Harald Simon: «Weissenbach war nur Vorgeplänkel»
Harald Simon vor Stefan Pletschacher, Markus Jell und Thomas Wiest
Nach seinem Sieg bei einem Rennen in Blagoveshensk hat Harald Simon (45) mit den fünf Laufsiegen von Weissenbach bereits seinen zweiten Rennsieg in der Tasche.
Vom 2. November bis zum 22. Dezember war der Österreicher von zu Hause weg, um sich in Russland für die neue Eisspeedway-Saison vorzubereiten.
Schon seit einigen Jahren trainiert der Waldviertler Simon in Russland, was sich für ihn auszahlt. Im vergangenen Jahr wurde er bester Nicht-Russe bei der Eisspeedway-Weltmeisterschaft und auch in diesem Jahr ist er bereits vor der WM in bester Verfassung. «Das Training, dass ich in Russland mache, ist einfach perfekt», sagt Simon. «Die Bahn in Kamensk ist perfekt, die Leute sind perfekt und dort sind immer mindestens vier richtig schnelle Fahrer da, mit denen ich trainieren kann.»
Seit einigen Jahren ist Harald Simon mit dem Verein in Kamensk verbunden und fährt auch in der Superliga für diesen Club.
«Ich trainiere oft mit Junioren, die alle schnell sind. Sie kämpfen um einen Vertrag für einen guten Club und geben alles dafür, um von dem Sport leben zu können. 80 bis 90 Prozent der Fahrer sind Profis und bekommen gutes Geld. Ich selbst bekomme kein Geld, dafür aber mein Training, Essen und Unterkunft bezahlt.»
Trotz der guten Vorbereitung war Simon nicht siegesgewiss vor dem Rennen in Weissenbach am letzten Sonntag.
Simon: «Ich habe in der Woche davor die Grippe gehabt. Zwischendurch hatte mein Transporter einen Motorschaden und ich musste mit einem zum Zirkuswagen umgebauten Anhänger mit den Motorrädern nach Weissenbach fahren. Ausserdem bin ich seit dem 18. Dezember nicht mehr gefahren und die anderen sind alle beim Santa-Cup gewesen. Da war ich mir nicht ganz sicher, wie es laufen wird.»
Es lief perfekt: Fünf Laufsiege, darunter der wichtige gegen Franz Zorn und Günther Bauer. «Zorn war zwar neben mir, aber um zu gewinnen, muss er auch vorbei fahren», meinte Simon.
Dass das Rennen in Weissenbach jedoch nur Vorgeplänkel war, weiss auch Harald Simon. Anfang Februar beginnt in Russland der Eisspeedway-GP, für den er bereits gesetzt ist, bei dem die Westeuropäer auf die dominierenden Russen treffen werden.
«Erst beim Grand Prix in Krasnogorsk weisst du wo du richtig stehst. In Weissenbach waren nur die besten Westeuropäer. In Russland werden die Glocken erstmals läuten. Da fahren dann auch die Russen nur noch für sich, weil sie wissen, dass nur die besten drei Russen im nächsten Jahr wieder gesetzt sind.»