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Eisspeedway-GP: Hans Weber mit Weltklasseleistung

Von Thomas Schiffner
Hans Weber stürzte im Finale

Hans Weber stürzte im Finale

Das gab es in der Eisspeedway-Weltmeisterschaft noch nie: Vier punktgleiche Fahrer haben sich für das erste Tagesfinale in Togliatti qualifiziert – drei Russen und der Oberbayer Hans Weber!

Der erste Finallauf der Eisspeedway-WM 2022 im Anatoli-Stepanov-Stadion in Togliatti ließ keine Wünsche offen – auch nicht die der deutschen Fans. In einem an Spannung und Dramatik nicht zu überbietenden Rennen qualifizierten sich die drei Top-Russen Igor Kononov, Dmitry Khomitsevich und Nikita Bogdanov punktgleich für das Finale. Jeder hatte in den Vorläufen jeden geschlagen und, weil er in seinen fünf Heats Ivan Kuzhin, Dmitry Koltakov, Dinar Valeev, Dmitry Khomitsevich und Igor Kononov hinter sich ließ, stand «Eishans» Weber als Dritter im Grand-Final.

Nachdem der Bayer sich in den ersten beiden Läufen von Toloknov, der sich später verletzte, bzw. von dem späteren Tagessieger Nikita Bogdanov geschlagen geben musste, war Deutschlands Nummer 1 mit dem giftgrünen Bike danach nicht mehr zu halten: mit drei Heatsiegen kämpfte er sich in das Finale. Highlights des Tages waren Heat 16, als Weber Weltmeister Dinar Valeev niederkämpfte, und Lauf 18, als er an Exweltmeister Dmitry Khomitsevich und an Vizeweltmeister Igor Kononov vorbeijagte, die Russen in Schach hielt und erneut triumphierte.

Damit hatte für das Finale Kononov erste Startplatzwahl (rot), vor Bogdanov (blau), Weber (weiß) und Khomitsevich (gelb). Während die Russen gleich in den Attack-Modus übergingen, hatte Hans einen schlechten Start und rutsche dann in der zweiten Runde vor Kononov in die Strohballen: «Ich habe gemerkt, dass mein Motorradl sensationell gut gelegen ist. Wir hatten einen neuen Radsatz nach dem Training eingebaut. Ich wusste, dass ich vom Start her nicht ganz mithalten kann. Ich habe aber gemerkt, dass ich pushen kann. Ich bin ans Limit gegangen . Ich habe dann den Grip verloren, bin gestürzt und habe dann nur noch geschaut, dass ich das Radl nach innen ziehe, weil von außen der Kononov kam, damit nichts passiert. Alles in allem kann man zufrieden sein. Für mich ist wichtig, dass ich die deutsche Fahne hochhalte und das ist mir gelungen.»

Im Wiederholungslauf setzte sich der 20-jährige Bogdanov gegen Kononov und Khomitsevich durch und unterstrich damit seine Favoritenrolle für den Titelkampf 2022.

Für Franky Zorn lief es nicht zufriedenstellend: Er konnte nur mit einem Bike und seinem Ersatzmotor starten, nachdem sein bester Motor im Training eingegangen war. Der Saalfeldener wurde mit sechs Punkten Neunter: «Ich hatte anfangs Kupplungsprobleme und ich bin mit dem heutigen Tag nicht zufrieden. Am Anfang lief es nicht und dann kommst du nicht richtig rein ins Rennen. Zum Glück konnte ich noch ein paar Punkte machen, aber das Gesamtpaket hat nicht gestimmt. Ich hatte einen schlechten Tag.»

Franz Mayerbüchler beendete seine WM-Premiere als qualifizierter Fahrer mit dem Motorrad von Daniil Ivanov mit 2 Punkten auf Platz 15: «Es war insgesamt schwierig mit dem geliehenen Motorrad. Es funktionierte wirklich gut, aber die Umstellungszeit war für mich sehr kurz. Die ersten Läufe waren ganz gut. Bei dem schlechter werdenden Eis war ich etwas zu zögerlich. Unterm Strich bin ich zufrieden, wenn man sich die Startliste anschaut, dann ist das ja wie ein WM-Finale.»

Der Holländer Jasper Iwema erreichte mit einem Heatsieg, sechs Punkten und Rang 8 das beste Ergebnis seiner Eiskarriere.

Der zweite Grand Prix in Togliatti wird am Sonntag um 14 Uhr (11 Uhr MEZ) gestartet.

Ergebnisse Eisspeedway-WM-Finale 1 Togliatti (RUS):

1. Nikita Bogdanov (RUS), 13-3 Punkte
2. Igor Kononov (RUS), 13-2
3. Dmitry Khomitsevich (RUS), 13-1
4. Hans Weber (D), 13-D
5. Dmitry Koltakov (RUS), 11
6. Ivan Kuzhhin (RUS), 10
7. Dinar Valeev (RUS), 10
8. Jasper Iwema (NL), 6
9. Franz Zorn (A), 6
10. Ove Ledström (S), 5
11. Nikita Toloknov (RUS), 5
12. Igor Saydullin (RUS), 4
13. Martin Haarahiltunen (S), 4
14. Lukas Hutla (CZ), 3
15. Franz Mayerbüchler (D), 2
16. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 1
17. Max Koivula (FIN), 0

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