Grenze: Wieso Hans Weber wirklich festgehalten wurde
Hans Weber heißt richtig Johann
«Wir waren insgesamt sechs Tage unterwegs, die wirklich hart waren. Wir sind ewig lang an der Grenze gestanden, was natürlich nicht kalkuliert war. Wir sind nach den 34 Stunden an der Grenze nur noch gefahren und haben kaum Pausen gemacht», berichtete Hans Weber von seiner Anreise nach Kasachstan.
Am Sonntagnachmittag startete Weber mit Rudi Schatz an Bord nach Astana, wo an diesem Wochenende die ersten beiden Rennen der Eisspeedway-Weltmeisterschaft ausgetragen werden. Bereits an der Grenze zu Russland, wo erst rund ein Drittel des Wegs absolviert war, endete die Reise abrupt. Probleme mit den Dokumenten verhinderten die Weiterreise und bedeuteten rund 34 Stunden Stopp. Grund des Übels war eine fehlende Deklaration bei den Einfuhrdokumenten.
Als die passenden Dokumente vorlagen und man vorwärts kam, folgte der nächste Schock: Da Hans Weber laut Pass Johann heißt, musste er erneut warten. «Das war dann ganz am Schluss noch eine Formalität, die sich innerhalb einer Stunde geklärt hatte, da sich mit der Passnummer alles regeln ließ. Die Verzögerung dadurch hielt sich im Rahmen.»
«Ich habe während den Problemen mit dem Dokument auch andere Fahrer informiert und sehr eng mit Jasper Iwema, der ebenfalls Schwierigkeiten hatte, kommuniziert. Von Verbänden und Fahrern müsste es untereinander deutlich mehr Kommunikation geben, um solche Probleme zu vermeiden. Ich bin auch der Überzeugung, dass nicht jeder Fahrer alleine so eine Strecke fahren muss und man Lösungen mit Speditionen finden müsste, was für alle kostengünstiger sein dürfte», erklärte der gebeutelte Bayer gegenüber SPEEDWEEK.com. Und stelle abschließend fest: «Ein absoluter Wahnsinn, das Ganze!»
Der Motorrad-Weltverband FIM hat in diesem Jahr keinen organisierten Transport bereitgestellt, wie es in der Vergangenheit bei den Grands Prix in Almaty war – SPEEDWEEK.com berichtete. In Astana angekommen war das Training für Weber gelaufen und er muss ohne eine Runde ins Rennen gehen.
«Wir wollen uns von der Geschichte jetzt nicht aus der Bahn bringen lassen», blickt der 33-Jährige auf die ersten Weltmeisterschaftsrennen voraus. «Wir wollten im Training noch was am zweiten Bike und an der Kupplung testen, was jetzt nicht möglich ist. Wir werden den Samstag aber trotzdem so angehen, dass wir Vollgas geben und schauen was passiert. Wir wollen alles daran setzen, dass wir uns und die deutsche Flagge gescheit präsentieren.»