DTM: Felix Rosenqvist bei Mercedes fest eingeplant?
Felix Rosenqvist
Denn Rosenqvist hat sich zu einem ernsthaften Anwärter auf ein DTM-Cockpit für die kommende Saison gemausert. Mit für einen Rookie beeindruckenden Leistungen hatte er sich zunächst eine Weiterbeschäftigung übers ein Debüt-Wochenende in Moskau hinaus verdient. Theoretisch wäre auch Maro Engel eine Option für Mercedes gewesen, um den Deutschen im Hinblick auf 2017 zu testen.
Doch Rosenqvist verteidigte sein Cockpit, nutzte seine Chance. Und schien nur wenige Anpassungsprobleme zu haben. Während andere Rookie, zum Beispiel auch sein Vorgänger Ocon, nachvollziehbare Anlaufschwierigkeiten hatten, fuhr Rosenqvist bisweilen so gut mit, als hätte er in den vergangenen Monaten nichts anderes gemacht.
Der Schwede war vorher zwar Reservefahrer, war in dieser Rolle auch bei den Rennwochenenden dabei, sprach mit den Fahrern, war in Meetings dabei. Doch das war in erster Linie Theorie. Ihm reichte das trotzdem. «Ich habe in diesem Jahr auch das GT-Programm absolviert, was ebenfalls eine gute Vorbereitung ist, was Boxenstopps und Strategien angeht, auch wenn das Auto natürlich anders ist. Es war die bestmögliche Vorbereitung», sagte er SPEEDWEEK.com.
Die größte Herausforderung ist für ihn dann auch das Auto. «Das Auto ist schwer zu fahren, es ändert sich auch von einem auf den anderen Tag. Also musst du immer auf der Hut sein, um bereit zu sein. Im Rennen ist es sehr hart, die härteste Meisterschaft, die ich bislang gefahren habe», sagte er. Dafür schlägt er sich aber gut, zuletzt in Budapest konnte er mal wieder punkten, war im ersten Rennen der beste Mercedes-Fahrer. Fünf Zähler sind es nun immerhin schon.
Warum es so gut funktioniert? Nichts wirklich. Ich hatte einen realistischen Ansatz, als ich reingekommen bin. Das ist wohl auch der Grund, warum es so gut läuft. Man muss hart arbeiten, niemand springt hier ins Auto und fährt den anderen davon», so der 24-Jährige.
Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz sagte SPEEDWEEK.com: «Er hat ein sehr gutes Bewerbungsschreiben abgegeben. Er ist seit fünf Jahren im Programm, er kennt das Team gut. Er ist mega entspannt und intelligent und weiß, wie er attackieren kann. Ihm liegt das Thema sehr gut, an ihm werden wir noch viel Freude haben.»
Ein deutlicher Fingerzeig, wo die Reise wohl hingehen wird. Verglichen mit der sonstigen Mauertaktik, was Personalien angeht, sind Aussagen wie «Er ist eine sehr realistische Option» und «Er hat ganz gute Chancen, dass er dabei sein wird» fast schon eine Bestätigung für 2017.
Allerdings steht noch nicht fest, ob die Formel E Rosenqvist einen Strich durch die Rechnung macht. Dort fährt er in dieser Saison für Mahindra. Abwarten wird Mercedes nun, wie oft die beiden Kalender kollidieren werden. Geht theoretisch beides, wird es auch in der Praxis funktionieren.
«Es war immer das Ziel, eine realistische Chance zu bekommen. Wir müssen sehen, wie wir beides zusammenbekommen. Aber ich würde es gerne tun», sagte Rosenqvist.