW-Rückblick

Von Andreas Reiners
BMW holt den Herstellertitel

BMW holt den Herstellertitel

Ein Titel ging in Hockenheim dann doch noch an BMW. Die Münchner werfen einen Blick zurück auf weitere Highlights ihrer DTM-Saison.
Titelverteidigung geglückt: BMW gewinnt Herstellertitel 2013

Wie schon im vergangenen Jahr beendete BMW die Saison 2013 in Hockenheim als erfolgreichster Hersteller in der DTM. Mit 369 Punkten liegt die Marke 22 Zähler vor Audi und 103 Punkte vor Mercedes-Benz auf Platz eins der Gesamtwertung. «Die Titelverteidigung bei den Herstellern bedeutet uns sehr viel», sagt BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt. «In der DTM treten drei ehrgeizige Premium-Automobilhersteller im direkten Wettbewerb auf der Strecke gegeneinander an. Dass wir uns dank einer insgesamt starken Mannschaftsleistung wie schon 2012 gegen unsere Konkurrenten durchgesetzt haben, ist fantastisch. Dieser Titel ist eine schöne Belohnung für die harte Arbeit, die bei BMW Motorsport und bei unseren Teams im Jahresverlauf geleistet wurde.» Das erfolgreichste Wochenende der Saison erlebte BMW beim Rennen in Spielberg. Auf dem Red Bull Ring schafften gleich fünf BMW M3 DTM den Sprung in die Top-Ten und sammelten nicht weniger als 70 Zähler für die Herstellerwertung. Mehr Punkte an nur einem Wochenende konnte keine andere Marke im Saisonverlauf auf sich vereinen.

Augusto Farfus: Der Durchstarter aus Curitiba

Egal, in welcher Rennserie er angetreten ist: Binnen kürzester Zeit gehörte Augusto Farfus immer zu den Schnellsten. In der FIA World Touring Car Championship feierte er für BMW Sieg um Sieg, auf der Langstrecke bewies er langen Atem und gewann die 24 Stunden auf dem Nürburgring. Auch der DTM hat Farfus seit seinem Debüt 2012 seinen Stempel aufgedrückt. Bereits bei seinem zweiten Rennen am Lausitzring startete er im Vorjahr aus Reihe eins, bei seinem neunten Auftritt in der Serie gewann er in Valencia sein erstes Rennen. Die Trophäe für den erfolgreichsten Rookie war ihm am Saisonende sicher. Gleich zu Beginn seines zweiten DTM-Jahres machte Farfus mit dem Sieg in Hockenheim deutlich, dass er sich für 2013 noch mehr vorgenommen hatte. Im Jahresverlauf startete der Brasilianer am Nürburgring von der Poleposition und errang drei Laufsiege, einen mehr als der neue DTM-Champion Mike Rockenfeller, dem er im Titelkampf bis zum neunten Rennen in Zandvoort Paroli bot. An vier DTM-Wochenenden blieb Farfus ohne Punkte, erwies sich aber dennoch als Rockys schärfster Verfolger.

Farfus stammt aus Curitiba im brasilianischen Bundesstaat Paraná. Obwohl seine Heimatstadt eine eigene Rennstrecke besitzt, trat er schon früh den Weg ins ferne Europa an, um sein Talent im Formel- und anschließend auch im Tourenwagensport unter Beweis zu stellen. 2007 verpflichtete ihn BMW Motorsport als Werksfahrer für die FIA WTCC, in der er zehn Siege für die Marke feierte. Spätestens nach der Saison 2013 ist klar, dass Farfus auch in der DTM zu den stärksten Fahrern überhaupt zählt. So wie in jeder Serie, in der er bisher gefahren ist.

