Zorn mit eingeklemmten Nerv zuhause
Franz Zorn ist derzeit in Behandlung
Der Schwedische Meister Stefan Svensson lästerte kürzlich über Zorn, der sich die letzten Jahre immer als bester Westeuropäer im Eisspeedway-Zirkus präsentieren konnte: «Er ist noch nicht in der Form vom letzten Jahr, da war er unschlagbar; jetzt ist er wieder ein normaler Gegner.»
Kein Wunder, denn was niemand wusste: «Franky», wie alle Welt den Red-Bull-Piloten nennt, ist verletzt und konnte die wenigen Trainingstage im schwedischen Gävle und Avesta nur mit starken Schmerzen fahren.
«Mir geht’s zurzeit schlecht», bestätigte der Österreicher an Weihnachten im Gespräch mit SPEEDWEEK. «Schon gleich beim Ausladen in Schweden ist es passiert. Wir haben eine Kiste aus dem Wagen gehoben, da muss ich etwas schief gestanden sein. Auf jeden Fall hat es mir einen Nerv auf der rechten Seite im oberen Gesäss eingeklemmt. Die Physio-Massage hat dann auch nichts gebracht, und im Training habe ich durch einige Schläge in der Bahn noch zusätzliche Stiche in die Stelle bekommen. Das war’s dann. Es hatte keinen Sinn mehr zu fahren. Als dann Günther Bauer auch noch abreiste, sind wir ebenfalls weg.»
Daheim in Saalfelden vertraut er einem Physiotherapeuten, der sich mit chinesischer Therapie auskennt. «Er fährt mit Energiestäbchen die Nervenbahnen ab und versucht so den eingeklemmten Nerv zu lösen», erklärt Zorn.
Schon vor zwei Jahren machte er gute Erfahrungen mit dieser Behandlungsmethode, als er sich beim Grand Prix im russischen Ufa einen Halswirbel gebrochen hatte und trotzdem WM-Dritter und Team-Vizeweltmeister wurde.
Zorn ist zuversichtlich: «Ich denke, in den nächsten Tagen wird die Therapie anschlagen, dann geht’s zum nächsten Test nach St. Johann.»
In Weissenbach (6. Januar) und Heidenreichstein (9. Januar) stehen die ersten Rennen an. Die Weltmeisterschaft beginnt für den aktuellen WM-Fünften am 5. und 6. Februar in Krasnogorsk (RUS).
In dieser Saison fährt Franky Zorn mit neuer Technik. «Ich fahre jetzt so ungefähr das Gleiche wie die anderen. Wir haben zwei neue Rahmen und fahren mit liegenden Federbeinen, haben also das System zum Vorjahr geändert. Wir haben allerdings noch nicht viele Erfahrungen damit sammeln können, aber die wenigen Trainings in Schweden haben gezeigt, dass es nicht schlecht für die Zukunft aussieht. Auf jeden Fall haben die Tests bestätigt, dass das neue Material besser geht als das alte Motorrad. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Hauptsache, der Nerv kommt wieder in Ordnung, dann bin ich sicher wieder vorne mit dabei.»