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Mercedes: Nur ein Glückssieg in Oschersleben?

Von Andreas Reiners
Christian Vietoris

Christian Vietoris

Sieger Christian Vietoris unterstreicht, dass der Erfolg nicht nur Zufall war. Und auch die Konkurrenz hat die Stuttgarter auf der Rechnung.

Als Christian Vietoris vor nicht einmal zwei Wochen als Erster über die Ziellinie in Oschersleben fuhr, war der Jubel ähnlich groß wie die Überraschung. Ein Mercedes ganz oben auf dem Podest? Selbst kühnste Optimisten hatten das nicht erwartet. Überraschung hin, Sensation her – Vietoris will den Erfolg beim zweiten Saisonrennen nicht als Glückssieg sehen.

«Die Strategie war natürlich ausschlaggebend für das gute Resultat, aber wir waren bei den nassen Bedingungen auch absolut konkurrenzfähig. Es waren mindestens acht Autos auf derselben Strategie wie wir unterwegs, wenn ich mich recht erinnere», so Vietoris, der seinen ersten DTM-Sieg überhaupt feierte.

Doppelte Genugtuung also für ihn. «Oschersleben hat uns gut getan, nachdem wir in Hockenheim einen schweren Saisonstart hatten. Und ich selbst bin froh, dass ich den ersten Sieg abhaken kann, nachdem ich so lange ohne unterwegs war», sagte er. Daneben setze der Sieg weitere Motivation frei, den Rückstand zur Konkurrenz aufzuholen.

Ein wichtiger Stichtag ist der 2. Juni, ein Tag nach dem dritten Rennen in Ungarn. Dann werden die Autos endgültig homologiert. Heißt: Nur bis dahin sind noch Änderungen möglich, danach wird der Status Quo eingefroren. «Wir haben ja noch ein paar Tage. Ich bin sehr gespannt wie sich das Auto anfühlt und wie wir uns der Konkurrenz genähert haben. Wir können keine riesigen Schritte erwarten», erklärte Vietoris.

Außerdem schlummere immer auch noch Potenzial im Setup. «Da müssen wir alles rausquetschen, das Auto gut kennenlernen und wissen, wie wir es einstellen müssen», so Vietoris.

Auch die Konkurrenz hat Mercedes noch lange nicht abgeschrieben. «Ich würde nicht sagen, dass Oschersleben eine Eintagsfliege war», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. «Wir wissen, dass sie an dem Rückstand arbeiten. Und alles dafür tun werden, schon in Ungarn wieder auf Augenhöhe zu sein.»

Ähnlich sieht es auch der amtierende Champion. «Ich denke, dass alles möglich ist und jeder von drei Herstellern gewinnen kann. Das ist ja das Schöne an der DTM. Jedes Rennen ist eine neue Herausforderung. Man kann nie anreisen und sagen, dass man alles im Griff hat und irgendwo vorne stehen wird», so Mike Rockenfeller.

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