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BMW im DTM-Fokus: Zwei harte Strafen für Wittmann

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Die Disqualifikation von Marco Wittmann sorgte in der DTM für ordentlich Wirbel. Dabei war das nicht einmal die einzige Strafe für BMW.

Keine Frage, sie war die härteste. Wertungsausschluss für Marco Wittmann, zwölf wichtige Punkte im Titelkampf der DTM sind weg. Die Holzplatte am Unterboden seines BMW war zu dünn, sie darf nur maximal sechs Millimeter dick sein. Das war sie bei der Untersuchung am vergangenen Sonntagabend allerdings nicht. Da dadurch ein aerodynamischer Vorteil entsteht, wurde Wittmann disqualifiziert. BMW hat letzten Endes auf eine Berufung gegen das Urteil verzichtet.

Das war allerdings nicht der einzige Aufreger um den DTM-Spitzenreiter am Rennwochenende in Budapest. Denn am Samstag war das Team des 26-Jährigen nach dem Qualifying mit einer Geldstrafe belegt worden: Satte 10.000 Euro, für DTM-Verhältnisse während eines Rennwochenendes eine sehr hohe Summe.

Was war passiert? Nach dem Qualifying waren zwei BMW-Teammitglieder mit in den Wiegebereich gegangen, um die Bremsen weiter zu kühlen. In diesen Wiegebereich dürfen allerdings nur Mitarbeiter des DMSB. Da der Wiegebereich allerdings kein Parc-fermé-Bereich ist, gab es lediglich die Geldstrafe und keinen Wertungsausschluss, der bei einem Verstoß gegen Parc-fermé-Regeln eigentlich die unmittelbare Folge gewesen wäre.

Die Geldstrafe war schließlich so hoch, damit kein anderes Team auf die Idee kommt, für beispielsweise 500 oder 1000 Euro Geldstrafe die Bremsen ein wenig länger zu kühlen.

Doch wie konnte das passieren? Absicht, um durch das Kühlen einen Vorteil zu erlangen? «Ganz ehrlich: Da haben wir einen Prozedurfehler bei uns, die Teammitglieder waren offenbar nicht genug gebrieft, wo genau der Bereich aufhört», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt, der keine Diskussion starten wollte, «denn das Reglement ist da sehr klar. Da müssen wir unsere Prozedur anpassen. Denn wegen so etwas einen Ausschluss zu riskieren, das darf nicht passieren.»

Trotzdem plädierte er, das Reglement in Zukunft gemeinsam mit dem DMSB noch exakter festzuzurren, was aufgrund der Vorkommnisse in Budapest vielleicht schon durch ein Bulletin in Hockenheim passieren könnte. «Es ist wichtig, dass man ein klares Reglement hat», betonte Marquardt und erinnerte an 2013 und den Norisring, an Mattias Ekström und den Wasserflaschenskandal. «Gleichzeitig gab es von Mercedes Geschichten, die Bläser an ihre Autos gehängt hatten, was auch eigentlich nicht erlaubt war.»

Das solle keine Kritik sein, betonte er: «Aber wir müssen mit dem DMSB zusammen schauen, dass wir ein Reglement machen, das klar, aber auch sinnvoll ist. Wir haben Autos, da muss der Motor die ganze Saison halten. Und wenn du im Parc fermé eine Beschädigung am Auto riskierst aus einem nicht-technischen Grund, dann sind alle Beteiligten aufgefordert, mit gesundem Ingenieursverstand zu schauen, was als Reglement passt. Und dann muss es eine klare Definition geben. Wir müssen schauen, dass wir im Rahmen des Reglements das machen, was die Gesundheit des Fahrzeugs erhält», so Marquardt.

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