Maximilian Götz: Endlich die ersten DTM-Punkte
Maximilian Götz
Maximilian, jetzt ist der Knoten geplatzt. Wie fühlt es sich an, zum ersten Mal in der DTM in die Punkteränge gefahren zu sein?
Mit Platz sieben bin ich wirklich happy. Die ersten Punkte in einer Serie sind immer etwas Besonderes. Das gilt vor allem für die DTM, wo die Abstände unheimlich eng sind und ich gegen viele erfahrene Piloten antrete. Für uns Rookies ist es hier nicht einfach, das hat der bisherige Saisonverlauf gezeigt. Dass mir meine erste Punktefahrt auch noch bei solch schwierigen Witterungsbedingungen gelungen ist, macht das Ganze noch etwas spezieller. Die Basis war mein gutes Abschneiden im Qualifying mit Platz zwölf, meinem bislang besten Resultat im DTM-Auto.
Wie kamst du mit der nassen Strecke im Sonntagsrennen zurecht?
Gut. Schon in Hockenheim und am Norisring fühlte ich mich wohl bei diesen schwierigen Bedingungen. In Spielberg hatte ich ebenfalls ein gutes Gefühl im Auto und fand schnell die richtige Balance. Da das Warmup quasi ausfiel, musste ich ohne Vorkenntnisse ins Qualifying starten. Im Regen war die Strecke Neuland für mich, deshalb war der zwölfte Startplatz ein gutes Ergebnis. Im Rennen haben einige andere Piloten die Kontrolle über ihr Auto verloren. Das zeigte, wie schwierig es wirklich auf der nassen Strecke war. Beim Start konnte ich gleich zwei Positionen gewinnen. Leider unterlief mir später ein kleiner Ausrutscher, wodurch Lucas (Auer) mich überholen konnte. Das war schade, weil ich ihn davor voll im Griff hatte.
Im SLS AMG GT3 hast du auf dem Red Bull Ring in der Vergangenheit zahlreiche Erfolge gefeiert. Wo lag hier der größte Unterschied im Vergleich zum Mercedes-AMG C 63 DTM?
Vor allem in den schnellen Kurven habe ich den Unterschied zwischen beiden Autos gespürt. Die schnellen Ecken und die Bergabpassage im letzten Sektor fahren wir mit dem Mercedes-AMG C 63 DTM wesentlich schneller als im GT3-Auto. Ich musste ständig hellwach sein, um keinen Fehler zu machen. Das Herausbeschleunigen aus den ersten drei Kurven heraus war ebenfalls ein kritischer Punkt. Es galt vor allem, über die Renndistanz hinweg richtig mit den Bremsen umzugehen.
Wie bewertest du deine bisherigen Leistungen nach fünf von neun Rennwochenenden?
Es geht stetig aufwärts, der positive Trend ist deutlich zu spüren. Vor allem im Qualifying komme ich immer besser zurecht, wie die Ergebnisse belegen. Meine einzelnen Sektorenzeiten sind schon ordentlich. Jetzt muss es mir noch gelingen, konstant die einzelnen Runden zusammenzubekommen. Dann kann ich noch häufiger an den Top-10 kratzen. Einige Rennen hätten in dieser Saison sicherlich besser laufen können, aber mir fehlt noch etwas Erfahrung. In den ersten zehn Rennen des Jahres habe ich sehr viel Neues gelernt und ich versuche, alles bestmöglich umzusetzen. Jetzt kam der Punkt, an dem die harte Arbeit mit Zählbarem belohnt wurde. Den positiven Schwung möchte ich auf jeden Fall mitnehmen.
Die nächsten DTM-Rennen steigen vom 28. bis 30. August in Moskau. Wie sieht deine Herangehensweise an das Rennwochenende in Russland aus?
Moskau ist komplettes Neuland für mich. Ich werde die Rennen aus den vergangenen beiden Jahren genau analysieren und mich im Simulator vorbereiten. Außerdem spreche ich mit meinen Teamkollegen und hoffe, dass sie mir den einen oder anderen Tipp geben. Darauf bin ich als Rookie angewiesen. Aus diesen Gesprächen kann ich einiges herausziehen, etwa, wie man die Bodenwellen richtig überfährt. In Moskau versuche ich, ab dem 1. Training eine möglichst gute Pace zu finden und mich auf die Bedingungen einzuschießen. Angesichts meiner vergangenen Leistungen mache ich mir gute Hoffnungen auf weitere Punkteergebnisse.