24h Le Mans: Neuer Asphalt frisst Reifen!
Yamaha Austria zählt für das 24h Le Mans zu den Favoriten
Der alte Asphalt von Le Mans war in die Jahre gekommen, eine neue Decke war Pflicht. Rechtzeitig vor dem spektakulären 24-Stunden-Rennen auf der französischen Piste erhielten die Teilnehmer in der letzten Woche einen Vorgeschmack darauf, was ihnen am Rennwochenende am 14./15. April bevorsteht.
Die Aussagen der Fahrer reichen von begeistert bis kritisch. Überwiegend Vorteile sieht Niccolo Canepa, der für das werksunterstützte Team GMT94 Yamaha dabei ist. «Das ist ein Riesenschritt nach vorne, wir sind jetzt fast zwei Sekunden schneller als im letzten Jahr – das ist echt unglaublich», lobte der Italiener. «Noch beeindruckender ist der Asphalt aber bei Nässe – es ist beinahe so, als würde man im Trockenen fahren. Das hat mich wirklich total überrascht! Man kann im Trockenen mehr pushen, trotzdem spürt man weniger den Unterschied zu früher. Die Rundenzeit ist zwar deutlich schneller, aber vom Gefühl ist es noch so anders. Im Nassen ist es dagegen unbeschreiblich.»
Nach dem tödlich verlaufenen Testunfall von Anthony Delhalle verpflichtete Suzuki Endurance den Australier Alex Cudlin als dritten Fahrer. «Es ist noch kein Gummiabrieb auf der Strecke, deshalb finde ich es etwas schwierig zu beurteilen», meinte Cudlin. «Wegen dem Regen war der Asphalt auch nicht im perfekten Zustand. Insgesamt denke ich aber schon, das wir mehr Grip haben. Ich befürchte allerdings, dass die Reifen schneller verschleißen werden. Das wird dem einen Team einen Vorteil verschaffen, dem anderen einen Nachteil.»
Diese Einschätzung teilt Fabien Foret von SRC Kawasaki. «Der Asphalt geht sogar aggressiv mit den Reifen um», stellte der Supersport-Weltmeister von 2002. «Wir müssen mit einer anderen Abstimmung darauf reagieren, um die Reifen besser zu schonen und mehr Runden mit einem Satz fahren zu können.»
Reifenhersteller Pirelli reagierte auf den erhöhten Reifenverschleiß mit einer neuen Gummimischung, keine Probleme gibt es bei Bridgestone. Dagegen ist man bei Dunlop derzeit noch ratlos. «Wir sind aktuell noch verwirrt. Beim einen Team sind die Reifen perfekt, beim anderen Team mit demselben Motorrad aber nicht. Wir müssen das analysieren», gab Roland Wozniak von Dunlop zu.