BMW-Chef: Wir haben in der DTM tolle Typen
Jens Marquardt
Die Dauer-Diskussion um fehlende Typen wird die DTM wohl noch einige Zeit verfolgen: Der öffentlich-rechtlochen TV-Partner ARD hatte das zuletzt erneut kritisiert. Die Hersteller sehen das ganze Thema natürlich naturgemäß völlig anders. Zuletzt hatte Mercedes in Person von DTM-Manager Wolfgang Schattling die DTM verteidigt. Auch BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt betonte nochmals, dass man tolle Typen in der Serie habe. Und er gleich acht davon in seiner eigenen Truppe.
«Egal ob das ein Timo Glock, ein Mattias Ekström, ein Timo Scheider, ein Gary Paffett oder ein Bruno Spengler ist», sagte Marquardt. Außerdem seien junge Fahrer dazugekommen, «die wahnsinnig viel hergeben.» Allerdings offenbar nicht genug um diese Diskussion gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Der Vorwurf unter anderem: Die Hersteller würden sich in den Vordergrund spielen, die Fahrer kämen zu kurz. Den Vorwurf will Marquardt so nicht stehen lassen. «Die Marke steht nicht im Vordergrund. Sonst stünde die Herstellermeisterschaft weit über der Fahrermeisterschaft.»
Falsch ist es aber zumindest nicht, dass die Piloten, vom Rennen einmal abgesehen, nur wenig Sendezeit bekommen. Zu wenig Zeit, um den Menschen unter dem Helm näher vorzustellen. Die ARD hatte es beim Saisonfinale in Hockenheim mit einer längeren Vorberichterstattung versucht. Möglicherweise wäre das ein Modell für die Zukunft. Marquardt bringt das Problem auf den Punkt. Denn die Frage sei es, wie man den Fahrern die Plattform geben könne, um sich zu zeigen.
Große Namen reichen nicht
Mit großen Namen ist es seiner Meinung nach nicht getan. Auch wenn die in der Vergangenheit immer wieder ins Spiel gebracht wurden. Oder sich selbst ins Gespräch bringen. Zuletzt waren dies Felipe Massa und Juan Pablo Montoya. «Das zeigt, dass extrem viele Leute Interesse an der Serie haben», so Marquardt. Interesse möglicherweise ja, aber letztendlich wechseln die wenigsten von ihnen dann tatsächlich in die DTM.
Allerdings müsste der große Name dann sowieso auch vorne mitfahren. Wie es nicht geht, haben Prominente wie David Coulthard bewiesen. «Dann haben wir einen bekannten Namen. Doch der muss dann auch erfolgreich sein. Wenn er nur hinterherfährt, bringt er nichts», so Marquardt, der sich vor allem wünscht, «dass man über das eine oder andere Thema einen kontroversen Dialog führt.»