Per-Olof Serenius: Der Eisspeedway-Held wird 70
Ulf und Ove Ledström, Jubilar Per-Olof Serenius
Seiner gesamten sportlichen Karriere über, blieb Per-Olof Serenius seinem Beruf treu, er war der schnellste Feuerwehrmann der Welt. Im schwedischen Gävle arbeitete er stets bei der Feuerwehr, schrubbte im Sommer Überstunden, um im Winter auf Eis Vollgas geben zu können.
Insgesamt fünf Weltmeistertitel, 21 Silber- und 5 Bronzemedaillen, 22 nationale Titel, 32 Weltfinal-Teilnahmen, dies sind nur die wertvollsten Errungenschaften, die Serenius in seiner knapp 40-jährigen Rennfahrerkarriere erreichen konnte, die 1977 begann. Highlights waren seine beiden Goldmedaillen in der Einzelweltmeisterschaft im Jahre 1995 und 2002. Drei Mal wurde er mit dem Drei-Kronen-Team Weltmeister. Damit ist Serenius nach wie vor der letzte Fahrer ohne russischen Pass, der Eisspeedway-Weltmeister werden konnte.
Und was macht jemand der über 40 Winter lang sich in Eisstadien herum getrieben hat, jetzt seine wohl verdiente Rente vor dem warmen Kamin genießen kann? Richtig, er schlägt sich Tage und Nächte um die Ohren, um die Eisspeedway-Bahnen dieser Welt mit dem Auto zu erreichen, und seiner Leidenschaft zu frönen. Was war seine letzte größere Anschaffung? Auch richtig, zum 70. hat er sich ein neues Eisspeedway-Motorrad gegönnt. «Nur zum Trainieren allerdings, Rennen werde ich keine mehr fahren», sagte der Jubilar zu SPEEDWEEK.com. «Die jungen Schweden sind mir zu schnell.»
Schnell war er bis ins hohe Alter: Noch bis Mitte 60 war er Schwedischer Meister, niemand konnte der unglaublichen Mischung aus Erfahrung und Abgebrühtheit in Schweden das Wasser reichen. Auch mit über 60 fuhr er noch bei der Weltmeisterschaft und das nicht nur hinterher.
Mit Ove Ledström unterstützt er nach Ende seiner Karriere einen jungen schwedischen Fahrer mit Rat und Tat, als Trainer, Mechaniker, Mentor, oder auch nur als Autofahrer. Das Team Ledström und Serenius passen bestens zusammen.Nur wenige in der Eisspeedway-Szene wirken nach außen hin so ausgeglichen.
Vor zwei Jahren wurde er von der FIM als Legende des Sports ausgezeichnet, im Eisspeedway gibt es keinen zweiten wie Per-Olof Serenius. Speziell in Russland erlebt man, mit wieviel Respekt die Leute ihm begegnen. Am liebsten würden sie ihn wie Majestix bei Asterix auf einem Schild umher tragen. Eine Ehre, die er sich ob seiner sportlichen Erfolge mehr als verdient hat.