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Sankt Johann: Drama für Luca Bauer, Sieg für Hutla

Von Thomas Schiffner
Sieger Lukas Hutla

Sieger Lukas Hutla

Beim internationalen Eisspeedway in St. Johann im Pongau am Samstagabend stand vor beachtlicher Zuschauerkulisse Luca Bauer vor dem Finale vor einem großartigen Triumph – dann streikte sein Motor.

Bis zum Start des Finalrennens gab es keinen Zweifel, wer dieses erste Eisspeedway in St. Johann seit 2017 gewinnen könnte: Luca Bauer, der zweifache Vize-Europameister, gewann in dem Zwölferfeld alle seine Vorläufe, seinen Semifinallauf und wählte mit zwölf Punkten als Erster Finalstartplatz Weiß. Doch als Lukas Hutla, Charly Ebner und Max Niedermaier neben ihm am Band standen, hauchte der Motor des Oberbayern sein Leben aus: «Der Motor hat sich nicht mehr bewegt, als wäre er festgegangen. Im Fahrerlager ist er dann wieder gelaufen. Wir wissen noch nichts Genaues.»

Bauer begleitete die vergeblichen Versuche seiner Mechaniker, den Motor an der Startlinie zum Laufen zu bringen, mit einem von ihm noch nicht gesehenen Wutausbruch. «Das Rennen war mir sehr wichtig, weil ich es unbedingt gewinnen wollte. Im Gegensatz zu den Rennen in Schweden waren hier viele Fans und Sponsoren von mir. Aber besser jetzt als nächste Woche...»

Der Tscheche Lukas Hutla, der schon sein Semifinale gewonnen hatte, ergriff die Chance beim Schopf und gewann das Finale überlegen vor Max Niedermaier und Charly Ebner. Dabei musste der 36-Jährige nach Heat 1 eine Sonderschicht einlegen: «Wir hatten ein Elektrikproblem am Motor. Der Motor von Klabo war perfekt, aber die Zündung machte Probleme. Da haben meine Leute innerhalb von zehn Minuten den Motor gewechselt, denn mein zweites Motorrad steht noch in Schweden.»

Vizeweltmeister Max Niedermaier fuhr, wie schon in Schweden, solide Läufe, gewann zwei Heats und kam sicher ins Finale. Dort reichte es zu Platz 2, aber eben nicht zum Sieg: «Mir liegen die Natureisbahnen nicht so. Die eine Kurve war perfekt, die andere war nicht so gut. Die letzte Woche habe ich, aus Schweden zurückgekommen, mit einer heftigen Erkältung flach gelegen, deshalb hat mir auch die Kraft gefehlt. Ich wollte fast absagen, das wäre aber nicht fair gegenüber dem Veranstalter gewesen. Dafür, wie es mir am Vortag noch gegangen ist, war es perfekt.»

Am überraschendsten war in St. Johann der Podiumsplatz für Charly Ebner, der damit auch bester Österreicher wurde und möglicherweise zum letzten Mal auf einer Eisbahn zu sehen war. «Am Anfang war die Bahn sehr weich, da habe ich mich schwergetan, da ich sehr wenig trainiert habe. Später war es dann besser zu fahren, aber da muss ich zugeben, dass mir die Kraft ausgegangen ist. Da konnte ich mit den drei Jungs nicht mehr mithalten», sagte der Kärtner, der keine weiteren Wettkampfpläne für die nahe Zukunft hat.

Erstaunlich war auch die Performance des ältesten Teilnehmers Reinhard Greisel. Der 60-Jährige zeigte ein kampflustiges Rennen, landete als Sechster im Mittelfeld und hatte damit eine gute Vorbereitung auf die WM-Qualifikation am kommenden Samstag in Schweden. «In meinem dritten Lauf bin ich einem Fahrer auf das Hinterrad aufgefahren, deshalb hat es mich geschmissen. Ich habe gekämpft wie die Sau», so der Allgäuer.

Der erst 24-jährige Maxi Niedermaier (Cousin von Max) mit Platz 9 und Franz Mayerbüchler (8.) konnten da nicht mithalten. Beat Dobler schaffte mit seinem Bike nur die zwei Runden des Warm-up-Trainings, dann ging der Motor ein. Damit war der einzige Schweizer raus, bevor das Rennen begonnen hatte.

Ergebnisse Eisspeedway St. Johann/A:

1. Lukas Hutla (CZ), 11 Vorlaufpunkte
2. Max Niedermaier (D), 10
3. Charly Ebner (A), 9
4. Luca Bauer (D), 12
5. Andrej Divis (CZ), 8
6. Reinhard Greisel (D), 5
7. Josef Kreuzberger (A), 5
8. Franz Mayerbüchler (D), 5
9. Maximilian Niedermaier (D), 4
10. Niek Schaap (NL), 3
11. Jakub Tikovsky (CZ), 0
12. Beat Dobler (CH), 0

Semifinale 1: 1. Bauer. 2. Greisel. 3. Divis. 4. Schaap.
Semifinale 2: 1. Hutla. 2. Ebner. 3. Kreuzberger. 4. Mayerbüchler.
Finale: 1. Hutla. 2. Max Niedermaier. 3. Ebner. 4. Bauer D.

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