Bolliger Team Switzerland überrascht mit Fahrertrio
Patrick Hobelsberger, Nico Thöni und Marcel Brenner bilden 023 das Bolliger Team Switzerland
Schon vor dem Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft, dem Bol d’Or in Le Castellet, war man sich beim Bolliger Team Switzerland bewusst, dass man sich für das kommende Jahr um einen neuen Fahrer umsehen wird müssen, denn der 23-jährige Schwede Jesper Pellijeff ließ wissen, dass er sich in Zukunft auf seine Karriere abseits der Langstrecke konzentrieren will.
Nur wenige Wochen später war klar, dass mit dem Deutschen Jan Bühn ein weiterer Fahrer nicht länger Teil des Privatteams sein wird. «Es gab ein langes Gespräch zwischen Jan und mir, in dem wir unsere Sicht der Dinge ausgetauscht haben. Am Ende haben wir gemeinsam den Entschluss gefasst, dass wir uns im Guten trennen werden», erzählt Teamboss Kevin Bolliger.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Bolliger bereits mündlich mit dem Österreicher Nico Thöni geeinigt, die Zusammenarbeit um ein weiteres Jahr zu verlängern. «Nico hat bewiesen, dass er mit der Kawasaki ausgezeichnet zurechtkommt. Er ist schnell und dazu auch zuverlässig. Vor allem im Regen ist er stark und gehört zu den Schnellsten im gesamten Fahrerfeld.»
Mit dem Schweizer Marcel Brenner stand ein Fahrer ganz oben auf der Wunschliste der Bolliger Mannschaft, der nur fünf Kilometer vom Teamsitz entfernt wohnt. «Marcel und ich kennen uns seit Kindertagen», erinnert sich der Teamchef. «Wir haben am selben Tag mit dem Pocketbike begonnen. Danach habe ich seine Karriere immer aufmerksam verfolgt.»
«Für uns und unseren Sponsoren ist es extrem wichtig, auch einen schnellen Schweizer als Fahrer im Team zu haben. Marcel hätte ja schon früher für uns fahren sollen. Bei Testfahrten war er bereits mehrmals im Einsatz. Bei den Rennen hat es nicht geklappt, weil er sich verletzt hat. Nun freut es mich umso mehr, dass unsere Wege wieder zusammenführen.»
Als dritten Fahrer kann Bolliger mit einer echten Überraschung aufwarten. «Schon 2021 habe ich ein Auge auf Patrick Hobelsberger geworfen. Ich habe bei ihm angefragt, ob er sich vorstellen kann, bei uns zu fahren und wir sind uns schnell handelseinig geworden. Obwohl er für im Team von GERT56 BMW die IDM fährt, bekommt er für die Endurance-WM die Freigabe.»
Obwohl sowohl Brenner, als auch Hobelsberger noch kein 24-Stunden-Rennen bestritten haben, ist Bolliger fest davon überzeugt, dass beide Supersport-WM-Piloten kein Problem damit haben werden. «Warum sollten Marcel oder Pax das nicht schaffen? Auch Nico ist bevor er bei uns angedockt hat, kein Rennen über so eine lange Distanz gefahren und er hat diese Herausforderung bestens gemeistert.»
Das Bolliger Team Switzerland plant 2023 an allen Rennen teilzunehmen. Sollte es seitens des Promotors Eurosport Event einen namhaften finanziellen Reisekostenzuschuss für das Acht-Stunden-Rennen in Suzuka geben, will man auch wieder in Japan dabei sein. «Dann bräuchten wir aber einen Ersatz für Pax, weil es eine Terminüberschneidung mit der IDM gibt.»
Provisorischer Kalender Endurance-WM 2023:
13. – 16.04. 24h Le Mans (Frankreich)
15. – 18.06. 24h Spa-Francorchamps (Belgien)
04. – 06.08. 8h Suzuka (Japan)
14. – 17.09. Bol d‘Or (Frankreich)