51 Siege für die Ewigkeit: der BMW M3 in der DTM

Als Augusto Farfus in Zandvoort als Sieger die Ziellinie überquerte hatte, konnte er nicht nur seinen persönlich vierten Triumph in der DTM bejubeln. Zugleich war es ein Jubiläumssieg für den BMW M3: Zum insgesamt 50. Mal bescherte der erfolgreichste Tourenwagen der Welt einem BMW Piloten einen DTM-Sieg. Timo Glock ließ beim Saisonfinale in Hockenheim Triumph Nummer 51 folgen. Den Anfang hatte Harald Grohs in Hockenheim am 29. März 1987 gemacht. Gleich beim ersten Auftritt des neuen BMW M3 fuhr der Deutsche als Sieger über die Ziellinie, der spätere Champion Eric van de Poele sorgte als Zweiter für einen Doppelerfolg. Es folgten Siege in Serie, erreicht von Fahrern wie Steve Soper, Fabien Giroix, Johnny Cecotto, Joachim Winkelhock, Christian Danner und Roberto Ravaglia, der 1989 den zweiten Fahrertitel für den BMW M3 errang. Nach dem DTM-Comeback von BMW in der Saison 2012 errangen die BMW Piloten bis heute zehn weitere Triumphe mit dem BMW M3 DTM. Bruno Spengler feierte im vergangenen Jahr sensationell den dritten DTM-Fahrertitel für die Ikone des Tourenwagensports. 2014 beginnt eine neue Ära: BMW Motorsport schickt im BMW M4 DTM einen neuen Herausforderer an den Start.

Aus dem Stand schnell: Marco Wittmann ist Rookie des Jahres

Wie Augusto Farfus in der vergangenen Saison sicherte sich auch 2013 ein BMW Fahrer die Auszeichnung Rookie des Jahres: Nach zehn DTM-Rennen ist Marco Wittmann der beste Neuling in der Tourenwagenserie. Schon in seinem ersten Jahr war der BMW Team MTEK Pilot konstant schnell unterwegs. An seinem dritten Rennwochenende kam er erstmals in den Genuss einer Sektdusche in der DTM: In Spielberg stand er beim historischen Dreifachsieg von BMW als Zweitplatzierter neben Sieger Bruno Spengler und seinem Teamkollegen Timo Glock (Platz 3) erstmals auf dem Treppchen. Auch seine erste Poleposition konnte Wittmann in diesem Jahr feiern: Im Qualifying zum vorletzten Lauf in Zandvoort sicherte er sich am Steuer seines Ice-Watch BMW M3 DTM in 1:30,894 Minuten den ersten Startplatz. Insgesamt drei Mal schaffte der schnelle Rookie 2013 den Sprung ins Top-4-Qualifying. Zudem konnte er gleich in seiner Debütsaison zwei schnellste Rennrunden – in Spielberg und Zandvoort – verbuchen. Wittmann hat sein Handwerk in der Formel BMW gelernt. 2012 verstärkte der talentierte Youngster das DTM-Fahreraufgebot als Test- und Entwicklungspilot und stieg 2013 zum BMW Einsatzfahrer auf. Nach Gesamtplatz acht in diesem Jahr ist der 23-Jährige schon jetzt top-motiviert für die kommende Saison. Mit der Erfahrung von zehn DTM-Rennen will er sich in seinem zweiten Jahr weiter steigern.

Keiner stoppt schneller: Schnitzer gewinnt Best Pit Stop Award

Präzision und Geschwindigkeit, darauf kommt es bei einem Boxenstopp an. Denn jede Sekunde kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Umso wichtiger ist es, dass bei den beiden Pflicht-Boxenstopps im Verlauf eines DTM-Rennens alles perfekt läuft. Die stärkste Leistung beim Reifenwechsel hat in dieser Saison die Crew vom BMW Team Schnitzer gezeigt. In fünf von zehn Rennen konnte die Mannschaft um Teamchef Charly Lamm jeweils den schnellsten Reifenwechsel absolvieren. Am Nürburgring und in Moskau gelang dem Team aus Freilassing sogar der Doppelpack: Bruno Spengler und Dirk Werner landeten jeweils auf den Plätzen eins und zwei in der Wertung für den schnellsten Boxenstopp. Mit dieser Leistung sicherte sich das BMW Team Schnitzer im 50. Jahr seines Bestehens den Best Pit Stop Award 2013, den Reifenhersteller Hankook alljährlich auslobt. «Dem BMW Team Schnitzer bedeutet diese Auszeichnung viel», sagt Lamm. «Nicht nur auf der Strecke, sondern auch in der Boxengasse geht es in der DTM extrem eng zu. Wenn man dann über das Jahr bei den Boxenstopps die beste Leistung aller Teams zeigen kann, dann ist das eine schöne Belohnung für die harte Trainingsarbeit. Ein großes Dankeschön geht an die Mannschaft, die 2013 wirklich eine starke Vorstellung abgeliefert hat. Und natürlich auch vielen Dank an Hankook im Namen des gesamten Teams. Es ist schön, dass mit dem Best Pit Stop Award auch die Arbeit der Mechaniker mit einem Preis wertgeschätzt wird.»

