8h OSL: Voelpker NRT48 (BMW) knapp am Sieg vorbei
Das erfolgreiche Team Voelpker NRT48: Glöckner, Bühn, Kerschbaumer (vlnr.)
Ingo Nowaczyk schickte sein Team mit einer ausgeklügelten Strategie ins Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben. Um einen Boxenstopp, der wertvolle Zeit kostet, einzusparen, entschied er sich dazu, dass mit einem Reifensatz drei Stints zurückgelegt werden müssen. Lange sah es auch tatsächlich danach aus, dass es mit dem erhofften Sieg in der Stocksport-Klasse klappen könnte.
Bis in die letzte Stunde tobte ein für die Zuseher unterhaltsamer Dreikampf zwischen Voelpker NRT48, Moto AIN CRT und Yamaha Viltaïs Experience um den Klassensieg. Bis eine Stunde vor der Zielflagge hatten Bühn, Kerschbaumer und Glöckner die Nase vorne. Im Ziel fehlten nicht einmal 20 Sekunden auf den ersten Rang in der Sub-Wertung.
«Beim Reifenwechsel hat das Vorderrad geklemmt. Das hat 22 Sekunden gekostet und im Ziel lagen wir 19 Sekunden hinter dem siegreichen Team Moto AIN CRT», erzählte Teamchef Ingo Nowaczyk. «Auch, wenn der so knapp verloren gegangene Sieg anfangs geschmerzt hat, sind wir nun mit etwas Abstand zum Rennen doch glücklich über das Erreichte.»
«Besonders die Leistung, die Lucy gezeigt hat, ist bemerkenswert. Für das Heimrennen habe ich mir eine neue Taktik ausgedacht. Mit einem Reifensatz haben wir drei Stints absolviert. Immer, wenn sie an der Reihe war, waren die Reifen bereits arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat diesen Nachteil locker weggesteckt und super Rundenzeiten abgeliefert.»
Weil sich Glöckner beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans besonders in den Nachtstunden mit schnellen Runden hervorgetan hatte, durfte die 26-jährige Amazone aus dem Erzgebirge nach dem letzten Boxenstopp nochmals auf die BMW S1000RR steigen und das Motorrad unter dem Jubel nicht nur ihres Teams Voelpker NRT48 Schubert-Motors über die Ziellinie steuern.
«Für mich war es ein großartiges Rennen. Es war fantastisch, zu Hause einen solchen Erfolg zu feiern. Sicherlich wollten wir hier gewinnen, und wir haben bis zum Schluss um den Sieg gekämpft. Aber ein kleiner Fehler hat uns die Sekunden gekostet, die uns zum Schluss gefehlt haben. Das Highlight für mich war die letzte halbe Stunde, da ich sie fahren durfte», erzählte Glöckner.
«Insgeheim hatten wir schon auf das Podium spekuliert, da es das Heimrennen des Teams war und wir Fahrer die Strecke in Oschersleben ziemlich gut kennen. Das war anders als in Le Mans, wo eher die französischen Teams im Vorteil waren. Deshalb hatten wir schon auf das Podium gehofft. Doch dass wir es wirklich geschafft haben, ist umso schöner», freute sich Jan Bühn.
«Beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans habe ich mir das linke Schlüsselbein gebrochen. Die Verletzung war nicht das Problem, allerdings konnte ich in den letzten Wochen nicht mein gewohntes Training durchführen. Das hat sich unangenehm bemerkbar gemacht. Deshalb bin ich nur zwei meiner drei Stints gefahren. Lucy hat meinen Teil übernommen und sie hat einen guten Job gemacht», lobte Kerschbaumer seine Teamkollegin.