Kevin Bolliger entgeistert: «Das ist der Horror!»
Marcel Brenner beim Test am Mittwoch in Spa
Das Team Bolliger Switzerland kommt nach einem ordentlichen Saisonstart in Le Mans, wo das Kawasaki-Team die legendären 24 Stunden von Le Mans auf Platz 11 beendet hatte, mit einem guten Gefühl zum Rennwochenende in Spa-Francorchamps. Für die Fahrer und Teams steht in den Ardennen das zweite von drei 24-Stunden-Rennen in 2023 auf dem Plan.
Die Privatmannschaft aus Ruppoldsried hat in den vergangenen Tagen bereits einige Kilometer auf dem Kurs in den Ardennen gesammelt. «Wir haben sehr gut getestet, wir sind bereits seit einer Woche in Spa. Letzten Freitag, Samstag und Montag haben wir an Trackdays mit zwei Motorrädern teilgenommen», so Teamchef Kevin Bolliger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Eigentlich haben wir nicht viel am Set-Up gearbeitet, trotzdem waren wir schon sehr schnell unterwegs.»
«Am Mittwoch haben wir dann richtig mit dem Motorrad gearbeitet und einige Fortschritte erzielt. Unser Fahrertrio passt gut zusammen, das Motorrad funktioniert hervorragend und die Reifen passen auch. Ich bin sehr zufrieden, mit dem, was die Jungs bisher gezeigt haben», betonte der Schweizer. «Ich hoffe natürlich, dass wir Nahe an den Top-10 sein werden. Dann wäre ich richtig happy.»
Am Freitag beginnt das Rennwochenende offiziell. Weil die Veranstalter am Donnerstag kein Programm aufstellten, haben die Beteiligten an einem Tag freies Training, zwei Qualifyings und das Nachttraining. «Für uns Teams ist der Zeitplan der Horror. Man stellt sich nur vor, am Freitagabend beim Nachttraining wird ein Motorrad komplett zerstört. Dann muss über Nacht das Motorrad neu aufgebaut werden und du hast am Samstagmorgen praktisch das erste 24-Stunden-Rennen hinter dir», stellte Bolliger klar. «Für mich ist das sehr unverständlich. Mein Vater Hanspeter sagte zu mir: ‚Viel Spaß, das hat schon vor 30 Jahren nicht funktioniert.‘»
«Ich weiß nicht, warum die Endurance-WM das so machen möchte», so der Kawasaki-Enthusiast weiter. «Sie wollen Kosten sparen? Die einzigen, die Kosten sparen, sind sie. Denn sie müssen keine Marshals zahlen und auch die Strecke nicht mieten. Die Leidtragenden sind die Privatteams, die großen Mannschaften bringen einfach drei Bikes mit und nutzen das dritte dann als Rennbike.»
Letztendlich weiß Kevin Bolliger, dass es im Rennen zählt. Mit Marcel Brenner, Nico Thöni und Pedro Nunu Romero Barbosa ist das Team gut aufgestellt. «Wir hoffen daher auf einen ruhigen Freitag. Das Qualifying gehen wir so gut wie nötig an, damit es wenig Arbeit für uns gibt. Wir werden das Beste rausholen.»
Zeitplan, 24h Spa-Francorchamps
Freitag, 16. Juni
10.00 – 11.00 Uhr Freies Training
12.00 – 14.00 Uhr Qualifying 1
15.15 – 17.15 Uhr Qualifying 2
21.30 – 23.00 Uhr Nachttraining
Samstag, 17. Juni
14.00 Uhr Start