DTM-Skandal: Audi-Motorsportchef muss sich erklären
Dr. Wolfgang Ullrich
Dr. Wolfgang Ullrich hat sich nach dem Funkspruch-Skandal in der DTM beim Audi-Vorstand erklären müssen. Die Führungsriege der Ingolstädter wollte sich nach dem Skandal von Spielberg ein genaueres Bild von den Vorkommnissen machen und gab dem Audi-Motorsportchef so die Gelegenheit, den Eklat aus seiner Sicht schildern zu können.
Nach solch einem Vorfall ist das natürlich kein ungewöhnlicher Vorgang, trotzdem ist es weiterhin offen, wie es für den 64-Jährigen nach 23 Jahren bei Audi weitergeht. Theoretisch ist neben einem Rücktritt auch ein Rauswurf möglich.
«Wenn es diesen Funkspruch wirklich gab, dann sollte der Verantwortliche nie wieder an eine Rennstrecke kommen», hatte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Rennen erklärt. In jedem Fall wird sich das Sportgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DSMB) mit dem Skandal beschäftigen.
Ullrich hatte beim zehnten Saisonrennen der DTM in Spielberg mit seinem Funkspruch («Timo, schieb ihn raus») und dem anschließenden Abschuss der Mercedes-Piloten Robert Wickens und Pascal Wehrlein durch Timo Scheider für einen handfesten Skandal gesorgt und im Anschluss ein, freundlich ausgedrückt, unglückliches Bild abgegeben.
In einem ersten TV-Interview gab Ullrich den Funkspruch zunächst zu, ruderte wenig später auf der Pressekonferenz allerdings zurück. Wiederum nur wenig später räumte er in Medienrunden seinen Fauxpas zumindest teilweise wieder ein. Via Pressemitteilung gab es von dem 64-Jährigen letztendlich ein Schuldeingeständnis inklusive Entschuldigung.
«Dass ich in der ersten Emotion am Kommandostand gerufen habe: ‚Timo, schieb ihn raus’, tut mir leid. Ich funke während des Rennens nicht mit den Fahrern und wusste nicht, dass der Funk offen ist», wurde Ullrich zitiert. Eine Absicht wies er aber weiterhin zurück. «Es war auf gar keinen Fall eine Anweisung an Timo. Ich kann mich bei Mercedes für diesen Spruch nur entschuldigen.»