EWC-Finale in Most: Nur 24 Team wollen teilnehmen
Nicolas Terol, Florian Alt und Florian Marino (vlnr.) haben gute Chancen auf Rang 2 in der Weltmeisterschaft
Die Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben bei den unzähligen Privatteams der Endurance-WM unübersehbare Spuren hinterlassen. Schon beim Bol d’Or waren nicht die in «normalen» Zeiten üblichen 60 Mannschaften am Start, sondern gerade einmal ein Drittel weniger. Auch beim Finale im tschechischen Most am kommenden Wochenende haben lediglich 24 Teams – zehn davon in der Superstock-Kategorie – ihre Nennung abgegeben.
Die Distanz des Rennens, das vom Motorradweltverband FIM und dem Promotor Eurosport Events als Ersatz für das abgesagte Acht-Stunden-Rennen in Suzuka angesetzt wurde, musste von acht auf sechs Stunden verkürzt werden. Als offizielle Begründung wurden Lärmbeschränkungen angeführt. Vielmehr dürfte es allerdings daran liegen, dass man auf der für die meisten Teams noch unbekannten Rennstrecke, das unkalkulierbare Risiko bei anbrechender Dunkelheit zu fahren, vermeiden will.
Mit einem komfortablen Vorsprung von 36 Punkten kommt das Team Yoshimura SERT Motul zum Entscheidungsrennen um den Titel. Die französisch-japanische Suzuki-Truppe mit Gregg Black, Xavier Simeon und Sylvain Guintoli, die mit ihren Siegen beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans und dem Bol d’Or den Grundstock für einen weiteren Titelgewinn gelegt hat, muss mehr oder weniger nur die Ziellinie kreuzen, um sich zum 17. Mal die WM-Krone abzuholen.
Der zweite WM-Zwischenrang von VRD Igol Experiences (Florian Alt, Florian Marino, Nicolas Terol) muss als mittlere Sensation betrachtet werden, konnte doch die Yamaha-Privatmannschaft mit Ausnahme von Yoshimura SERT Motul alle Werksteams hinter sich lassen. Sollte das Wochenende einigermaßen nach Plan laufen, sollte dem Superstock-Weltcup-Gesamtsieger 2016/17 der zweite Platz in der Endabrechnung nicht mehr zu nehmen sein.
Für F.C.C. TSR Honda France (Josh Hook, Yuki Takahashi, Mike di Meglio), SRC Kawasaki France (Jérémy Guarnoni, Erwan Nigon, David Checa), BMW Motorrad World Endurance mit Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Javier Forés, die ihren ersten EWC-Sieg anstreben, und YART Yamaha (Marvin Fritz, Niccolò Canepa, Karel Hanika) geht es vorrangig darum, die teils holprig verlaufene Saison mit einem Ausrufezeichen zu beenden.
WM-Stand (nach 3 von 4 Rennen)
1. Yoshimura SERT Motul, 141 Punkte. 2. VRD Igol Experience, 105. 3. F.C.C. TSR Honda France, 89. 4. Webike SRC Kawasaki France Trickstar, 87. 5. BMW Motorrad World Endurance, 84. 6. Moto AIN, 72. 7. Motobox Kremer, 64. 8. ERC Endurance Ducati, 57. 9. Maco Racing, 54. 10. YART Yamaha, 47. Ferner: 15. Bolliger Team Switzerland, 19.