Luca Bauer: Diesmal den Trainingsfreitag überstanden

Luca Bauer ist mit dem ersten Training in Inzell zufrieden
Viel Aussagekraft hat das Freitagtraining vor einem Eisspeedway-GP-Wochenende nicht, aber aufschlussreich ist es für die Aktiven sehr wohl. Zudem ist es für die bereits anwesenden Fans sehr unterhaltsam, und von denen fluteten bei freiem Eintritt die Max-Aicher-Arena so viele wie noch nie zuvor. Während der Stehplatz-Bereich frei blieb, war der komplette Tribünen-Bereich bereits zu rund 70 bis 80 Prozent gefüllt.
Komplett gefüllt dürfte beim ersten Grand Prix dieser Mini-Saison auch das ursprünglich geplante Line up am Samstag sein. Dazu eine kleine Rückblende: Vor Jahresfrist stürzte der Lokalmatador Luca Bauer eigentlich harmlos, jedoch mit großer Auswirkung. Auf Grund des dabei zugezogenen Anbruchs des Oberarmkopfes am Ansatz der Rotatorenmanschette, so der Fachbegriff für seinen Riss im Oberarmknochen, hatte sich nicht nur sein Heimspiel, sondern auch die restliche Saison, sprich das Finale im niederländischen Herrenveen, für ihn erledigt.
Bei der nun schon 55. Inzeller Ausgabe ging bei ihm alles glatt, was er nach seiner ersten Eiszeit in seinem Wohnzimmer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com so kommentierte: «Ich ärgere mich immer noch, dass ich mich voriges Jahr verletzt habe und zu Hause nicht fahren konnte, aber eigentlich möchte ich daran gar nicht mehr denken. Jetzt müssen wir es nur noch rumbringen, dann schauen wir mal, was dabei rauskommt.»
Dass der 26-Jährige aus dem unmittelbar benachbarten Reit im Winkl auf der Außenbahn schnell ist, ist bekannt, aber seit Neuestem beherrscht er auch die innere Bahnseite. Genau das übte er auch beim heutigen Training wieder und war danach mit sich zufrieden. Diesbezüglich äußerte er: «Wir sind jetzt an dem Punkt, dass wir auch innen schnell fahren können. Das hilft mir ungemein, denn ohne das wäre ich vorige Woche bei der EM in Sanok wahrscheinlich nicht einmal ins Finale gekommen. Scheinbar ist das jetzt so, dass es innen auch geht.»
Außer, dass er mit dieser brauchbaren Option ein kompletterer Rennfahrer ist, sieht er den Vorteil vom Innenfahren auch darin, weniger riskieren zu müssen, sprich nicht so auf Messers Schneide beziehungsweise nahe an den Strohballen zu fahren.
Nach den beiden Freien Trainings konnte er beim Start-Training plus zwei Runden das erste an sich bedeutungslose, jedoch prestigeträchtige «Mini-Rennen» seiner Trainingsgruppe gegen den frischgebackenen Europameister Lukas Hutla aus Tschechien sowie den Schweden Filip Jäger und den Niederländer Sebastian Reitsma gewinnen. Beim zweiten Versuch wurde er vom äußeren Startplatz aus Zweiter hinter Hutla, was er so kommentierte: «Im zweiten Starttraining auch war ich auch schon wieder neben dran, habe es dann aber sein lassen. Das schaut eigentlich ganz gut aus.»
Und was nimmt er davon mit? Bauer: «Klar, es geht um nichts, aber wenn man zwei Mal Vierter wird, ist das bei weitem nicht so schön. So weiß ich, dass es geht. Da können wir schon ganz zufrieden sein.» Und sein Ziel für sein Heimrennen: «Ich hoffe Erster, aber das habe ich vorige Woche auch schon gehofft.»