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Startnummern der Eis-Eiligen: Was steckt dahinter?

Von Thorsten Horn
Jasper Iwema mit der Startnummer 800

Jasper Iwema mit der Startnummer 800

Mit Barry Sheenes Lieblingsstartnummer 7 fing alles an. Spätestens seit der «46» eines gewissen Herrn Rossi wird um die Startnummern ein ziemliches Bohei gemacht. Seit 2016 auch im Eisspeedway.

Längst sind die Zeiten vorbei, als sich Rennfahrer in einem Jahr als Weltmeister die Startnummer 1 verdienten und diese im Folgejahr auch stolz präsentierten. Auch dahinter waren in den meisten Rennserien die Nummern 1 bis 10 für eine jede Saison für die Top-10 des Vorjahres geblockt. Dem zweifachen Motorrad-Weltmeister der 500-ccm-Klasse, Barry Sheene, war das irgendwann in den 1970er-Jahren herzlich egal und er rückte fortan mit seiner Lieblingsstartnummer 7 aus.

Spätestens seit Valentino Rossi und dessen «46» sind Startnummern nicht mehr nur ein Heiligtum, sondern wurden zu echten Marken-Bezeichnungen erhoben. Auch im Eisspeedway Grand Prix hat man sich ab 2016 von der zwanghaft verbindlichen Nummerierung der Bikes und Fahrer von 1 bis 16 beziehungsweise bis 18 inklusive der Bahnreserven längst gelöst.

Während sich vom aktuellen Grand-Prix-Feld, welches an diesem Wochenende in Inzell zugange ist, Max Niedermaier, Aki Ala-Riihimäki, Filip Jäger und Franz Mayerbüchler (außer diesmal als erste Bahnreserve) einfach ihrer Geburtsjahre bedienen – Niedermaier 1988 - # 88, Ala-Riihimäki 1966 - # 66 und Mayerbüchler 1993 # 93 (die Parallele zum ebenfalls 1993 geborenen Marc Marquez ist reiner Zufall) – verwenden Lukas Hutla, Filip Jäger sowie Maximilian Niedermaier ihre Geburtstage. Bei Hutla die # 212, weil er am 2.12. (1998) geboren ist, ebenso bei Jäger # 719 (19.7.1988) und dem kleinen Niedermaier # 38 (3.8.2000).

Nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar ist die Angelegenheit bei Niclas Svensson. Seine Startnummer ist ein ziemlich wahlloser Mix aus seinen Geburtsdaten. «Ich hatte keine richtige Phantasie, welche Nummer ich wählen sollte, da habe ich alle Ziffern meines Geburtstages (29.08.1990) rückwärts auf einen Zettel geschrieben und Nullen rausgestrichen. Mit einer 9 sollte meine Startnummer auch nicht anfangen, so habe ich weiter gestrichen. Am Ende sah dann die 192 ganz nett aus.»

Andere sind bei der Wahl ihrer Startnummern kreativer und liefern dabei so manche Geschichte.

Relativ einfache Gründe führen diesbezüglich Martin Haarahiltunen, Heikki Huusko und Luca Bauer an, die wir diesbezüglich nach unserer Befragung mal in einen Motocross-affinen Block zusammenpacken. So haben sowohl Huusko seine 67 wie auch Bauer seine 48 aus ihren Motocross-Zeiten mitgebracht. Der Finne erklärte dazu: «Meine Nummer 67 kommt aus meiner Zeit, als ich noch Motocross gefahren bin. Ich habe mir damals eine Kawasaki KX250F gekauft. Mein Vorgänger des Motorrades hatte die 67 und er war ein ziemlich guter Motocrosser. Da habe ich sie drauf gelassen, ansonsten hat sie mit mir persönlich absolut nichts zu tun.»

Ähnlich liegt der Fall bei Bauer. Er klärte zumindest dahingehend auf, dass er die 48 irgendwann einmal beim Motocross bekommen hat: «Wie das genau zugegangen ist, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls habe ich sie einfach weiter behalten und dann auch zum Eisspeedway mitgenommen.»

Noch geringer, beziehungsweise gleich Null, ist der persönliche Bezug bei Haarahiltunen zu seiner 199. «Diese Nummer habe ich von einem berühmten Motocross- und Fresstyle-Motocross-Rider aus den USA übernommen. Ich war, als ich jung war, ein großer Fan von ihm, denn er ist ein crazy M..f…r», schmunzelte «Haara» und meinte damit natürlich Travis Pastrana, dessen 199 er als Hommage an ihn übernommen hat.

Wenn man beim Eisspeedway die Startnummer 100 in der Ferne ausmachen kann, weiß der geneigte Fan, dass Franky Zorn im Anmarsch ist. Er erklärte zu seinem Markenzeichen: «Als die Wahl der Startnummern uns Fahrern freigestellt wurden, wollte ich die 10, die ich im Jahr zuvor hatte, behalten. Doch dann hat Niclas Svensson die bekommen, da habe ich an meine 10 eine 0 drangehangen, seit dem fahre ich mit der 100.»

Auf viele Nullen steht scheinbar auch der niederländische Ex-Moto3-WM-Fahrer Jasper Iwema, der zu seiner 800 erklärt: «Ich bin beim Straßenrennsport immer mit der 53 gefahren. Als ich zum Eisspeedway wechselte, war das für mich ein Neustart und ich wollte gern mit der 00 fahren. 00 ist aber keine Nummer, also wollte ich die 8 weil die gewissermaßen aus zwei Nullen besteht. Als Neuling durfte ich aber keine einstellige Nummer nehmen. Dann habe ich mir gedacht, ich nehme die 800, dann habe ich 00 auf der Gerade und 00 von der 8 in Schräglage. Seitdem ist das meine Nummer.»

Klarer auf der Hand liegt der Fall bei Max Koivula, für den Eisspeedway ebenfalls die zweite sportliche Karriere ist. «Ich habe früher über zehn Jahre Eishockey gespielt, bis ich 18 Jahre alt war. Da hatte ich immer die 24 als Nummer. Diese habe ich dann einfach beim Eisspeedway übernommen», erklärte der Finne und fügte daran mit einer Prise Sarkasmus an: «Einige meiner früheren Mannschaftskollegen spielen heute in der NHL und ich bezahle, um Eisspeedway zu fahren, fast alles aus der eigenen Tasche.»

Das Starterfeld in Inzell:

#81 Jimmy Olsen (S)
#800 Jasper Iwema (NL)
#212 Lukas Hutla (CZ)
#67 Heikki Huusko (SF)
#48 Luca Bauer (GER)
#38 Maximilian Niedermaier (D)
#24 Max Koivula (SF)
#192 Niclas Svensson (S)
#199 Martin Haarahiltunen (S)
#125 Sebastian Reitsma (NL)
#719 Filip Jäger (S)
#66 Aki Ala-Riihimäki (SF)
#16 Reinhard Greisl (D)
#100 Franz Zorn (A)
#88 Max Niedermaier (D)
#299 Martin Posch (A)
Res. #17 Franz Mayerbüchler (D)
Res. #18 Josef Kreuzberger (A)

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