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BMW nach Platz 3 und 4 in Le Mans: «Eine gute Basis»

Von Tim Althof
Erstmals hat BMW zwei konkurrenzfähige Teams in der Endurance-WM am Start. Neben dem Werksteam zeigte ERC-Endurance in Le Mans ein starkes Rennen und belohnte sich mit dem Podestplatz.

Die 48. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans wird vielen in Erinnerung bleiben: Wechselnde Wetterbedingungen, schwierige Gripverhältnisse und hunderte Stürze. Das BMW-Werksteam ging dreimal zu Boden, das deutsche ERC-Team kam beim EWC-Comeback ohne Sturz durch und belohnte sich mit Platz 3. Zum Saisonstart der Langstrecken-WM stehen also die WM-Plätze 3 und 4 in den Ergebnislisten. Nur YART Yamaha (Fritz, Hanika, O’Halloran) und Webike Kawasaki Trickstar (Ramos, di Meglio, Leblanc) stehen vor den Bayern.

Entsprechend positiv war am Ende das Resümee der BMW-Verantwortlichen, obwohl man insgeheim sicher mit einem noch besseren Resultat gerechnet hatte. «Dieses 24-Stunden-Rennen wird uns allen wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben. Die Herausforderung, bei diesen Bedingungen ein ohnehin schwieriges Rennen wie Le Mans zu fahren, war für alle gigantisch. Umso höher ist die sehr starke Performance der BMW-Teams und Fahrer zu bewerten», sagte Sven Blusch, Leiter BMW Motorrrad Motorsport nach dem Zieleinlauf auf dem Circuit Bugatti.

«Herzlichen Glückwunsch an die ganze Mannschaft von ERC Endurance #6, die in ihrem ersten Rennen in dieser Konstellation gleich aufs Podium gefahren ist», führte der fort. «Auch unser Werksteam hat bis zum Schluss das Podiumspotenzial unter Beweis gestellt. Vielen Dank an das Team und die Fahrer für die harte Arbeit und den starken Auftritt. Was wir in Le Mans gesehen haben, stimmt uns sehr zuversichtlich für den weiteren Verlauf der FIM EWC.»

Christian Gonschor, Technischer Direktor bei BMW, betonte: «Es war rundherum ein absolut emotionales Erlebnis. Le Mans ist immer wieder beeindruckend, und der Endurance-Sport immer sehr leidenschaftlich. Ich denke, diese Leidenschaft hat sich von der ersten bis zur letzten Runde gezeigt. Die Fahrer mussten bei schwierigsten Bedingungen viel riskieren. Nach Stunde 22 standen schon über 145 Stürze zu Buche, das ist sicherlich ein Rekord, wenn auch ein trauriger.»

«Denn die Teams stecken so viel Arbeit und Emotionen hinein, und wenige wurden dafür belohnt. Es war sportlich eine echte Herausforderung, und es war sehr schön, dass wir eine BMW M 1000 RR auf dem Podium vertreten hatten», freute sich der 44-Jährige aus Bochum. «Glückwunsch an die Mannschaft um Uwe Reinhardt und ERC. Unser Werksteam um Werner Daemen hat bis zur letzten Minute gekämpft. Wir hatten drei Stürze mit allen drei Fahrern, doch es waren einfach sehr schwierige Bedingungen, bei denen es kein Fahrer leicht hatte. Dazu kam eine Folgereparatur, die uns rund 15 Minuten gekostet hat, und das war wohl das kleine Quäntchen, das zum Podium gefehlt hat.»

Gonschor weiter: «Das Pech hat zugeschlagen, aber wir können mit den vielen Punkten, die wir mit nach Hause nehmen, sehr zufrieden sein. Das ist eine gute Basis für den Rest der Saison, und wir freuen uns auf Spa, das Heimrennen von Werner Daemen. Ich denke, das liegt unserer BMW M 1000 RR gut, deren Potenzial man hier schon gesehen hat.»

24h Le Mans, Endergebnis:

1. YART Yamaha (Fritz, Hanika, O'Halloran), Yamaha YZF-R1, 782 Runden
2. Kawasaki Webike Trickstar (Ramos, Leblanc, Di Meglio), Kawasaki ZX10R, +1:37,890 min
3. ERC Endurance (Mikhalchik, Foray, Checa), BMW M1000RR, +9 Runden
4. BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Guintoli, Odendaal), BMW M1000RR, +10
5. Maxxess by BMRT 3D (Viñales, Gines, Cresson), Kawasaki ZX10R, +21
6. Yoshimura SERT Motul (Black, Masson, Atsumi), Suzuki GSX-R1000R, +23
7. National Motos Honda (Suchet, Raymond, Nigon), Honda CBR1000 RR-R (SST), +27
8. F.C.C. TSR Honda (Techer, Hada, Perolari), Honda CBR1000 RR-R, +32
9. Team Bolliger Switzerland (Thöni, Romero, Toledo), Kawasaki ZX10R, +37
10. Dafy Rac41 (Leesch, Manfredi, Ishizuka, Poncet), Honda CBR1000 RR-R (SST), +41
11. 3ART Best of Bike (Westmoreland, Vietti Ramus, Mohr, Negrier), Yamaha YZF-R1 (SST), +43

Ferner:
15. Mana-au Competition (Schmidt, Fetz, Lemire), Honda CBR1000 RR-R, +52
17. Motobox Kremer Racing (Rubin, Ubl, Molik), Yamaha YZF-R1, +51
36. Pitlane Endurance (Kofler, De Vleeschauwer, Koskinen, Biron), Yamaha YZF-R1 (SST), +164

Ausgeschieden:
Tati Team AVA6 (Clere, Krummenacher, Renaudin), Honda CBR1000 RR-R

WM-Stand EWC nach 1 von 4 Rennen:

1. YART Yamaha, 63 Punkte
2. Kawasaki Webike Trickstar, 53
3. ERC Endurance, 43
4. BMW Motorrad World Endurance, 42
5. Maxxess by BMRT, 32
6. Yoshimura SERT Motul, 28
7. F.C.C. TSR Honda, 26
8. Team Bolliger Switzerland, 22
9. Mana-au Competition, 14
10. ELF Marc VDS/KM99, 13
11. Motobox Kremer Racing, 13
12. Team PMS99 Yamaha Service, 13
13. Kingtyre Fuldas Racing, 8
14. Team Tati AVA6, 3

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