Sieben auf einen Streich: Balsam für die BMW-Seele
Jubel bei BMW
Und jetzt das: Die Münchner haben sich mit einem Siebenfach-Triumph in der DTM zurückgemeldet. Mehr geht fast nicht. Daneben sendete auch der bislang glücklose Titelverteidiger Marco Wittmann ein Lebenszeichen: Er holte seinen ersten Saisonsieg, seinen fünften insgesamt.
«Das ist einfach ein Traumergebnis, für mich, aber auch für BMW. Das ist für alle eine super Motivation, Balsam für die Seele», jubelte der 25-Jährige. Er hatte beim Start Polesetter Augusto Farfus überholt und den Sieg danach nicht mehr aus der Hand gegeben. Auch wenn es zwischenzeitlich stark nach Teamorder roch. Die ist zwar nicht verboten, hinterlässt aber immer einen faden Beigeschmack.
Antonio Felix da Costa war in der zweiten Hälfte des Rennens schneller als sein Markenkollege und teilte auch via Teamfunk mit: «Ich möchte gerne gewinnen». Doch der Portugiese wurde gebeten, Abstand zu halten. «Er hat schon gepusht. Für mich war keine Chance mehr wegzukommen. Er hat mir das Leben nicht einfach gemacht», sagte Wittmann.
Auch Felix da Costa war unter dem Strich mit seinem zweiten Platz glücklich. «Ich wollte kein Risiko eingehen. Wir waren das erste Mal so schnell, und der zweite Platz ist doch wunderbar. Es ist wie es ist, es war einfach ein schönes Rennen. Ich freue mich für BMW. Ich muss demnächst im Qualifying einfach vorne stehen», sagte er.
Der Grund für die Wiederauferstehung von BMW? Zum einen natürlich die Performance-Gewichte. Die acht BMW sind an diesem Wochenende die leichtesten im Feld. Daneben liegt die Strecke in Zandvoort dem M4 besser als die bisherigen Kurse der Saison. Die Balance war besser, der Grip auch, die Reifen funktionierten. «Das war von allem etwas. Wir haben vor allem Teamspirit bewiesen und in den vergangenen Wochen zusammengehalten», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Greifen Wittmann und BMW jetzt wieder an? Die Piloten, die in der Fahrerwertung vorne stehen, gingen im ersten Lauf leer aus. Und auch im zweiten Rennen am Sonntag hat BMW den Gewichtsvorteil. «Wer mich kennt weiß, dass ich von Rennen zu Rennen gehe und gar nicht an den Titel denke. Morgen fängt es wieder bei Null an», bleibt Wittmann zurückhaltend.
Und auch Marquardt hält den Ball flach. «Wir wollen jetzt nicht zu euphorisch werden. Die Karten werden am Sonntag zum Teil neu gemischt. Wir müssen von Event zu Event weiter arbeiten.» Zandvoort war am Samstag schon mal ein spektakulärer Anfang.