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Stefan Ströhlein: «Grenze des Machbaren in Le Mans»

Von Esther Babel
Flammender Himmel in Le Mans

Flammender Himmel in Le Mans

Nach Unsicherheit vor dem Rennen lieferten Stefan Ströhlein und das Team Motobox Kremer Racing beim traditionsreichen 24h Rennen von Le Mans einen tollen Job ab und holten sich den achten Platz.

Am vergangenen Wochenende fand im französischen Le Mans der erste Lauf der Motorrad-Langstrecken Weltmeisterschaft statt. Für das Team Motobox Kremer Racing eigentlich schon eine routinemäßige Veranstaltung. Aber für Stefan Ströhlein war es dieses mal alles andere als Routine. Er hatte sich bei einem Training das Schlüsselbein gebrochen und es war bis kurz vor dem Rennen nicht sicher, ob er das Team würde verstärken können. Dank des Vertrauens der Teamchefs Georg Haas und Manfred Kremer, die beide die ganze Zeit an ihn geglaubt hatten, wurde es aber doch noch wahr.

Das erste Qualifying war für das Team dann sehr spannend, da man während der freien Trainings nicht weniger als drei Stürze verbuchen musste, wovon bei einem die schöne Yamaha R1 komplett zerstört wurde. Damit waren für das Rennen die meisten Ersatzteile auch schon aufgebraucht. Die Strategie für das Qualifying nach einer Teambesprechung: Jeder Fahrer nur eine einzelne schnelle Runde und zurück an die Box, was auch tadellos funktionierte. Ströhlein verbesserte seine Zeit aus 2020 um satte 1,5 Sekunden. Das zweite Qualifiying wurde ausgelassen, um jedes Risiko eines Sturzes auszuschließen.

«Den Start ins Rennen übernahm diesmal Geoffroy Dehaye, als Zweiter ich und als Dritter übernahm Benjamin Colliaux das Motorrad», erzählt Ströhlein. «Mit einem Kompromiss bei der Abstimmung des Motorrades, wie bei der Langstrecke üblich, kam ich gut ins Rennen und versuchte, mit der wenigen Kraft, die ich hatte, eine stabile Pace zu fahren. Um Mitternacht kam für mich zwar ein Punkt, an dem ich bemerkte, dass es richtig schwer werden würde, aber ich konnte trotzdem die für mich geplanten Stints zu Ende fahren. Dass am Ende dann der 8. Platz in der EWC Klasse und der 12. Platz in der Gesamtwertung auf der Ergebnisliste stand, war für alle ein großartiger Erfolg.»

«Es war die ganze Woche über eine unglaubliche Teamleistung», waren alle überzeugt. «Jeder einzelne, egal in welcher Funktion, hat immer sein Bestes gegeben. Nur so kann man ein 24h-Rennen überstehen und ein gutes Ergebnis holen. Auch die super vorbereitete Yamaha war dabei ein wichtiger Stein im Mosaik des Erfolges.»

«Zuerst geht mein Dank an Georg Haas und Manfred Kremer, die trotz meiner Verletzung das Vertrauen in mich hatten und ich bei den 24h starten durfte», versichert Ströhlein. «Es war diesmal eine harte Geschichte, denn ich hatte nicht die Kraft wie üblich und manchmal war es schon an der Grenze des für mich Machbaren, die Stints zu beenden. Aber ich habe durchgehalten. Dann noch in die Top-Ten in der EWC Klasse, der stärksten Kategorie der Langstrecken Weltmeisterschaft zu fahren, das freut mich für das Team ungemein. Allerdings wäre dieser Kraftakt nicht ohne meine Ausrüster HJC Helme, Schwabenleder und Daytona Stiefel möglich gewesen. Denn eine gute Ausrüstung ist bei einem solchen Marathon enorm wichtig. Ich werde mir jetzt etwas Ruhe gönnen und meine Verletzung ausheilen lassen, damit ich beim nächsten Rennen wieder im gewohnten Fitnesszustand an den Start gehen kann.»

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