Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

4h Le Castellet: Sieg für Neuling Racing Engineering

Von Martina Müller
Gewinnt bei der ELMS in Le Castellet: Der Oreca LMP2 von Racing Engineering

Gewinnt bei der ELMS in Le Castellet: Der Oreca LMP2 von Racing Engineering

Beim ersten Saisonrennen der ELMS in Le Castellet triumphieren Norman Nato, Paul Petit und Olivier Pla vom aus dem Formelsport bekannten spanischen Rennstall Racing Engineering. Ferrari gewinnt enges GTE-Rennen.

Der Saisonauftakt 2018 der European Le Mans Series (ELMS) im südfranzösischen Le Castellet endete mit einem souveränen Triumph des Oreca LMP2 von Racing Engineering mit dem Piloten-Trio Norman Nato, Paul Petit und Olivier Pla. «Was für ein Rennen. Wir haben vor dem Start noch etwas am Setup geändert, um auf einen höheren Topspeed zu kommen. Damit war das Auto zwar nicht mehr ganz so einfach zu fahren, aber wir kamen so besser durch den dichten Verkehr», freute sich Pla nach dem Rennen. Für das Team Racing Engineering war es ein ganz besonderer Tag. Bis 2017 machte sich die Mannschaft von Alfonso de Orléans-Borbón noch im Formelsport (GP2, Formel 2) einen Namen. Erst im Winter folgte der Umstieg ins LMP2-Geschäft.

Zu Rennstart zeigte sich aber zunächst Nicolas Lapierre im Oreca von DragonSpeed als Pace-Setter. Und da den schnellen Franzosen lediglich Landsmann Nato (im Oreca von Racing Engineering) folgen konnte, entwickelte sich ein spannender Zweikampf um die Spitze. Als Lapierre an Wagenpartner Henrik Hedman übergab, musste der schwedische Herren-Fahrer aber Federn lassen. Ziemlich genau zur Rennhalbzeit blieb Hedman dann auch noch beim Überrunden am Ferrari 488 GTE von Duncan Cameron (Spirit of Race) hängen und beendete dabei mit einem Crash in die Reifenstapel das Wochenende des DragonSpeed-Orecas schlagartig. «Ich denke, er hat mich einfach nicht gesehen», kommentierte Hedman den Zwischenfall. So hatte Natos Teamkollege Paul Petit im weiteren Rennverlauf freie Bahn, um sich in der Spitzenposition einzunisten.

Über die Distanz robbte sich der Alpine A470 (was nichts anderes ist, als ein umgebrander Oreca) von Signatech immer weiter nach vorne. Pilot André Negrão konnte zwar zu Petit aufschließen, ihn jedoch nicht überholen. Erst bei der Runde der vorletzten Boxenstopps gab es kurzzeitig einen Wechsel, da das spanische Team vier Sekunden länger für den Service brauchte als Signatech.

Racing Engineering-Schlussfahrer Olivier Pla machte nach dem Stopp jedoch sofort mächtig Dampf, schnappte sich knapp eine Stunde vor Rennende den Alpine wieder und fuhr locker zum verdienten Sieg. Pierre Thiriet, der den Alpine zuvor von Negrão übernahm, wurde später noch von drei weiteren Wagen abgefangen und belegte letztendlich lediglich Platz fünf.

Rang zwei ging an Matthieu Vaxivière, François Perrodo und Loïc Duval (TDS Racing). Sowohl Signatech wie auch TDS sind 2018 normalerweise in der LMP2-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) unterwegs, absolvierten beim ELMS-Auftakt aber einen Gaststart. Das Podium komplettierten Pierre Ragues, Nicolas Jamin und Nelson Panciatici im Oreca von Duqueine Engineering.

Insgesamt gab es in Le Castellet eine regelrechte Oreca-Dominanz. Mit den beiden Wagen von G-Drive Racing mit Roman Rusinov/Andrea Pizzitola/Alexandre Imperatori auf Rang vier sowie James Allen/Enzo Guibbert/Jose Gutierrez als Sechste und dem Modell von IDEC Sport (Paul Loup Chatin/Memo Rojas/Paul Lafargue) standen insgesamt sieben der LMP2 aus Signes auf den ersten sieben Plätzen. Erst auf Rang acht konnte sich mit dem Ligier von Panis Barthez Competition ein anderes LMP2-Modell platzieren.

In der GTE-Klasse ging es ganz knapp zur Sache. Über das gesamte Wochenende dominierte hier eigentlich Porsche ganz klar das Geschehen. Doch je länger das Rennen schließlich dauerte, umso besser wurden die Ferrari. Grund dafür war die Tatsache, dass die italienischen Boliden besser mit den Reifen zurecht kamen. Erst in der letzten Runde fiel die Entscheidung. Miguel Molina presste sich im 488 GTE von JMW Motorsport noch am führenden Porsche von Matteo Cairoli (Proton Competition) vorbei und sicherte sich sowie seinen beiden Wagenpartnern Liam Griffin/Alex MacDowall den unerwarteten Sieg. «Ich wusste, dass ich auf Risiko gehen musste, um noch zu gewinnen. Ich hatte nur eine Chance, vorbei zu fahren und habe diese genutzt», war Ferrari-Werksfahrer Molina nach dem Rennen sichtlich gerührt. Hinter dem 911 RSR von Gianluca Roda, Giorgio Roda und Matteo Cairoli ging Rang drei an das Schwestermodell von EbiMotors mit Fabio Babini/Riccardo Pera/Raymond Narac.

In der LMP3-Klasse ging der Sieg an den Ligier JS P3 von John Farano, Job van Uitert und Robert Garofall. Das zweite Saisonrennen der ELMS findet am Wochenende des 12./13. Mai in Monza statt. Hier das Ergebnis aus Le Castellet.


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