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Martin Haarahiltunen: Vierter WM-Titel wenig reizvoll

Von Thorsten Horn
Martin Haarahiltunen aus Schweden

Martin Haarahiltunen aus Schweden

Als Weltmeister der letzten drei Jahre gilt Martin Haarahiltunen zwangsläufig auch in diesem Winter als Titel-Favorit Nummer 1. Dass dem nicht unbedingt so ist, liegt auch an ihm selbst.

Der letzte Westeuropäer, der wirklich über eine ganze WM-Saison in die Phalanx der übermächtigen russischen Eisspeedway-Spezialisten eindringen konnte, war 2018 Martin Haarahiltunen. Damals wurde der Schwede mit sechs von zehn möglichen Finalteilnahmen und davon zwei Podestplätzen hinter Dmitri Koltakov, Daniil Ivanov und Dmitri Khometsevich sowie vor Dinar Valeev starker WM-Vierter.

2020 folgte die erste verkorkste, weil vorzeitig abgebrochene, Corona-Saison und 2021 die zweite mit nur einem Zwei-Tages-Event im russischen Togliatti. 2022 waren die russischen Spike-Ritter, wie alle anderen russischen Sportler (Ausnahmen bestätigen die Regel), auf Grund des Ukraine-Konflikts nach den Grands Prix 1 und 2, wiederum in Togliatti, von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Nach dem WM-Finale in Heerenveen landeten die bis dahin besten Russen mit nur zwei Renntagen auf den WM-Endrängen 3, 5 und 8 und Martin Haarahiltunen wurde mit vier Tagesergebnissen in jenem Jahr etwas glücklich Weltmeister. Auch 2023 und 2024 waren die Wege zum jeweiligen Eisspeedway-WM-Titel wegen der weiter bestehenden Sanktionen gegen russische Sportler um einiges ebener und Martin Haarahiltunen gelang schließlich der Hattrick.

Klar, dass er auch in diesem Jahr als Top-Favorit gilt, doch könnten unter Umständen andere Fahrer die Gunst der Stunde nutzen, denn der 34-jährige Schwede kämpft aktuell mit Motivationsproblemen. Zwar hat er in diesem Jahr den schwedischen Supercup wieder für sich entschieden, agierte aber in diesem Winter in seiner Heimat bisher weit weniger souverän, als in den letzten Jahren.

Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ließ er durchblicken, wie es um sein Seelenleben steht. So sagte er nach dem Training am gestrigen Freitag in Inzell: «Ich fühle mich gut und auch beim heutigen Training war alles okay. Meine Verletzung macht mir keine Probleme mehr. Meine physische Form ist nicht das Problem, das Problem ist mentaler Natur. Ich habe in diesem Jahr ein Problem mit der Motivation. Damit kämpfe ich schon die ganze Saison.»

Natürlich wollten wir uns das etwas näher erläutern lassen, sodass er schließlich anfügte: «Das rührt noch von der letzten Saison her, in der ich lange verletzt war. Ich hatte nicht gedacht, dass ich die Weltmeisterschaft wieder würde gewinnen können, und dann war es trotz Trainingsrückstands doch wieder so. Für mich persönlich war das keine große Befriedigung, zumal ich mir selbst nichts mehr zu beweisen habe.»

Nun müsste es doch für die neuerliche Motivation eigentlich ausreichen zu wissen, dass man wieder Weltmeister werden kann. Und vierfacher Champion hört sich doch auch noch besser an als dreifacher Weltmeister. «Nein. Ich weiß, dass ich gewinnen kann. Das ist für mich kein wirklicher Antrieb.»

Da stellt sich natürlich die Frage, ob er sich die Russen in der WM zurückwünscht? «Ja, das wäre eine gute Motivation. Dann hätte der Weltmeistertitel einen höheren Stellenwert. Ich will der Beste der Welt sein und nicht nur eines Teils der Fahrer», gibt er dazu unumwunden zu.

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