Inzell GP 1: Stürze plagten die deutschen Fahrer

#88 Max Niedermaier und #48 Luca Bauer
Luca Bauer und Max Niedermaier starteten in Inzell in der Max-Aicher-Arena in den Rennabend mit Laufsiegen, begleitet vom Jubel der deutschen Fans. Und auch im zweiten Durchgang lief es mit je zwei Punkten für die beiden stärksten deutschen Fahrer.
Den ersten Sturz aus deutscher Sicht erlitt dann Maximilian Niedermaier, der in Inzell sein Debüt als fest qualifizierter WM-Pilot gab, im zweiten Durchgang. «Ich kam nicht so richtig rein und dann kam auch noch der blöde Sturz. Ich bin voraus über das Motorrad gestiegen und mit der Hand aufs Eis geknallt», so der jüngere Niedermaier später, der mit zwei Laufpunkten nur 17. wurde, «eigentlich habe ich es mir besser vorgestellt.»
Bauer und Max Niedermaier trafen dann im dritten Durchgang aufeinander. Nachdem sich nach dem Start in der ersten Kurve die Linien kreuzten, landete Niedermaier in der Streckenbegrenzung. Vom Referee wurden beide wieder zum Start zugelassen und Niedermaier siegte vor Iwema und Bauer.
Während Bauer sich mit einem Laufsieg wieder in Lauerstellung fürs Finale brachte, musste Max Niedermaier im 16. Lauf eine Schrecksekunde überstehen. Nach einem Fahrfehler von Heikki Huusko kam der Bayer vom dritten auf den zweiten Rang nach vorne und fuhr ungefährdet auf Platz 2 hinter Martin Haarahiltunen.
Bei der Einfahrt in die Startkurve kam in der ersten Runde dann die große Schrecksekunde. Niedermaier landete bei Highspeed in der Streckenbegrenzung. Die Punkte waren für ihn dahin und auch ein möglicher Finaleinzug rückte in weite Ferne.
«Irgendwie hat mich das gleiche Problem wie letztes Jahr in Heerenveen erwischt, als das Hinterrad beim Kurveneingang zu hupfen begonnen hat. Ich habe es dann mit mehr Spannung auf dem rechten Fuß probiert und im letzten Lauf hat es mich dann am Kurvenausgang erwischt. Irgendwie fängt das am Kurveneingang immer wieder an, dass das Hinterrad aufspringt und sich nicht mehr beruhigt und dann haut es einen weg», erklärte der Bayer seine Stürze.
Auch im letzten Durchgang war Niedermaier auf dem zweiten Platz liegend zu Sturz gekommen und blieb somit bei acht Punkten, was ihn am Ende die Chance auf die Finalteilnahme kostete. «Sicherlich fehlen die Punkte», so Niedermaier, der mit behandelter Schulter in den Pits Rede und Antwort stand, «mit zwei Punkten im letzten Lauf hätte ich zumindest Fünfter werden können, aber auch das ist komplett scheiße, denn ich will was anderes werden als Fünfter. Ich bin letztes Jahr Vizeweltmeister geworden und möchte Erster werden und gerade bei heimischem Publikum ist so ein Rennverlauf ärgerlich. Ich hoffe, dass es morgen mit der Schulter geht und dass es über Nacht nicht schlimmer wird.»
Die Chance aufs Finale hatte im 20. Lauf auch noch Luca Bauer, der punktgleich mit Heikki Huusko ins Finale ging. Die Konstellation war klar und einfach: Wer den Lauf gewinnt, zieht ins Finale ein. Und so gingen beide Kontrahenten energisch in die erste Kurve, aus der der Finne als Führender herausging. Bauer mühte sich, landete dann jedoch im Innenfeld der Rennstrecke. «Den Sturz habe ich in Kauf genommen, weil ich davor schon wusste, dass ich Fünfter bin, selbst wenn ich den Lauf mit einem Nuller beende», so Bauer. «Mir ist das Vorderfeld eingelaufen. Ich konnte das Motorrad zwar noch abfangen, aber im Gegensatz zu Sanok bin ich diesmal ins Innenfeld gefahren.»
Trotz des verpassten Finales konnte Bauer bei seinem Heimrennen auch ein positives Fazit ziehen. «Ich habe außen und innen alles riskiert und es stimmt mich zuversichtlich, dass ich auch auf solch einem Eis innen fahren und mithalten kann. Darauf muss man jetzt aufbauen und das weiter verbessern», so Bauers Fazit, «natürlich ist es nicht glücklich gelaufen, aber wir waren wie gesagt in den Kurven innen auch mit dran. Wenn ich wie so oft vier Runden außen herum mit 20 Metern Abstand hinterhergefahren wäre, hätte ich auch nix davon gehabt und wäre auch nicht im Finale.»
Ergebnisse Eisspeedway WM-Finale 1/Inzell:
1. Max Koivula (FIN), 20 WM-Punkte/ 13 Vorlaufpunkte
2. Niclas Svensson (S), 18/13
3. Heikki Huusko (FIN), 16/12
4. Martin Haarahiltunen (S), 14/14
5. Luca Bauer (D), 12/9
6. Lukas Hutla (CZ), 11/9
7. Max Niedermaier (D), 10/8
8. Franz Zorn (A), 9/7
9. Sebastian Reitsma (NL), 8/6
10. Filip Jäger (S), 7/6
11. Jasper Iwema (NL), 6/6
12. Martin Posch (A), 5/5
13. Jimmy Olsén (S), 4/4
14. Aki Ala-Riihimäki (FIN), 3/2
15. Franz Mayerbüchler (D), 2/2
16. Reinhard Greisel (D), ½
17. Maximilian Niedermaier (D), 0/2