Nur geborgt: Bruno Spengler will 2014 die Nummer eins zurück

Im vergangenen Jahr gelang Bruno Spengler die Sensation: Gleich in seinem ersten Jahr in Diensten von BMW Motorsport krönte er sich erstmalig zum DTM-Champion. Die Mission Titelverteidigung 2013 verlief für den Kanadier allerdings nicht nach Plan. Nachdem Spengler seinen BMW Bank M3 DTM drei Mal in Folge von Kollisionen vorzeitig in der Garage abstellen musste, hatte er nach dem achten Rennen in Oschersleben keine Chance mehr, den Triumph aus dem Vorjahr zu wiederholen. Dabei war ihm als amtierender Champion ein überzeugender Start in die Saison gelungen. Auf den zweiten Platz in Brands Hatch ließ der BMW Team Schnitzer Pilot im nächsten Rennen in Spielberg seinen 14. DTM-Sieg folgen. Spengler dominierte den Lauf in der Steiermark von Beginn an und übernahm danach mit 53 Punkten die Führung in der Fahrerwertung, die er bis zum Lauf am Norisring verteidigen konnte. Am Ende belegte er mit 82 Zählern den dritten Platz. «So ist der Rennsport, man kann nicht immer alles planen», sagte Spengler. «Natürlich hätte ich gerne meinen Titel verteidigt, aber es hat einfach nicht sollen sein. Mike Rockenfeller hat eine sensationelle und fehlerlose Saison gezeigt, er ist verdient Champion geworden.»

Historischer Triumph: BMW Dreifachsieg in Spielberg

Beim dritten Saisonrennen auf dem Red Bull Ring schrieben drei BMW Piloten Geschichte: In Spielberg überquerte Bruno Spengler, der von der Poleposition gestartet war, nach 47 Runden als Sieger die Ziellinie. Mit einem Rückstand von 1,550 Sekunden kam Marco Wittmann auf Platz zwei. Dahinter machte Timo Glock, den ersten BMW Dreifachsieg seit dem DTM-Comeback der Marke 2012 perfekt. Wittmann und Glock, die beiden Rookies vom BMW Team MTEK, standen nach ihrem erst dritten Rennen zum ersten Mal auf dem Treppchen. Zum zehnten Mal in der DTM-Geschichte war das Podium damit komplett von BMW Piloten besetzt. Wittmann gelang zudem in 1:25,505 Minuten die schnellste Runde des Rennens. Augusto Farfus und Dirk Werner sammelten auf den Plätzen sechs und acht ebenfalls wertvolle Punkte. Mit fünf BMW unter die ersten Acht wurde das Rennen in der Steiermark für die Marke zum erfolgreichsten DTM-Lauf des Jahres.

Triumph beim Finale: Glock feiert Sieg in der Premierensaison

91 Mal war Timo Glock in der Formel 1 angetreten und stand dort drei Mal auf dem Podium, ehe er für die Saison 2013 zu BMW Motorsport zurückkehrte, um in der DTM an den Start zu gehen. Glock nahm die neue Herausforderung top-motiviert in Angriff, lernte Rennen für Rennen dazu und feierte auf Anhieb Erfolge. Nach seinem ersten Besuch auf dem Podium in Spielberg gelang dem 31-Jährigen beim Saisonfinale in Hockenheim der große Wurf: Im DEUTSCHE POST BMW M3 DTM holte er im Regen-Roulette auf der 4,574 Kilometer langen Strecke seinen ersten Sieg in der DTM. «Es ist unglaublich, wie gut mein Auto das ganze Wochenende über war», meint Glock. «Vielen Dank an meine Jungs für die tolle Arbeit – vor allem auch bei den Boxenstopps. Ebenfalls vielen Dank an BMW, dass sie mir als ehemaligem Formel-1-Fahrer diese Chance in der DTM gegeben haben. Ich freue mich, dass ich dieses Vertrauen heute rechtfertigen konnte.»

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