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DTM Oschersleben: Chaos, Kollisionen und Kurioses

Von Andreas Reiners
Sieg für Christian Vietoris

Sieg für Christian Vietoris

Christian Vietoris holt in Oschersleben für Mercedes sensationell den Sieg. Titelverteidiger Mike Rockenfeller fährt auf zwei, Edoardo Mortara auf drei.

Als pünktlich zum Start der Regen einsetzte war im Grunde schon klar, dass es ein denkwürdiges Rennen werden würde. Und so kam es auch. Der Regen von Oschersleben im zweiten DTM-Saisonlauf spülte die krisengeplagten Mercedes und Christian Vietoris sensationell zum Sieg.

Das Rennen wurde wegen drei Safety-Car-Phasen nicht über die geplanten 51 Runden gefahren, sondern nach 75 Minuten gewertet. In den letzten Minuten lieferten sich Vietoris und Titelverteidiger Mike Rockenfeller ein packendes Duell um den Sieg. Als Vietoris schließlich mit 0,6 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie fuhr, kannte der Jubel bei Mercedes keine Grenzen mehr.

Rockenfeller wurde Zweiter, sein Audi-Markenkollege Edoardo Mortara Dritter. Mercedes hatte nach dem verpatzten Qualifying auf Regen gehofft. Und diverse Rechnungen gingen tatsächlich auf. Drei Autos fielen zwar aus, doch mit Vietoris, Paul di Resta auf Platz vier und Gary Paffett auf Rang acht fuhren ebenso viele in die Punkte.
Fünfter wurde Augusto Farfus (BMW) vor Miguel Molina und Timo Scheider im Audi. Martin Tomczyk (BMW) und Audi-Mann Adrien Tambay auf den Plätzen neun und zehn komplettierten die Top Ten.

Vietoris beim Start in die Box

Mercedes hatte beim Start sofort reagiert: Daniel Juncadella und Vietoris zogen Regenreifen auf und starteten aus der Boxengasse. An der Spitze erwischte Scheider einen Topstart und setzte sich hinter Wittmann, der seine Pole verteidigen konnte. Derweil pflügte Molina, der seine Pole verloren hatte und vom letzten Platz aus starten musste (wir berichteten), munter durchs Feld und verbesserte sich bis zur dritten Runde auf Platz elf.

Ein großer Gewinner der Startphase war auch Paffett, der innerhalb weniger Runden von Platz 20 auf Rang sieben nach vorne schoss. In Runde sieben begann die Hektik in der Boxengasse: Da der Regen immer stärker wurde, zogen nahezu alle Piloten Regenreifen auf. In Runde zehn kam nach einem Abflug von Robert Wickens das Safety Car raus. In Führung lag zu diesem Zeitpunkt Paffett, der als einziger nicht auf Regenreifen unterwegs war. Und das bis zur Öffnung des Boxenstopp-Fensters auch so beibehalten sollte.

Wittmann dreht sich

Hinter Paffett lag Wittmann vor Tambay, Scheider und Felix da Costa. Molina lag auf Rang neun, Glock auf Platz elf. Rockenfeller fiel in der Anfangsphase bis auf Platz 14 zurück. In Runde 13 fuhr das Safety Car wieder in die Box. Und Paffett wurde von der Konkurrenz aufgefressen, Wittmann drehte sich beim Überholversuch und fiel zurück.

Die Action ging munter weiter. Nach einer Kollision mit Rockenfeller drehte sich Glock ins Kiesbett – und das Safety Car durfte wieder raus. Die Reihenfolge zu diesem Zeitpunkt: Tambay vor Scheider, Green, Felix da Costa, Spengler und Wittmann. Paffett lag auf zwölf, und das immer noch auf den Optionsreifen. Strafen gab es auch: Wehrlein bekam eine 5-Sekunden-Pitstoppenalty wegen einer Kollision mit Mortara, Farfus, weil er bei der Einfahrt in die Boxengasse aufs Gras fuhr.

Paffett musste noch zwei Runden auf der Strecke bleiben, ehe er wechseln konnte. Und verlor einen Haufen Zeit. An der Spitze ein Audi-Trio, das sich mit harten Bandagen bekämpfte, Scheider und Green schossen sich beinahe gegenseitig ab. Doch der Brite ging in Runde 20 an seinem Markenkollegen vorbei, schnappte sich wenig später auch noch Tambay und zog davon. Einige Piloten absolvierten ihren Pflichtboxenstopp, andere hatten bereits zu Beginn des Rennens auf Regenreifen gewechselt. Somit war klar, dass sie nochmals in die Box mussten.

Safety Car zum Dritten

Der Regen ließ in der Folge etwas nach, das Geschehen auf der Strecke beruhigte sich etwas. Dafür kollidierten Petrov und Juncadella, für den Spanier war das Rennen beendet. Zur Halbzeit lag Green deutlich vorne vor Tambay, Scheider, Felix da Costa, Spengler, Tomczyk und Wittmann. Zwei Runden später fuhr Wehrlein ins Kiesbett – und wieder musste das Safety Car raus. Deshalb wurde das Pflichtboxenstopp-Fenster nach hinten verschoben. Bitter für Green: Der Brite verlor seinen deutlichen Vorsprung.

Wittmann fuhr derweil wegen eines Getriebeproblems in die Box, wollte aufgeben, konnte nach einer Blitz-Reparatur aber weiterfahren. Ohne Chance auf irgendwas allerdings.

Zehn Minuten vor dem Ende blieben noch zwei Runden bis zum Pflichtstopp. Und die Frage, ob es noch nass genug für den Regenreifen war. Die Fahrer, die nochmal wechseln mussten, gingen aufs Ganze und zogen den Optionsreifen auf. Darunter auch Green.

Doch das Regenchaos hatte längst Vietoris, Rockenfeller, Mortara und di Resta nach vorne gespült. Green schied kurz vor dem Ende des Rennens auf den Option zudem noch aus.

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