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Weshalb Luca Bauer nicht für den DMSB startet

Von Manfred Hirsch
Luca Bauer

Luca Bauer

Am 17. März 2019 erklärte mit Günther Bauer der erfolgreichste deutsche Eisspeedway-Fahrer seinen Rücktritt. Sohn Luca betont, dass deswegen kein zusätzlicher Druck auf seinen Schultern lastet.

Luca Bauer hatte eine ausgezeichnete Saison 2019: Der Youngster gewann das offene Rennen in Weißenbach/Tirol und eroberte in der Europameisterschaft die Bronzemedaille. 2020 will er einen weiteren Schritt nach vorne schaffen und hat sich die Grand-Prix-Teilnahme als Ziel gesetzt.

SPEEDWEEK.com bat den Bayer zum Interview.

Luca, du fährst seit 2018 mit italienischer Lizenz. Was waren die Beweggründe für diese Entscheidung?

Ich habe mich entschieden für Italien zu fahren, weil ich vom DMSB eher blockiert wurde. Der richtig ausschlaggebende Punkt war dann bei der EM 2017, als die Fahrer von der Eisspeedway Union Berlin fahren durften und nicht ich, obwohl mir der Platz zugestanden wäre.

Der DMSB vergibt die Startplätze zur WM-Qualifikation inzwischen nach der Platzierung bei der Deutschen Meisterschaft.

Ja, das stimmt… Aber…

Die deutschen Eisspeedway-Piloten beklagen sich über zu wenig Startmöglichkeiten. Startest du bei der DM in Berlin außer Konkurrenz mit italienischer Lizenz?

Leider gibt es für uns Eisspeedway-Fahrer viel zu wenig Startmöglichkeiten. Nein, ich werde nicht bei der Deutschen Meisterschaft an den Start gehen.

Nachdem dein Vater dieses Jahr seine erfolgreiche Laufbahn beendet hat, heißt es nun für dich die «Ära Bauer» fortzusetzen. Spürst du dadurch besonderen Druck oder ist es eher Ansporn für dich?

Deswegen mache ich mir keinen Druck; letztes Jahr ist es nach der Quali gut gelaufen. Für mich ist es eher ein Vorteil, dass er jetzt bei den Rennen dabei ist und mir Tipps geben kann.

Nimmst du diese Hilfe gerne an oder hast du eigene Vorstellungen?

Natürlich versuche ich einige seiner Hinweise so gut wie möglich anzunehmen und umzusetzen. Ich glaube, so viel Erfahrung ist unbezahlbar und sicher hilfreich für meine Entwicklung.

Wer bereitet die Maschinen für dich vor?

Die Motorräder bereite ich selber daheim in meiner Werkstatt vor.

Seit vielen Jahren hat die Familie Bauer einen fast schon familiären Kontakt zu Nikolai Krasnikov in Russland, dem erfolgreichsten Eisspeedway-Fahrer. Welchen Nutzen kannst du daraus ziehen?

Die Freundschaft mit Nikolai Krasnikov hilft mir sehr. Er wirft immer ein wachendes Auge auf meine Fahrten und sagt mir anschließend sofort, was ich besser machen beziehungsweise anderes probieren soll.

Das Training in Russland Anfang Dezember hast du abgebrochen: Was war der Grund dafür?

Ich bin frühzeitig nach Hause gefahren, da es zu gefährlich war. Hinter einer Kurve war eine Art Felswand, die russische Version von Airfences, und drei Meter von der Kurve entfernt hatten sie außen herum Holzpfosten reingesteckt.

Nach Weihnachten fährst du zum Training nach Schweden. Nur wenige Tage später findet die Qualifikation zur WM statt. Welche Ziele hast du dir gesteckt?

Natürlich ist die Konkurrenz in Schweden gewaltig, aber ich bin optimistisch, dass ich die WM-Qualifikation schaffe. Ebenso hoffe ich, bei der EM in Polen den dritten Platz vom letzten Jahr zu wiederholen.

Angenommen, du schaffst die Qualifikationshürde: Wärst du für eine GP-Saison maschinell, organisatorisch und körperlich vorbereitet?

Ja, für die GP-Saison wäre ich in allen Bereichen gut vorbereitet.

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