Exklusiv: Bolliger Team Switzerland disqualifiziert
Die fehlerlose Fahrt vom Bolliger Team Switzerland (8) blieb letzten Endes unbelohnt
Der Auftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft war für das Bolliger Team Switzerland, wie man ihn sich für ein kleines Privatteam wünscht: Vom 19. Startplatz arbeiteten sich der Deutsche Jan Bühn, der Schwede Jesper Pellijeff und der für den verletzten Niederländer Nigel Walraven eingesprungene Tscheche Ondrej Jezek kontinuierlich nach vorne. Dementsprechend groß war die Freude über den vierten Rang. Doch lange währte das Glücksgefühl nicht.
«Wir sind nachträglich disqualifiziert worden», erzählte der zerknirschte Teammanager Kevin Bolliger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com nach dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans. «Bei der technischen Nachkontrolle wurde festgestellt, dass unser Motorrad nicht den Regeln entsprochen hat. Offensichtlich haben wir uns beim Auslitern des Tanks verrechnet, deswegen war der Tankinhalt minimal zu groß.»
Die technische Überprüfung ergab einen Tankinhalt von 24,5 statt 24 Liter. Für eine Runde werden 0,7 Liter Sprit benötigt.
«Ein Tank wird ja immer etwas zu groß ausgeliefert, damit man auch nach einem Sturz, bei dem der Tank eingedrückt wird, noch das volle Tankvolumen zur Verfügung steht. Er wird dann vom Team mit Kugeln gefüllt, um nur noch die erlaubte Spritmenge an Bord zu haben. Dabei ist uns ein Irrtum unterlaufen, der uns zwar keinen Vorteil verschafft hat, weil unserer Tankstoppstrategie ja die Kalkulation, wie wir sie mit dem Irrtum festgelegt haben, zugrunde lag.»
«Reglemente sind vorgegeben und müssen eingehalten werden, was uns bewusst ist. Wir verstehen und akzeptieren das. Wir wollen, dass die Meisterschaft fair bleibt. Leider sind uns wichtige Punkte verloren gegangen, unsere Freude wurde getrübt. Das ist für die gesamte Mannschaft extrem schade. Wir haben mit Ausnahme des Rechenfehlers nicht den geringsten Fehler gemacht und unsere Fahrer haben eine gute Show geboten. Beim nächsten Rennen in Estoril, wo uns auch wieder Nigel zur Verfügung stehen sollte, werden wir es besser machen.»